30. Spieltag: Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach

2:3 - Dumme Niederlage in Dortmund

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Jonas Omlin - drei Gegentore beim Comeack (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach unterlag am Ostersonntag bei Borussia Dortmund mit 2:3. Die Führung durch Ko Itakura drehte Dortmund vor der Pause in eine 3:1-Führung, der Elfmetertreffer von Kevin Stöger war letztlich zu wenig für die Fohlen.

Borussias Trainer Gerardo Seoane musste in Dortmund kurzfristig auf Franck Honorat verzichten, der aufgrund Rückenproblemen nicht im Kader stand. ‘Wackelkandidat’ Rocco Reitz schaffte es in die Startelf, während Robin Hack zunächst nur ein Bankplatz vorbehalten war. Überraschend kehrte Jonas Omlin ins Tor zurück und verdrängte Tiago Pereira Cardoso. 

Gegenüber der Heimniederlage gegen Freiburg am vergangenen Wochenende gab es fünf Wechsel: Pereira Cardoso, Luca Netz, Florian Neuhaus, Franck Honorat und Robin Hack wurden ersetzt durch Jonas Omlin, Lukas Ullrich, Rocco Reitz, Tomáš Čvančara und Kevin Stöger. 

Guter Start der Fohlen

Die Fohlen starteten durchaus mutig in die Partie, liefen die Dortmunder hoch an und wirkten in den ersten zehn Minuten ballsicherer als die Gastgeber. Doch dann bekam der BVB mehr Zugriff und setzte sich phasenweise in der Hälfte der Gladbacher fest. Die wiederum hatten große Mühe, sich konstruktiv zu befreien. 

Es folgte die erste Torchance der Schwarz-Gelben nach einem Muster, das im weiteren Verlauf der Partie noch eine entscheidende Rolle spielen sollte. Über Borussias linke Seite brachte Groß den Ball flach in den Strafraum, wo Adeyemi vor Elvedi zum Schuss kam, den Ball jedoch flach am Tor vorbei setzte (19.). 

Itakuras Solo bringt die überraschende Führung

Mitten in die optische Überlegenheit der Dortmunder hinein gelang den Gladbachern der Führungstreffer. Itakura dribbelte überraschend aus dem Mittelkreis energisch durch die Zentrale an, spielte etwas glücklich mit Bensebaini Doppelpass und verlud Kobel überlegt zum 1:0 für die Borussia (24.). Ein schöner Treffer, der den Gästen Sicherheit brachte und an dem der BVB sichtlich zu knabbern hatte.

Obwohl die Dortmund mehr Ballbesitz hatte und die Gladbacher offensiv keine nennenswerten Akzente setzen konnten, schienen die Gäste die Sache im Griff zu haben. Doch dann folgten die fatalen neun Minuten im Westfalenstadion. Es begann in der 41. Minute, als Plea im Aufbau den Ball verlor. Über Borussias linke Seite passte Groß scharf an den Elfmeterpunkt, wo Guirassy den Ball ungestört direkt abnehmen und unhaltbar Omlin flach im Eck platzieren konnte. 

Drei Gegentore nach dem gleichen Schema

Nur drei Minuten später verlor Ullrich auf links den Ball, dieses Mal brachte Yan Cuto die Kugel flach in den Strafraum, Adeyemi fälschte noch leicht ab und Nmecha kam aus 14 Metern frei zum Schuss und ließ Omlin keine Abwehrchance (44.). Doch damit nicht genug. In der fünften Minute der Nachspielzeit kickte Stöger einen Freistoß in der eigenen Hälfte lässig in die Füße eines Dortmunders und es entwickelte sich der nächste Angriff über Gladbachs linke Seite. Ullrich verlor das Duell gegen Chukwuemeka und der passte nach dem gleichen Schema flach in den Strafraum. 

Abnehmer war erneut Guirassy, der dieses Mal jedoch an Omlin scheiterte. Allerdings landete der Rebound auf dem Kopf von Svensson, der Omlin mit einer Kopfballbogenlampe überwand. Das Westfalenstadion flippte aus, die Gladbacher mussten sich vom BVB-Anhang verhöhnen lassen und die schöne Führung durch Itakura wurde durch drei dumme Gegentore nach dem exakt gleichen Muster innerhalb weniger Minuten hergeschenkt. 

Stögers Elfmeter bringt den Anschluss

Das war natürlich schon eine Vorentscheidung, auch wenn man den Dortmundern nach dem Seitenwechsel anmerkte, warum sie in dieser Saison einen solchen Schlingerkurs hinlegen. Sie agierten passiv, ließen die Gladbacher etwas aufmucken und brachten sie dann sogar zurück ins Spiel. In der 54. Minute gab es eine Situation im Dortmunder Strafraum, in der Nmecha beim Versuch, den Ball zu klären, Kleindienst unter den Fuß trat. Schiedsrichter Siebert ließ zunächst weiterlaufen und es dauerte eine ganze Zeit, ehe sich der VAR meldete und den Unparteiischen an den Monitor schickte. 

Es gab den fälligen Elfmeter, den Stöger sicher gegen Kobel zum Anschlusstreffer verwandelte (57.). Die Borussen hatten also noch eine halbe Stunde Zeit, die Horrorminuten vor der Pause vergessen zu machen und zumindest einen Punkt zu holen. Das war auch mehr als nur im Bereich des Möglichen, denn es war offensichtlich, dass die Dortmunder mit der veränderten Gemengelage ihre Probleme hatten. 

Naives Defensivverhalten und erschreckend harmloses Offensivspiel

Die Fohlen hatten nun mehr Spielanteile, blieben aber extrem harmlos. Im letzten Drittel entwickelten sie keinerlei Durchschlagskraft. Der BVB konnte die harmlosen Offensivaktionen der Gladbacher mit relativ simplen Mitteln unterbinden und den Vorsprung sichern, ohne dass er ernsthaft in Gefahr geriet. Die Wechsel aufseiten der Gäste verpufften und auch wenn ein gewisses Bemühen erkennbar war, blieb die Umsetzung untauglich. 

Da auch die Dortmunder wenig geschickt mit dem Raum umgingen, den ihnen die Gladbacher gezwungenermaßen ließen, trudelte das Spiel letztlich aus, obwohl es auf und neben dem Platz die eine oder andere künstliche Aufregung gab. Der BVB gewann schließlich ohne Glanz verdient, während die Gladbacher aufgrund ihres naiven Defensivverhaltens vor der Pause und einem erschreckend harmlosen Offensivspiel das Westfalenstadion einmal mehr als Verlierer verlassen mussten.

 

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Dortmund: Kobel - Süle (72. Can), Anton, Bensebaini - Yan Couto (61. Ryerson), Nmecha (72. Özcan), Groß, Svensson, Beier (34. Chukwuemeka), Adeyemi (72. Brandt) - Guirassy

Borussia Mönchengladbach: Omlin - Scally (70. Lainer), Itakura, Elvedi, Ullrich (70. Netz) - Reitz (83. Fukuda), Weigl (83. Neuhaus) - Čvančara (69. Hack), Stöger, Plea - Kleindienst

weiter im Kader: Pereira Cardoso (ETW), Chiarodia, Friedrich, Pesch

Tore: 0:1 Itakura (24.), 1:1 Guirassy (41.), 2:1 Nmecha (44.), 3:1 Svensson (45.+5), 3:2 Stöger (57./FE)

Gelbe Karten: Guirassy - Scally, Stöger  

Schiedsrichter: Daniel Siebert

Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

 

 

von Marc Basten

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