25. Spieltag: VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach

2:3 nach 2:0! Gladbach bricht in Stuttgart ein

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Der Knockout für Gladbach: Kalajdzic trifft zum 3:2 (Foto: Christian Kaspar-Bartke - Getty Images)

Trotz einer 2:0-Führung durch Tore von Plea und Thuram ging Borussia Mönchengladbach am Samstag beim Tabellenvorletzten VfB Stuttgart mit 2:3 unter. Die Gladbacher hatten dem Einsatzwillen der Stuttgarter letztlich viel zu wenig entgegenzusetzen.

Borussias Trainer Adi Hütter musste in Stuttgart neben dem gesperrten Jordan Beyer auch auf die erkrankten Marvin Friedrich und Stefan Lainer verzichten. Dazu meldete sich auch Tony Jantschke mit Knieproblemen ab. So rückten gegenüber dem Heim-Remis vor einer Woche gegen Wolfsburg mit Joe Scally und Manu Koné zwei neue Akteure in die Startelf.

Von der Ausrichtung her agierte Borussia in einem 4-1-2-3 mit Kramer vor der Viererkette sowie Koné und Neuhaus davor. Der VfB legte mit ordentlich Tempo los und die Borussen hatten einige Mühe, sich in der neuen Besetzung zu orientieren. Die erste Offensivaktion der Fohlen gab es in der 6. Minute, als Thuram von rechts flankte und Bensebani am Elfmeterpunkt eine Direktabnahme probierte, sich dabei aber selbst anschoss.

Plea trifft nach feinem Doppelpass mit Neuhaus

Bensebaini war auch in der 12. Minute beteiligt, als Stuttgart die erste Großchance hatte. Der Algerier verschätzte sich gegen Tiago Tomas, der im Strafraum abziehen konnte. Sommer reagierte mit einem bärenstarken Reflex und lenkte das Leder zur Ecke.

Als sich die Gladbacher zum zweiten Mal nachhaltig in der Stuttgarter Hälfte zeigten, fiel das Führungstor. Im Anschluss an einen Einwurf gelangte der Ball zu Plea, der aus der Tiefe antrat. Er passte auf Neuhaus und lief durch in die Box, Neuhaus spielte einen feinen Doppelpass in den Lauf von Plea, der mit rechts per Direktabbahme traf - Stuttgarts Keeper hatte die Finger zwar noch am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (14.).

Borussia effektiv - Thuram stellt auf 2:0

In der Folgezeit zogen sich die Borussen relativ weit zurück, was angesichts des Spielstands durchaus verständlich war. Doch trotz der vielen Gladbacher hinter dem Ball kamen die Stuttgarter zu relativ einfachen Chancen. So in der 24. Minute, als sich Hofmann auf rechts von Sosa verladen ließ, der an den Fünfmeterraum flankte. Dort stand der lange Kalajdzic förmlich in der Luft, doch der Ball tropfte vom Kopf des Österreichers knapp am Tor vorbei.

Borussia fand offensiv nicht mehr statt - bis zur 35. Minute. Da spielte Neuhaus einen schönen Pass auf Hofmann, der wiederum auf Plea passte, der über links durchgestartet war. Plea zog den Ball flach vors Tor, wo Thuram am zweiten Pfosten heran rutschte und das Leder mit langem Bein unter Bedrängnis aus spitzem Winkel über den Fuß des Torwarts hinweg zum 2:0 ins Tor beförderte.

Gladbach holt den VfB zurück ins Spiel und kassiert fix den Ausgleich

Borussia hatte also alle Trümpfe in der Hand, doch nur drei Minuten später holte man den VfB zurück ins Spiel. Kramer konnte eine flache Hereingabe in den Strafraum nicht verhindern, Bensebainis Klärungsversuch in der Mitte landete direkt vor den Füßen von Endo, der aus acht Metern abzog. Durch die Beine von Neuhaus und entscheidend abgefälscht von Elvedi landete die Kugel unhaltbar für Sommer im Tor (38.).

Der Anschlusstreffer beflügelte die Schwaben, die mit jeder Menge Offensivdrang aus der Pause kamen. Und schon nach sechs Minuten wurden sie für ihre Bemühungen mit dem Ausgleich belohnt. Tiago Tomas lief auf der linken Gladbacher Seite Bensebaini weg und brachte den Ball scharf vors Tor. Ginter klärte zwar, aber zu kurz und genau vor die Füße von Kalajdzic. Der Stürmer zog direkt aus spitzem Winkel ab, Bensebaini fälschte den Schuss ab, so dass der Ball in Fünfer flog - wo Führich am langen Pfosten freistehend zum 2:2 einköpfte (51.).

Stuttgart fightet - Gladbach ist hilflos

Stuttgart hatte das Spiel gedreht und das brachte dem Tabellenvorletzten natürlich zusätzlichen Rückenwind. Die Borussen dagegen wirkten verunsichert. Zwar versuchten nun die beiden Achter etwas höher zu attackieren, so dass man insgesamt nicht mehr so tief stand wie vor Pause, doch das brachte weder Ballgewinne und Offensivaktionen, noch defensive Stabilität. Der VfB machte weiter nach Schema-F (Sosa Flanken aus jeder Position und in der Mitte sorgt Kalajdzic für Panik) und die Borussen fanden keine Gegenmittel.

So wie in der 67. Minute, als Sosa aus dem Halbfeld einen langen Ball spielte, Kalajdzic vor Bensebaini per Kopf ablegte und Tiago Tomas am Elfmeterpunkt völlig frei direkt abziehen konnte. Nur einem starken Reflex von Sommer war es zu verdanken, dass der VfB hier nicht in Führung ging. Drei Minuten später meldeten sich Borussen zum ersten und einzigen Mal nach der Pause annähernd gefährlich vor dem Stuttgarter Tor: Bensebaini passte von links flach an den kurzen Pfosten, wo Neuhaus es aus spitzem Winkel versuchte - Stuttgarts Schlussmann lenkte den Ball zur Ecke.

Kalajdzic trifft zum verdienten Sieg für den VfB

Doch ansonsten kam von den enttäuschenden Borussen offensiv nichts - und defensiv wackelte man weiter bedenklich. Eine zu kurze Kopfballablage von Neuhaus in Richtung Sommer erlief Marmoush und wurde erst im allerletzten Moment von Neuhaus und Ginter mit einem Hochrisiko-Einsatz gestoppt (74.). Die Stuttgarter warfen alles in die Waagschale und wurden in der 83. Minute mit dem verdienten Siegtreffer belohnt.

Marmoush zog einen Freistoß von der Seite direkt aufs Tor, Sommer wehrte den Ball ab. Doch die Borussen klärten nicht sauber, so dass mal wieder Sosa über Gladbachs rechte Seite durchstarten konnte. Thuram verweigerte dezent den Zweikampf und Sosa zog den Ball von der Grundlinie flach in den Rückraum. Obwohl die Borussen im Strafraum klar in Überzahl waren, hatte niemand Kalajdzic auf der Rechnung, der nervenstark die Lücke fand und zum 3:2 einnetzte.

Kein Aufbäumen nach dem Rückstand

Wie schlimm es um die Gladbacher Borussia bestellt ist, zeigte sich in der verbleibenden Spielzeit. Anstatt man nun einen wütenden Sturmlauf startete, um zumindest den einen Punkt zu holen, dauerte es geschlagene zehn Minuten (!), bis man sich erstmals im Stuttgarter Strafraum zeigte. Natürlich wurde dieses kümmerliche Aufbegehren nicht belohnt und am Ende verliert Borussia völlig verdient gegen aufopferungsvoll kämpfende Stuttgarter.

Kurzstatistik zum Spiel:

VfB Stuttgart: F. Müller - Anton, Mavropanos, Ito, Sosa - Karazor, W. Endo, Führich (90. Förster), Marmoush (89. Coulibaly), Tiago Tomas (90.+4 Egloff) - Kalajdzic

Borussia Mönchengladbach: Scally, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Kramer - Koné (72. Embolo), Neuhaus - Hofmann, Thuram, Plea (84. Netz)

weiter im Kader: Gaal, Benes, Noß, Bennetts, Herrmann

Tore: 0:1 Plea (14.), 0:2 Thuram (35.), 1:2 Endo (38.), 2:2 Führich (51.), 3:2 Kalajdzic (83.)

Schiedsrichter: Christian Dingert

Gelbe Karten: Anton - Bensebaini (5.), Scally

Zuschauer: 25.000

 

 


von Marc Basten

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