Borussias Trainer Daniel Farke nahm drei Veränderungen in der Startelf gegenüber der Niederlage bei Union Berlin am letzten Sonntag vor. Elvedi (erkrankt), Stindl und Ngoumou (beide Bank) wurden durch Jantschke, Koné (nach Sperre) und Hofmann (Comeback nach Schulterverletzung) ersetzt. Kramer, letzte Woche noch als zweiter Sechser, rückte wieder eine Reihe nach vorn.
Die Borussen starteten schwungvoll und energisch in die Partie und konnten bereits nach vier Minuten zum ersten Mal jubeln. Eine Hereingabe von Plea fast von der Grundlinie zurück an den Elfmeterpunkt verwertete Rückkehrer Jonas Hofmann überlegt zur Gladbacher Führung. Dieser Treffer brachte zusätzlichen Rückenwind und der Ball lief richtig gut durch die Reihen der Fohlen.
Bensebaini darf nach VAR-Check weiterspielen
Bensebaini hatte die nächste Gelegenheit, scheiterte mit seiner Direktabnahme jedoch an Stuttgarts Keeper Müller (10.). Kurz darauf meldete sich der VfB erstmals gefährlich vor Sippel - ein Kopfball von Guirassy flog knapp am langen Pfosten vorbei und fast wäre noch ein Stuttgarter zur Stelle gewesen, um den Ball ins Tor zu drücken (11.).
Nach einer Viertelstunde hätte Plea erhöhen können, doch der Franzose scheiterte mit seinem Schuss am erneut stark reagierenden Müller (15.). Danach wurde es zerfahren im Borussia-Park. Das Spiel war lange unterbrochen, weil der VAR eine vermeintliche Tätlichkeit von Bensebaini überprüfte. Letztlich blieb es bei der Gelben Karte, die der Schiedsrichter direkt gezeigt hatte.
Thuram vollstreckt nach Pleas Traumpass
Unmittelbar nach der Unterbrechung hatte der VfB eine nächste Möglichkeit durch Guirassy - Sippel parierte im Nachfassen (20.). Kurz darauf verunglückte Sippel fast ein Pass nach vorn, doch Hofmann konnte die Situation nutzen und leitete einen Angriff über Scally, Thuram und Plea ein. Plea spielte einen starken Außenristpass in den Lauf von Thuram, der den Ball mit fließender Bewegung mitnahm und eiskalt zum 2:0 vollendete (25.).
Wenig später war wieder der VAR gefragt. Scally kam nach einem Kontakt mit Torwart Müller im Strafraum zu Fall, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Nach der Überprüfung durch den VAR wurde die Entscheidung nicht zurückgenommen. Borussia konnte sich derweil nicht lange über die Zwei-Tore-Führung freuen. Nach einer Hereingabe in den Gladbacher Strafraum drehte sich Tiago Tomas geschickt um Friedrich und vollstreckte unhaltbar für Sippel mit einem präzisen Schuss ins lange Eck (35.).
Stuttgart drängt auf den Ausgleich
Dieser Treffer ließ die Stuttgarter sichtlich aufleben, während die Borussen in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit deutliche Probleme hatten. Sie brachten keine nennenswerten Offensivaktionen zustande, verteidigten aber solide. Nach dem Seitenwechsel kamen die Fohlen besser in den Tritt und gewannen wieder die Kontrolle über das Geschehen. Sie waren spielbestimmend und tauchten immer wieder am und im Stuttgarter Strafraum auf, ohne sich jedoch eine wirklich zwingende Torchance zu erspielen.
Der VfB beschränkte sich zunächst aufs Konterspiel und ging noch nicht vollends in Risiko. Führich verzog nach einem Konter aus guter Position (53.), ansonsten waren auch die Gäste in letzter Instanz eher ungefährlich. Das änderte sich mit zunehmender Spieldauer und einigen offensiven Wechseln. Stuttgart übernahm in der Schlusssequenz klar das Kommando und drängte mit Vehemenz auf den Ausgleich. Die Gladbacher, die weiterhin nicht in der Lage waren, den entscheidenden dritten Treffer zu erzielen, waren nun vollends im Verteidigungsmodus.
Sippel rettet - Herrmann trifft in der Nachspielzeit
Ein paar Mal brannte es gehörig im Gladbacher Strafraum. Vor allem in der 83. Minute, als Guirassy nach einer Flanke aus drei Metern an Sippel scheiterte, der mit einem Reflex auf der Linie rettete. Das Spiel stand bis in die Nachspielzeit hinein auf des Messers Schneide. Die Borussen verteidigten mit Mann und Maus – mittlerweile auch mit Kramer, der für den angeschlagenen Jantschke in die Innenverteidigung gerückt war.
Mit Geschick und auch dem nötigen Glück vereitelten die Borussen den Ausgleich, ehe der eingewechselte Patrick Herrmann mit der letzten Aktion des Spiels das 3:1 markierte. Diesmal konterten die Borussen und über Koné landete der Ball bei Herrmann, der über rechts im Vollsprint in den Strafraum lief und flach ins lange Eck traf (90.+4). Borussia behält also nach einem teilweise zerfahrenen Spiel durch einen Arbeitssieg drei wichtige Zähler im Borussia-Park.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Scally, Friedrich, Jantschke (80. Stindl), Bensebaini – Weigl, Koné – Hofmann (90.+3 Herrmann), Kramer, Plea (87. Netz) – Thuram
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Ngoumou, Fraulo, Müsel, Reitz, Borges Sanches
VfB Stuttgart: Müller – Stenzel (68. Vagnoman, Mavropanos, Anton, Sosa – Endo, Ahamada (87. Egloff), Tiago Tomas, Führich (84. Perea Mendoza) – Pfeiffer (68. Silas), Guirassy
Tore: 1:0 Hofmann (4.), 2:0 Thuram (25.), 2:1 Tiago Tomas (35.), 3:1 Herrmann (90.+4)
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck
Gelbe Karten: Bensebaini, Thuram - Mavropanos
Zuschauer: 53.178