Borussias Trainer Daniel Farke nahm gegenüber dem Pokal-Aus in Darmstadt am Dienstag vier Veränderungen in der Startelf vor: Sommer, Hofmann (beide verletzt), Netz und Ngoumou (beide Bank) wurden durch Sippel, Kramer, Bensebaini und Stindl ersetzt. Stindl übernahm die Position rechts, Kramer spielte zentral.
Das Spiel im Borussia-Park begann zunächst noch recht verhalten, nahm dann aber an Fahrt auf, was vor allem an den Gästen aus Frankfurt lag. Die legten in der 6. Minute richtig los, als ein Pass von Stindl vorne abgefangen und ein Konter gestartet wurde. Der schnelle Kolo Muani, der die Gladbacher Abwehr auch in der Folgezeit zur Verzweiflung brachte, zog los und legte für Lindström vor. Der behauptete sich gegen die unglücklich agierenden Koné und Elvedi und vollendete zur Frankfurter Führung - Sippel war zwar noch am Ball, doch der trudelte über die Linie.
Thuram vergibt die Ausgleichschance und scheitert an Trapp
Ein bitterer Auftakt für die Borussen, die kurz darauf Glück hatten, dass Kolo Muani am langen Pfosten vorbeischoss (8.). Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Marcus Thuram in der 10. Minute seine Megachance genutzt hätte. Bensebaini knallte den Ball aus dem eigenen Sechzehner nach vorne, Thuram setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und rannte alleine aufs Tor zu - und scheiterte an Trapp. Nach dieser Szene wurde es sehr hektisch im Borussia-Park, wozu auch der Schiedsrichter mit mehreren eigenartigen Entscheidungen beitrug.
Es war mittlerweile ein hartes und wildes Spiel, bei dem die Borussen die nächste Chance zum Ausgleich hatten. Plea profitierte auf der linken Seite von einem Frankfurter Fehler, brachte den Ball in den Strafraum, wo Kramer geschickt auf Stindl verlängerte, der am zweiten Pfosten lauerte. Der Kapitän zog direkt ab, fand aber in Trapp seinen Meister (22.). Frankfurt blieb derweil mit seinen Kontern gefährlich - Sippel und Stindl retteten in höchster Not, nachdem die Gäste im Anschluss an eine abgefangene Gladbacher Freistoßflanke blitzschnell umgeschaltet hatten (26.).
Der Knockout kurz vor dem Pausenpfiff
In der 29. Minute folgte der nächste Rückschlag für die Fohlen. Nach einer Frankfurter Ecke sprang Dina Ebimbe höher als Friedrich und köpfte aus sieben Metern zum 0:2 ein. Das war ein echter Wirkungstreffer für die Borussen, die danach zwar um Kontrolle bemüht waren, aber weiterhin zu fehlerbehaftet agierten. Immer wieder gab es einfache Ballverluste und Ungenauigkeiten, mit denen sich die Gladbacher selbst aus dem Rhythmus brachten.
Richtig heftig wurde es für die Borussen unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Weigl spielte einen Flachpass nach vorne, der abgefangen wurde. Wieder gab es einen Frankfurter Umschaltangriff, bei dem Elvedi und Friedrich alleine gegen die (zu) schnellen Angreifer auf verlorenem Posten waren. Kolo Muani legte quer zu Lindström, der über Sippel hinweg zum 0:3 vollendete.
Thuram gelingt der Anschlusstreffer
Das Spiel war damit bereits zur Pause faktisch entschieden. Frankfurt beschränkte sich in der zweiten Halbzeit darauf, sicher in der eigenen Hälfte zu stehen und ab und an einen Konter zu fahren, während die Borussen sich um eine Ergebniskorrektur bemühten. Diese Bemühungen waren jedoch wenig effektiv, sodass das Spiel mehr oder weniger vor sich hin plätscherte.
In der 73. Minute kam dann nochmals etwas Leben in den Park, als Plea den Ball eroberte und im Fallen auf Thuram durchsteckte. Der setzte sich in zentraler Position durch und vollendete zum 1:3. Kurz danach wurde das Spiel für eine längere Zeit unterbrochen, weil ein Kabel der ‘Spidercam’ über dem Spielfeld gerissen war - die Kamera musste abgebaut werden. Die Auszeit nutzte Farke, seine Mannen nochmal im Kreis zusammenzurufen und für die Schlussphase einzuschwören.
Neun Minuten Nachspielzeit verstreichen ohne echte Torchance
Die verlief allerdings ähnlich glücklos wie die Phasen zuvor. Die Borussen waren weiterhin bemüht, doch selbst die neunminütige Nachspielzeit verstrich letztlich, ohne dass es eine echte Torchance gab. Am Ende jubelten die Frankfurter über einen verdienten Auswärtssieg, während die Gladbacher sich mit der zweiten Heimniederlage der Saison abfinden mussten.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel - Scally (90.+2 Herrmann), Friedrich, Elvedi, Bensebaini - Weigl, Koné (70. Netz) - Stindl (70. Ngoumou), Kramer, Plea - Thuram
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Jantschke, Fraulo, Noß, Reitz, Borges Sanches
Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Jakic, Ndicka - Dina Ebimbe, Lenz, Kamada (52. Rode), Sow, Lindström (83. Alidou), Götze - Kolo Muani (83. Borré)
Tore: 0:1 Lindström (6.), 0:2 Dina Ebimbe (29.), 0:3 Lindström (45.), 1:3 Thuram (72.)
Schiedsrichter: Daniel Siebert
Gelbe Karten: Koné, Weigl, Kramer - Kamada, Jakic
Zuschauer: 53.019