Borussias Trainer Gerardo Seoane bot im ersten Ligaspiel der Saison gegen den Aufsteiger aus Hamburg die erwartete Startelf auf. Für Kevin Diks reichte es nur zu einem Platz auf der Bank, für ihn begann Fabio Chiarodia. Ansonsten war es die gleiche Formation wie am vergangenen Wochenende im Pokal. Shuto Machino saß ebenfalls auf der Bank und Julian Weigl war aufgrund eines bevorstehenden Wechsels freigestellt.
Im ausverkauften Borussia-Park erwischte der HSV den besseren Start. Gleich zu Beginn gab es eine tückische Situation in Gladbachs Fünfmeterraum, die jedoch mit etwas Glück folgenlos blieb. Der Aufsteiger zeigte sich forsch und stellte die Fohlen in den ersten Minuten vor einige Aufgaben.
Honorat und Tabaković mit zwei guten Chancen
Nach und nach kamen die Gladbacher besser ins Spiel, in der gegnerischen Hälfte blieben ihre Bemühungen aber zunächst ohne Durchschlagskraft. Dazu gab es mehrmals Schwierigkeiten im defensiven Umschaltspiel, die Hamburger konnten das jedoch nicht nutzen. Die erste Chance des Spiels hatten die Borussen nach etwas mehr als einer Viertelstunde, als Tabaković nach einer Stöger-Ecke einen Kopfballwischer einen Meter am Tor vorbeisetzte.
Im weiteren Verlauf zogen sich die Gäste immer weiter zurück, und die Borussen taten sich schwer, Lücken im Abwehrverbund zu finden. In der 28. Minute gelang das Stöger mit einem feinen Lupferpass auf Honorat, der halbrechts im Strafraum zum Schuss kam, aber Hamburgs Keeper rettete per Knieabwehr. Erst kurz vor der Pause wurde es nochmals gefährlich: Hack setzte sich auf links gut durch und flankte scharf vors Tor. Tabaković war zur Stelle, ließ den Ball sechs Meter vor dem Tor über den Scheitel rutschen – doch er flog knapp am langen Pfosten vorbei.
HSV fast mit dem späten Lucky Punch
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig: Der HSV zog sich zurück, die Borussen versuchten, sich in Position zu bringen – gefährlich wurde es allerdings kaum. Nach einer Stunde gab es eine Direktabnahme von Reitz, die jedoch genau in den Armen von Heuer-Fernandes landete. Fünf Minuten später musste Hamburgs Keeper dann erneut eingreifen, als er einen Aufsetzer von Reitz um den Pfosten lenkte.
Der HSV, der bis dahin offensiv kaum in Erscheinung getreten war, hatte in der 67. Minute plötzlich eine Gelegenheit, doch Nicolas lenkte den Flachschuss zur Ecke. Bei den Borussen war mittlerweile Neuhaus auf dem Feld, später folgten noch Diks, Netz, Castrop und Machino. Optisch blieben die Gladbacher überlegen, ohne jedoch zwingend zu werden. In der Schlussphase agierten die Hamburger mutiger, und fast wäre ihnen in der 89. Minute der Lucky Punch gelungen: Mikelbrencis traf per Kopf aus kurzer Distanz, stand jedoch im Abseits.
Auch in der sechsminütigen Nachspielzeit gelang es den Borussen nicht, den entscheidenden Treffer zu erzielen. Ein Kopfball von Diks (90.+2) verfehlte knapp – das war die letzte Szene. So blieb es am Ende in einem schwachen Bundesligaspiel bei einem leistungsgerechten torlosen Remis.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Elvedi, Chiarodia (77. Diks), Ullrich (77. Netz) – Sander (83. Castrop), Reitz – Hack, Stöger (66. Neuhaus), Honorat – Tabaković (83. Machino)
weiter im Kader: Omlin (ETW), Friedrich, Fraulo, Ranos
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Omari, Elfadli, Torunarigha – Gocholeishvili (88. Mikelbrencis), Capaldo, Remberg, Muheim, Sahiti (66. Philippe), Rössing-Lelesiit (73. Lompe) - Königsdörffer (73. Poulsen)
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Reitz, Scally – Capaldo
Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Zuschauer: 54.042 (ausverkauft)
von Marc Basten