Wirklich optimal ist die Sache mit der vermaledeiten Verletztenliste bei Borussia Mönchengladbach noch nicht. Sechs Ausfälle sind darauf verzeichnet: Lars Stindl, Nico Elvedi, Ibrahima Traoré, Michael Lang, Julio Villalba und Mamdou Doucouré stehen beim Bundesligaauftakt nicht zur Verfügung.
Dennoch ist die Lage ganz anders, als über weite Strecken der Rückrunde. »Ich bin jetzt endlich mal in der Situation, auch zwei, drei Spielern sagen zu können, dass sie nicht dabei sind«, sagt Dieter Hecking mit einem Hauch von Genugtuung. Stellte sich die Mannschaft zuletzt quasi von selbst auf, so gibt es nun reichlich Auswahl an nahezu gleichwertigen Alternativen. Vor dem Ligaauftakt gegen Bayer Leverkusen macht die übliche Geheimniskrämerei um die Aufstellung endlich mal wirklich Sinn.
Die Herangehensweise an den ersten Spieltag ist für Hecking neu. »Für mich ist die spannende Aufgabe zu sagen, was kommt bei Bayer Leverkusen auf uns zu und wer passt im Moment am besten dazu«, sagt Hecking. »Ist es vielleicht ein Zakaria, oder doch ein Jonas Hofmann oder ein Michael Cuisance? Oder auf der Sechs Tobi Strobl oder Chris Kramer? Das sind genau die Entscheidungen, die ich jetzt Woche für Woche zu fällen habe und das macht mir riesig Spaß. Für die Spieler wird es stressiger, weil sie nicht schon am Freitag wissen, ob sie spielen oder nicht.«
Gegen Bayer könnte Hecking sowohl im Mittelfeld, als auch im Angriff einiges gegenüber dem Pokalspiel verändern – oder eben auch alles so lassen. »Defensiv sind mir noch ein bisschen die Hände gebunden, aber das wird sich auch in Kürze auflösen und ich habe mehr Möglichkeiten zu variieren«, sagt Hecking. »Von daher sehe ich mich momentan in einer glücklichen Situation.«