Vor dem Spiel bei Bayern München

»Ich glaube nicht, dass Bayern Angst vor Gladbach hat«

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Daniel Farke bei der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Bayern München (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Am Samstag (18.30 Uhr) steigt ein Topspiel, das zumindest unter Einbeziehung der aktuellen Tabelle der noch jungen Bundesligasaison auch ein solches ist. Spitzenreiter und Abonnements-Meister Bayern München empfängt den Zweiten aus Mönchengladbach.

Ja, Borussia Mönchengladbach ist der ‘Angstgegner’ des großen FC Bayern. Nimmt man allein die letzten 10 Bundesligaspiele, so hat Borussia als einziges Team eine positive Bilanz gegen den Serienmeister (fünf Siege, ein Remis, vier Niederlagen). Dazu kommt das immer noch unwirkliche 5:0 im Pokal im letzten Jahr, das ganz Fußballdeutschland zum Erbeben brachte. In der Allianz-Arena hat der VfL als einzige Bundesligamannschaft bereits viermal gewonnen - das kann sich sehen lassen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass Borussia dort in jüngerer Vergangenheit auch schon ordentlich abgewatscht wurde (2021 0:6, 2018 5:1).

Dass die Borussen mit der guten Bilanz dafür sorgen, dass bei den Bayern vor dem Topspiel die Lederhosen schlockern, ist für Trainer Daniel Farke kein Thema. »Ich glaube nicht, dass Bayern Angst vor Gladbach hat«, sagte er am Donnerstag bei der Pressekonferenz im Borussia-Park. »Die Vergangenheit hilft uns leider überhaupt nicht. Bei Bayern sind die Sinne da eher noch geschärft.« Farke verwies auf den letzten Sonntag, wo die Bayern mit Bochum kurzen Prozess machten, nachdem der VfL sie in der Vorsaison mächtig geärgert hatte.

»Wir werden nicht die weiße Fahne schwenken«

Wer also auf Kampfansagen aus Gladbach in Richtung München gehofft hatte, wurde enttäuscht. »Wir haben Respekt, Bayern ist im Moment das vielleicht formstärkste Team in ganz Europa. Wir werden aber nicht die weiße Fahne schwenken, sondern wir sind in guter Verfassung und natürlich rechnen wir uns auch etwas in München aus.« Auch wenn sich die Borussen für die Erfolge in der Vergangenheit am Samstag nichts kaufen können, so sind sie dennoch jeweils ein Belegexemplar dafür, welche Zutaten für einen Coup in der Allianz-Arena benötigt werden.

Bei jedem Gladbacher Sieg in München wählten die verschiedenen Trainer unterschiedliche taktische oder personelle Kniffe, doch der Grundstein war jeweils die Tatsache, dass die Mannschaft immer extrem geschlossen verteidigt hat. Dazu kam eine hohe Effektivität im Abschluss und natürlich auch einiges an ‘Match-Glück’, was einfach dazugehört, um einen eigentlich übermächtigen Gegner zu bezwingen.

Bensebaini nach grippalem Infekt noch fraglich

»Man muss in allen Bereichen ein sehr gutes Spiel machen, um bei den Bayern für Punkte infrage zu kommen«, weiß Farke. Die Arbeit gegen den Ball sei wichtig, aber »90 Minuten den Bus parken« werde nicht reichen. Farke will, dass seine Mannschaft Ballbesitzphasen kreiert, den Gegner vor Aufgaben stellt und gleichzeitig auch Entlastung schafft. Greift das alles ineinander, dann werde Borussia auch »ein wettbewerbsfähiger Gegner« sein.

Für welche Startelf sich Farke gegen die Bayern entscheiden wird, ist noch nicht ganz klar. Gut möglich, dass auch im vierten Spiel in Folge die gleiche Elf beginnen wird. Dazu müsste jedoch Ramy Bensebaini rechtzeitig wieder fit werden, der zwei Einheiten wegen eines grippalen Infekts verpasst hat. »Da haben wir noch Hoffnung, dass es sich noch gut entwickelt, es geht ihm heute auch schon wesentlich besser. Wir werden eine späte Entscheidung treffen müssen.«

Comeback von Stindl oder nächste Chance für Neuhaus?

Möglicherweise veranlasst der Trainer aber auch eine nicht erzwungene Änderung seiner bisherigen Stammformation, indem er den wieder genesenen Kapitän Lars Stindl in zentraler Rolle für Florian Neuhaus bringt, der dort nicht viele Pluspunkte sammeln konnte. Möglicherweise ist aber gerade die Konstellation in München eine, unter der Neuhaus seine Qualitäten zeigen kann. Daniel Farke wird es abwägen müssen. Relativ klar ist dagegen, dass er auf der Rechtsverteidigerposition weiter auf Joe Scally setzen wird. Stefan Lainer konnte wegen Knieproblemen nicht trainieren und wird keine Option für München sein.

 

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