Borussias Trainer Daniel Farke musste gegen Leverkusen auf Marcus Thuram verzichten, der aufgrund seiner Knieprobleme nicht rechtzeitig fit geworden war. Für Thuram übernahm Nathan Ngoumou die zentrale Rolle im Sturm. Ansonsten schickte Farke die erwartete Elf ins Rennen – mit einer Ausnahme: Stefan Lainer begann für Joe Scally als Rechtsverteidiger.
Die Borussen kamen gut in die Partie, hatten deutlich mehr Spielanteile und warteten mit einem funktionalen Offensivpressing auf. Leverkusener Umschaltversuche wurden bereits im Keim erstickt und die Fohlen hatten soweit alles im Griff. Was von Beginn an fehlte, war die Durchsetzungsfähigkeit am und im gegnerischen Strafraum. Bis auf einen Distanzschuss von Koné in die Arme von Hradecky und einen Kopfball von Weigl im Anschluss an eine Ecke aufs Tornetz (11.) waren keine Chancen zu verzeichnen.
Leverkusen schlägt eiskalt zu
Bis zur 21. Minute hatte Leverkusen nichts zu melden im Borussia-Park, doch dann fuhren sie nach einem Ballverlust von Bensebaini den ersten richtigen Konter. Die Borussen hatten den Angriff eigentlich schon unterbunden, doch Weigl bekam den Ball im eigenen Sechzehner nicht endgültig geklärt. Hlozek schloss aus der Drehung ab, der Ball klatschte an den Pfosten und sprang von da vor die Füße von Bakker, der das Leder aus kurzer Distanz über die Torlinie drückte.
Dieses Gegentor war ein echter Tiefschlag für die Borussen, die danach sowohl im Ballbesitz als auch in der Defensivarbeit deutlich abbauten. Zwar hatte man weiterhin mehr Spielanteile, doch im letzten Drittel lief noch weniger zusammen und vor allem gewährte man Bayer immer wieder Umschaltgelegenheiten. So in der 26. Minute, als Frimpong auf und davon lief - Omlin reagierte im 1:1 stark und bewahrte Borussia vor dem zweiten Gegentreffer.
Elvedi kann Adli nicht halten
Auch in der Folgezeit wollte den Borussen offensiv nichts gelingen. Bensebaini fehlte nach einer Freistoßflanke von Hofmann eine Fußspitze (31.), doch ansonsten blieben die Gladbacher sehr harmlos. Anders die Gäste aus Leverkusen, die sehr effektiv waren. In der 43. Minute schlug Tapsoba den Ball nach vorn, Hlozek verlängerte und weil sich Elvedi verschätzte, kam es zu einem Laufduell über fast 60 Meter zwischen Adli und Elvedi. Der Gladbacher hatte keine Chance, genauso wenig wie Omlin beim präzisen Abschluss des Leverkuseners zum 0:2 Halbzeitstand.
Das war schon so etwas wie eine Vorentscheidung im kalten Borussia-Park. Auch wenn die Fohlen nach der Pause nochmal etwas energischer nach vorn spielten und Farke bereits frühzeitig einen Dreierwechsel vornahm. Doch bis auf einen Kopfball von Elvedi nach einer Ecke, den Hradecky parierte (55.) und eine Halbchance für den eingewechselten Wolf (58.) blieben die Borussen ohne echte Torgelegenheit.
In der 67. Minute schien der Drops endgültig gelutscht. Wieder war es ein Leverkusener Konter, bei dem die Borussen erneut nicht in die Zweikämpfe kamen. Scally und Weigl sahen schlecht aus und Amiri traf unhaltbar für Omlin zum 0:3. Danach wickelten die Leverkusener das Spiel nur noch ab, während die Borussen zwar viel den Ball hatten, aber weiterhin wenig damit anzufangen wussten.
Stindls Doppelpack kommt zu spät
Umso überraschender, dass es doch noch eine halbwegs heiße Schlussphase gab. In der 83. Minute spielte Plea fein auf Wolf, der zu Stindl querlegte. Der Kapitän vollendete via Innenpfosten zum 1:3. Zwar wachte das Publikum auf, aber die Mannschaft schien dennoch nicht so wirklich an ihre Chance zu glauben. Sie bemühten sich, doch es fehlte weiterhin der Punch beim Abschluss.
Dass dieser durchaus vorhanden war, zeigte Stindl in der dritten Minute der Nachspielzeit, als er den Ball nach Zuspiel von Itakura aus knapp zwanzig Metern humorlos unter die Latte fackelte. Plötzlich wurde es nochmal richtig hektisch im Borussia-Park, doch die Borussen kamen nicht mehr in Abschlussposition. Am Ende steht eine verdiente 2:3-Heimniederlage gegen eine effektive Leverkusener Mannschaft.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Lainer (56. Scally), Itakura, Elvedi, Bensebaini – Koné (77. Neuhaus), Weigl – Hofmann (77. Herrmann), Kramer (56. Stindl), Plea – Ngoumou (56. Wolf)
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Friedrich, Netz, Jantschke
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky – Kossounou (74. Tah), Tapsoba, Hincapie – Frimpong (90.+1 Sinkgraven), Palacios, Andrich, Bakker – Diaby (74. Hudson-Odoi), Hlozek (64. Amiri), Adli (74. Wirtz)
Tore: 0:1 Bakker (21.), 0:2 Adli (43.), 0:3 Amiri (67.), 1:3 Stindl (82.), 2:3 Stindl (90.+3)
Schiedsrichter: Harm Osmers
Gelbe Karten: Koné, Weigl, Stindl (5.) - Sinkgraven, Bakker
Zuschauer: 53.336
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