Schon bevor der DFB am Montagnachmittag die Sperre für Marcus Thuram bekanntgab [siehe Meldung] kündigte Borussias Trainer Marco Rose an, dass er beim Pokalspiel in Elversberg auf Thuram verzichten werde. »Unabhängig von einer Sperre wird er nicht mitfahren nach Elversberg«, erklärte Rose. »Wir haben alle mit Marcus geredet, er hat auch mit der Mannschaft geredet, weil er ein Teil davon ist und bleibt.«
»Es wird genug darüber geredet und geschrieben«, wollte Rose die unappetitliche Spuck-Affäre nicht neuerlich übermäßig thematisieren. »Viele Dinge sprechen für sich selbst, wir haben uns dazu geäußert und ›Tikus‹ wird die Strafe annehmen, die er bekommt. Aber bei allem, was auch zu Recht auf ihn einprasselt, werden wir ihn unterstützen.«
Jantschke wird Vater - Hofmann wieder im Aufgebot
Neben Thuram wird aus dem Kader vom letzten Wochenende auch Tony Jantschke in Elversberg nicht zur Verfügung stehen. »Da war ein Einsatz geplant«, so Rose. Doch Jantschke hatte seinen Trainer am Montagmorgen telefonisch unterrichtet, dass er in den nächsten Stunden Vater werden und sich um seine Familie kümmern wird. »Da ist das freudige Ereignis natürlich wichtiger.«
Dagegen wird Jonas Hofmann die Reise nach Elversberg mitmachen. Der 28-Jährige wird damit erstmals nach seinem Muskelbündelriss aus dem Länderspiel gegen Tschechien Anfang November wieder zum Aufgebot gehören. »Er ist heute zum dritten Mal im Mannschaftstraining und damit ein Kandidat«, so Rose. Auch wenn Hofmann natürlich noch nicht für einen Einsatz über 90 Minuten infrage kommt. Fest steht, dass Tobias Sippel zwischen den Pfosten stehen wird - Yann Sommer ist absprachgemäß bereits im Urlaub.
Elversberg - »Guter Fußball mit klaren Abläufen«
In Elversberg erwartet die Borussia kein lockerer Spaziergang in die nächste Pokalrunde. »Elversberg hat sich als Verein infrastrukturell gut weiterentwickelt. Sie haben jetzt ein schickes Stadion und mit Horst Steffen einen sehr guten Trainer«, sagte Rose. »Er ist ein ausgewiesener Fachmann, der eine sehr gute Arbeit macht und eine klare Spielidee hat. Das sieht man auch an ihrem Auftreten - sie spielen einen guten Fußball mit klaren Abläufen. Da gilt es für uns nochmal, alles reinzuwerfen. Abhängig von den Platzverhältnissen ist es wichtig, da auch die richtigen Mittel zu finden.«
Angesichts der Ergebnisdelle zuletzt warb Rose um Verständnis: »Die letzten sechs Wochen waren nicht einfach. Uns sind am Anfang des letzten Blocks, als Madrid und Mailand gewartet haben, Ramy Bensebaini und Jonas Hofmann in Topform weggebrochen, dazu zwischendrin immer wieder Alassane Plea. Ein paar Dinge sind erklärbar. Trotzdem haben wir gepunktet, aber nicht in der Konstanz, wie wir das wollten und vor allem nicht dreifach.« Der Auftrag für Elversberg ist klar: »Was ich von meiner Mannschaft noch mal einfordere, ist, dass wir mit aller Konsequenz versuchen, dieses Spiel zu gewinnen«, so Rose. »Nur aufs Ergebnis gehend, das ist es, was uns in den letzten Wochen mitunter gefehlt hat.«
Schon am 28. Dezember geht es in Gladbach weiter
Unmittelbar nach dem Spiel im Saarland geht es für die Borussen in den kurzen Weihnachtsurlaub. »Um runterzukommen, müssen wir alle schnell nach Hause«, kündigte Rose an. »Natürlich werden wir mit der medizinischen Abteilung sprechen und die Spieler werden noch mal gecheckt.« Doch dann heißt es - Shutdown und über Weihnachten komplett abschalten nach den so anstrengenden letzten Monaten.
Wobei die Zeit um den Stecker zu ziehen nicht wirklich lang ist. Gerade einmal sechs Tage bleiben den Spielern, sich auszuklinken. »Ob wir die Köpfe freibekommen, kann ich sagen, wenn wir am 28. Dezember wieder in Mönchengladbach aufschlagen«, sagte Rose. Der Trainer kündigte an, dass ›zwischen den Jahren‹ trainiert wird - am 2. Januar steht schon das nächste Spiel auf der Bielefelder Alm auf dem Terminplan.
von Marc Basten