Borussias Trainer Daniel Farke schickte die gleiche Elf ins Rennen, die am vergangenen Wochenende die herbe Niederlage in Bremen kassiert hatte. Bei bestem Fußballwetter im ausverkauften Borussia-Park war es zu Beginn ein sehr zerfahrenes Derby. Der FC wirkte stabiler als die Borussen und näherte sich einige Male im Ansatz gefährlich dem Gladbacher Tor, ohne dabei zu klaren Chancen zu kommen.
Die Fohlen meldeten sich erstmals in der 10. Minute in der Offensive, als Thuram im Anschluss an eine gute Kombination von halblinks in den Strafraum zog und aufs kurze Eck schoss - Kölns Keeper war zur Stelle. In der Folgezeit war es eine ausgeglichene Partie, in der sich kein Team einen wirklichen Vorteil erspielen konnte.
Friedrich trifft - Elfmeter für beide - Kainz fliegt
Den gab es dann für die Borussia in der 27. Minute nach einer Ecke von Hofmann. Friedrich beförderte den Ball aus dem Gewühl heraus eher mit der Schulter als mit dem Kopf zur vielumjubelten Führung ins Kölner Tor. Doch die Freude der Gladbacher währte nur wenige Momente. Hofmann wollte im eigenen Strafraum den Ball wegschlagen und traf dabei unfreiwillig den Kölner Kainz. Der Schiedsrichter ließ zunächst weiterspielen, entschied aber nach Signal des VAR und einen Blick auf den Monitor auf Foulelfmeter für den FC.
Kainz schickte Sommer in die falsche Ecke und stellte auf 1:1 (31.). Danach wurde das Derby noch umkämpfter - fußballerisch blieb jedoch einiges im Argen. Erst in den letzten Minuten des ersten Durchgangs schafften es die Borussen, Tempo und Zielstrebigkeit in ihre Offensivaktionen zu bringen. Und prompt wurde es mehrfach gefährlich im Kölner Strafraum. In der 45. Minute ging Kainz im Luftduell mit Hofmann mit dem Ellenbogen zur Sache und traf den Gladbacher klar am Kopf. Der Schiedsrichter entschied erneut auf Elfmeter und schickte den bereits verwarnten Kainz mit Gelb-Rot vom Platz. Bensebaini verwandelte den Strafstoß sicher zur 2:1-Pausenführung für die Fohlenelf.
Stindl sorgt für die Vorentscheidung - Bensebaini mit Doppelpack
Die Voraussetzungen für die Borussen zur zweiten Halbzeit waren also ideal: Eine Führung im Rücken und ein Mann mehr. Das nutzten die Fohlen auch gleich aus, indem sie früh attackierten und den Kölner Aufbau erfolgreich störten. Weigl eroberte den Ball, Stindl nahm sich aus rund 20 Metern ein Herz und flammte den Ball zum 3:1 ins Eck (47.). Ein tolles Tor des Kapitäns, der kurz danach für Plea das Feld räumte.
Stindls Treffer war gleichzeitig die Vorentscheidung im Borussia-Park - aber noch lange nicht das Ende. Die Fohlen kombinierten jetzt wie beflügelt, Thuram hatte zwei Großchancen (53./57.) und einige Male übertrieben sie es mit ihren Hackentricks. Die richtige Zielstrebigkeit zeigten sie erst wieder in der 76. Minute, als Hofmann nach Vorarbeit von Plea flach vors Tor passte, wo Bensebaini zum 4:1 traf.
Thuram sorgt für den Schlusspunkt
Im Borussia-Park hatten längst die Feierlichkeiten zum Derbysieg begonnen, als der FC doch noch zu seinem zweiten Treffer kam. Die Gladbacher verteidigten bei einer Hereingabe nicht konsequent genug und der gerade eingewechselte Lainer ließ Huseinbasic aus kurzer Distanz einnetzen (83.). Doch in der Schlussphase stellten die Borussen den Drei-Tore-Abstand wieder her. Nach einem schönen Angriff brachte Plea den Ball flach in die Mitte und Thuram vollendete per Direktabnahme mit dem Außenrist zum 5:2-Endstand (90.+1).
Plea hätte sogar noch nachlegen können, jagte den Ball aber freistehend auf die Südtribüne. Dann war Schluss im Borussia-Park und die Mannschaft durfte mit den Fans den Derbysieg feiern. Der war definitiv verdient, weil Köln nach dem Elfmetergegentor und dem Platzverweis nicht mehr auf die Beine kam und die Borussen kurzen Prozess machten.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Scally (82. Lainer), Friedrich, Elvedi, Bensebaini (82. Netz) - Weigl, Koné - Hofmann (82. Herrmann), Kramer (78. Borges Sanches), Stindl (51. Plea) - Thuram
weiter im Kader: Sippel (ETW), Ngoumou, Jantschke, Reitz
1.FC Köln: Schwäbe - Schmitz (60. Huseinbasic), Kilian, Hübers, Hector - Skhiri, Ljubicic (40. Schindler), Duda (60. Adamyan), Kainz - Tigges (60. Dietz), Maina (75. Uth)
Tore: 1:0 Friedrich (27.), 1:1 Kainz (31./FE), 2:1 Bensebaini (45.+2 /FE), 3:1 Stindl (47.), 4:1 Bensebaini (76.), 4:2 Huseinbasic (83.), 5:2 Thuram (90.+1)
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Gelbe Karten: Stindl, Bensebaini - Skhiri
Gelb-Rote Karte: Kainz (45.)
Zuschauer: 54.042 (ausverkauft)
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