5. Spieltag EURO League: - Wolfsberger AC - Borussia Mönchengladbach

1:0! Stindl trifft und Borussia ringt Wolfsberg nieder

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Jubel über den erlösenden Treffer von Lars Stindl gegen den Wolfsberger AC

Mit 1:0 (0:0) gewann Borussia Mönchengladbach am Donnerstag das vorletzte Gruppenspiel der Europa League in Graz gegen den Wolfsberger AC. Lars Stindl erzielte das Tor des Tages. Die Borussen hatten große Probleme mit dem WAC, setzten sich letztlich aber verdient durch und sind nun Tabellenführer in der Gruppe.

Marco Rose musste in Graz auf die beiden verletzten Innenverteidiger Elvedi und Ginter verzichten, Kramer fehlte gesperrt. Zudem rotierten gegenüber dem Spiel bei Union Berlin am letzten Samstag Neuhaus und Herrmann auf die Bank. Neu ein der Startelf fanden sich Strobl, Bensebaini, Hofmann, Bénes und Stindl wieder.

Die Borussen begannen das Spiel in einem 3-4-1-2 System, wobei Zakaria den rechts in der Dreierkette spielte, Strobl mittig und Bensebaini links. In dieser Ausrichtung gelang es den Gladbachern in den ersten Minuten recht gut, das Pressing der Wolfsberger zu überspielen. Auch wenn Weissmann einen ersten Abschluss verbuchen konnte (3.), war der VfL das klarere und dominantere Team. Stindl probierte es aus 17 Metern – Wolfsbergs Keeper hatte keine Probleme (9.). Wenige Sekunden später schoss Plea aus nahezu gleicher Position – die Kugel rauschte deutlich über den Querbalken.

Wolfsberg stresst die Borussia – Strobl klärt vor der Linie

Das war es dann allerdings mit Gladbacher Offensivaktionen vor der Pause. Der WAC hatte sich mittlerweile auf die Gladbacher Grundordnung eingestellt und kam nun immer öfter und vor allem wirkungsvoller in Pressingsituationen. Die Borussen taten ihnen zudem den Gefallen, Bälle leichtfertig herzuschenken. So vertändelte Bénes vor dem Strafraum die Kugel – Strobl lenkte den anschließenden Schuss zur Ecke (20.). Ein Fehler von Bensebaini im Aufbau ermöglichte Schmid einen Abschluss (27.) und kurz darauf war es erneut der Algerier, der sich unter Druck den Ball abluchsen ließ. Es folgte eine Flanke in den Gladbacher Strafraum, wo Niangbo freistehenden den Ball nicht richtig traf. Im zweiten Versuch bugsierte der Angreifer das Leder an Sommer vorbei, doch vor der Linie klärte Strobl (30.).

Borussia tat sich weiter ungemein schwer, konstruktiv nach vorne zu kombinieren. Die Österreicher stressten die Gladbacher permanent, die kaum Lösungen parat hatten. Fast alle Aktionen unter Druck versandeten, es gab kaum mal Ballkontrolle über einen längeren Zeitraum. Bei Einzelaktionen fehlten Tempo und Durchschlagskraft, das Zusammenspiel wirkte oftmals hektisch und unkontrolliert. So gehörte die letzte Chance vor dem Pausenpfiff folgerichtig den Gastgebern – Sommer musste sich bei einem Schuss von Schmid mächtig lang machen (37.).

Kein Elfmeterpfiff – Strobl im Glück

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel durften die Borussen kräftig durchatmen. Strobl brachte im Zweikampf im Strafraum Schmid zu Fall, doch der niederländische Referee entschied sich gegen einen Pfiff. Die Fernsehbilder ließen unzweifelhaft ein - unglückliches – Foul von Strobl erkennen. Doch da es den VAR in der Gruppenphase bekanntlich nicht gibt, blieb es bei der Tatsachenentscheidung des Unparteiischen und das Spiel lief weiter.

In der ersten Phase des zweiten Durchgangs machte es den Eindruck, als ob der WAC die intensive Spielweise fortsetzen könnte. Zwar wirkten die Borussen auf dem Weg nach vorne nun etwas zielgerichteter, doch gefährlicher blieben zunächst die Österreicher. So zielte Weissmann nach einem Konter knapp über den Kasten (54.). Einen ersten Warnschuss gab es für Wolfsberg in der 58. Minute – mit Glück kam der Ball über Plea und Wendt zu Stindl, dessen abgefälschter Schuss aus 16 Metern Keeper Kofler erstmals forderte.

Stindls Wirkungstreffer in doppelter Hinsicht

Zwei Minuten später jubelten die Borussen über den zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Führungstreffer. Plea legte im Mittelfeld ab auf Hofmann, der einen blitzgescheiten Pass auf die linke Seite spielte. Wendt erlief das Zuspiel und brachte den Ball mit dem ersten Kontakt scharf vors Tor, wo Stindl hinter dem Innenverteidiger zum Schuss kam und zum 1:0 vollendete (60.).

Das war ein Wirkungstreffer in doppelter Hinsicht. Die Borussen agierten nun selbstsicher und ballfest, während der WAC parallel abbaute. Das kräftezehrende Spiel und das Gegentor hatten den Österreichern deutlich den Zahn gezogen. Die Borussen waren nun klar Herr im Haus und hatten zahlreiche Möglichkeiten, den zweiten Treffer nachzulegen. Nach einer Freistoßflanke von Hofmann köpfte Plea aufs Tornetz (63.). Drei Minuten später gab es eine feine Kombination über Stindl und Thuram, der die Kugel wie Wendt vor dem 1:0 scharf vors Tor brachte. Diesmal war Plea zur Stelle, doch der beförderte den Ball am Tor vorbei – das war eine Riesenchance. Keine sechzig Sekunden später passte Plea auf Thuram, der es von halblinks im Strafraum mit dem Außenrist versuchte – Kofler bekam rechtzeitig den Arm hoch (67.).

Borussia übernimmt die Tabellenführung

Dass der zweite Treffer ausblieb, hätte sich in der 77. Minute fast gerächt. Nach einer hin zum Tor gezogenen Freistoßflanke von Wolfsberg kam Leitgeb aus sechs Metern frei zum Kopfball. Zum Glück traf er den Ball nicht voll, so dass Sommer halten konnte. Ansonsten kam von den Gastgebern nicht mehr viel – sie waren platt. Auf der anderen Seite bediente der eingewechselte Herrmann den durchgestarteten Bénes, der das Leder aufs Tor spitzelte, doch Kofler bekam die Fingerspitzen noch dran, so dass die Kugel knapp am langen Pfosten vorbei trudelte (82.). Herrmann hatte noch eine gute Möglichkeit von halblinks, aber erneut war Kofler zur Stelle (88.).

In der dreiminütigen Nachspielzeit brachten die Borussen den knappen Vorsprung souverän über die Zeit und können sich nach dem Sieg in Graz über den ersten Tabellenplatz in ihrer Gruppe freuen. Rom gewann zeitgleich in Istanbul, so dass die Italiener nun wie Borussia acht Punkte auf dem Konto haben. Weil die Fohlen den direkten Vergleich gewonnen haben, rangieren sie vor der Roma. Am letzten Spieltag reicht dem VfL ein Remis gegen Istanbul zum Weiterkommen – bei einem Sieg wäre der Gruppensieg perfekt.

Kurzstatistik zum Spiel:

Wolfsberger AC: Kofler - Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz - Schmid (75. Wernitznig), Leitgeb, Ritzmaier, Liendl - Weissman, Niangbo (86. Schmerböck)

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Zakaria, Strobl, Bensebaini – Lainer, Bénes, Hofmann, Wendt – Stindl (73. Embolo) – Plea (77. Herrmann), Thuram  (89. Raffael)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Jantschke, Neuhaus

Tore: 1:0 Stindl (60.)

Gelbe Karten: Gollner –

Schiedsrichter: Serdar Gözübüyük (NL)

Zuschauer: 14.000

 


von Marc Basten

 

 

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