Vor dem Spiel beim VfL Bochum

»Wichtig ist, dass wir uns von Anfang an wehren«

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Gerardo Seoane bei der Pressekonferenz vor dem Spiel in Bochum (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Für Borussia Mönchengladbach steht am Samstag (15.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim VfL Bochum auf dem Programm. Nach zwei Zählern aus fünf Spielen muss das Team von Trainer Gerardo Seoane im Ruhrstadion punkten, damit der Anschluss in der Tabelle nicht verloren geht. Tomáš Čvančara wird dabei wohl nicht helfen können.

Der „Hexenkessel-Ruhrstadion“ wartet auf die Gladbacher Borussen. In der gewissen tabellarischen Drucksituation, in der sich die Fohlen aktuell befinden, ist das keine Vergnügungsreise. Immerhin findet die Partie am Samstagnachmittag statt und so bleibt den Borussen zumindest die berühmt-berüchtigte Flutlichtatmosphäre im Stadion an der Castroper Straße erspart. Aber auch so weiß Trainer Gerardo Seoane, dass »es eine herausfordernde Aufgabe« wird.

Dass der VfL Bochum am vergangenen Wochenende bei den Bayern mit 0:7 unter die Räder kam, ist für Gladbachs Trainer kein Thema. »Ich denke, dass solche Spiele relativ schnell abgehakt sind«. Der Schweizer erwartet die Bochumer im unveränderten „Heimspielmodus“. »Es ist ein Team, das es zu Hause schafft, jeden Gegner mit seiner Spielweise und Energie in Probleme zu bringen. Und ich gehe davon aus, dass auch wir unsere Schwierigkeiten haben werden.«

»Es geht um eine rein defensive Einstellung«

»Wichtig ist, dass wir uns von Anfang an wehren«, stellt Seoane klar. Es sei wesentlich, die Situation anzunehmen und die Bereitschaft zu zeigen, in die Duelle zu gehen. »Und dass wir uns clever verhalten«. Erst an zweiter Stelle kommt die Aufgabe, »unsere Spielweise dem Gegner aufzudrücken.« Die von den Borussen gegen solche Teams wie Bochum gerne an den Tag gelegte Attitüde, es mit spielerischen Mitteln lösen zu wollen und sich dabei überrennen zu lassen, soll endlich der Vergangenheit angehören.

»Es geht um eine rein defensive Einstellung«, macht Seoane deutlich. Er erwartet, dass es »Mann-gegen-Mann-Situationen über den ganzen Platz« geben wird. »Da muss man sich behaupten und durchsetzen – mit und ohne Ball.« Längere Ballbesitzphasen seiner Mannschaft will der 44-Jährige »nicht prognostizieren«.  Angesichts der Intensität der Bochumer sei das Positionsspiel schwierig und daher hat Ballbesitzfußball »in unserer Lage absolut nicht die erste Priorität«.

»Es gibt ein Kräftemessen«

»Es wird Beine brauchen, Robustheit, Kopfballspiel und Präsenz auf zweite Bälle. Wir sind uns dessen bewusst, aber ob uns das dann auch immer in allen Phasen gelingt, ist etwas anderes. Es ist auch so, dass da ein Gegner auf dem Platz steht, der das Gleiche will. Es gibt ein Kräftemessen.« Gleichwohl weiß Seoane, dass er auch robuste Spieler hat, die »trotzdem Fußball spielen können.« Elementar sei die Balance zwischen dem physischen Spiel und der Ruhe bei eigenem Ballbesitz. 

»Wichtig ist, mit wenigen Kontakten und schnellem Passspiel aus der Druckzone zu kommen, aber dabei auch sauber zu bleiben«, führt der Trainer aus. Dann werde es auch den Raum geben, um die eigenen Angriffe zu starten. Dabei werden die Borussen aller Voraussicht nach auf die Unterstützung durch Tomáš Čvančara verzichten müssen. Der Stürmer hat bislang nicht mit der Mannschaft trainiert und droht erneut auszufallen. 

Großartige Veränderungen in der Startelf sind nicht zu erwarten

Ansonsten steht Gerardo Seoane fast der komplette Kader zur Verfügung. Großartige Veränderungen in der Startelf sind gegenüber dem Leipzig-Spiel nicht zu erwarten, wo Kompaktheit und Bereitschaft stimmten. Es ist also davon auszugehen, dass wieder mit Fünferkette, Weigl als Sechser und daneben mit Koné und Reitz als primär defensiv ausgerichteten Achtern gespielt wird. 

In der Offensive dürfte Jordan durch den vermutlichen Ausfall von Čvančara mit seiner Physis zur Ballsicherung alternativlos sein. Dass Plea ausgerechnet in diesem zu erwartenden Fight wieder erste Wahl sein wird, ist nicht anzunehmen. Möglicherweise rückt Ngoumou wieder in die erste Elf, nachdem das Experiment mit Honorat als zweitem Stürmer gegen Leipzig nicht wirklich erfolgreich war. Doch für welche Startelf sich Gerardo Seoane auch entscheiden wird – alle müssen von Beginn an zeigen, dass sie wissen, was die Stunde geschlagen hat.  

 


von Marc Basten
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