Es gibt wahrlich dankbarere Aufgaben in der 2. Pokalrunde, als ein Auswärtsspiel beim Tabellenführer der 2. Liga - noch dazu in einem bekannt stimmungsvollen Stadion wie dem 'Böllenfalltor' in Darmstadt. Für die ‘Lilien’ ist dieses ausverkaufte Flutlichtspiel, das zudem noch in der ARD einem Millionenpublikum zugänglich gemacht wird, ein absolutes Highlight und natürlich die große Möglichkeit, richtig auf sich aufmerksam zu machen.
Die Borussen werden sich also mit einem hochmotivierten Gegner unter komplizierten Bedingungen auseinandersetzen müssen. Immerhin ersparte diese Konstellation Borussias Trainer Daniel Farke die Floskel zu bemühen, dass der Pokal seine eigenen Gesetze habe. Der 45-Jährige sieht die Aufgabenstellung sehr pragmatisch. »Wenn wir als Borussia Mönchengladbach bei einem Zweitligisten spielen, sind wir der Favorit aufs Weiterkommen. Aber uns erwartet ein Duell auf Bundesliga-Level. Das ist der Tabellenführer der 2. Liga und da ist kein großer Qualitätsunterschied zu einem Erstligisten.«
Kramer fällt weiter aus - Farke warnt, will Darmstadt aber »nicht überhöhen«
Während die Borussen trotz des ordentlichen Saisonstarts gerade auswärts noch Luft nach oben haben, ist Darmstadt extrem stabil unterwegs und seit elf Ligaspielen unbesiegt (acht Siege, drei Remis). »Sie sind voller Selbstvertrauen und es gewohnt, Spiele zu gewinnen«, so Farke. »Das Böllenfalltor ist ausverkauft, das Heimpublikum wird die Mannschaft nach vorne peitschen. Sie werden voll motiviert sein und sie haben nichts zu verlieren.« Farke weiß also genau, auf was er seine Mannen einstellen muss.
Gleichzeitig schränkt Farke aber auch ein: »Ich will den Gegner nicht überhöhen, wir spielen nicht bei Bayern München. Aber es ist klar, dass wir eine richtig gute Leistung bringen müssen, um dort das Spiel zu gewinnen.« Und genau das ist das Ziel: »Wir sind gierig und wollen eine Runde weiterkommen.« Verzichten muss der Trainer neben den Langzeitverletzten weiterhin auf Christoph Kramer, der nicht rechtzeitig fit werden wird. Ansonsten sind alle Spieler einsatzfähig und da Farke nochmals klarstellte, dass diese englische Woche für die Profis aus dem Gesichtspunkt der Belastung unproblematisch sei, ist auch nicht mit nennenswerten Veränderungen in der Anfangsformation zu rechnen.