Ginter zu Inter, Zakaria für plus 50 Millionen zu ManCity - in der Gerüchteküche geht es auch zu Corona-Zeiten gewohnt heiß her. Wie alle wissen, wird längst nicht so heiß gegessen wie gekocht, doch die Erfahrung hat gezeigt, dass bei der Vielzahl an Gerüchten ab und an mal ein Treffer dabei sein kann. Im Falle der in der Gladbach unter Vertrag stehenden Profis soll das aber nicht der Fall sein, wie Sportdirektor Max Eberl in einem Interview mit der Westdeutschen Zeitung [Link] betonte.
»Für mich steht fest, dass wir keinen abgeben werden«, sagte Eberl und stellte klar, dass dieses Statement keine taktische Finte sei. »Wir haben in jedem Jahr Spieler verkauft. Vielleicht auch mal strategisch, wenn die Vertragslaufzeit es hergegeben hat. Aber das ist jetzt schlicht und einfach nicht der Fall«. Der Sportdirektor baut vielmehr darauf, dass gerade die jungen Spieler noch längst nicht am Leistungszenit angekommen sind. Elvedi, Ginter, Neuhaus, Zakaria, Embolo, Thuram oder Plea seien Leistungsträger. »Sie haben jetzt ein Jahr mehr Erfahrung, sind weiter in der Entwicklung. Wir haben es gemeinsam erreicht, jetzt können wir alle zusammen den Weg weitergehen. Klar kommt irgendwann der Tag X, auch bei diesen genannten Spielern. Aber eben nicht jetzt.«
»Es ist das erste Mal, dass wir keinen unserer Eckpfeiler verkaufen werden und den Kader so zusammenhalten«
Dass es trotz ähnlicher Stellungnahmen in jüngster Vergangenheit Gerüchte um Zakaria & Co. gibt, sieht Eberl gelassen. »Es amüsiert mich, wenn es am nächsten Tag nach meiner Aussage heißt, Man City will aber doch und es gebe Absprachen ab 50 Millionen Euro.« Borussia ist nicht - wie teilweise in der Vergangenheit - davon abhängig, Transfererlöse zu erzielen. »Wir haben diese Königsklasse jetzt zum dritten Mal erreicht. Aber es ist das erste Mal, dass wir keinen unserer Eckpfeiler verkaufen werden und den Kader so zusammenhalten. Es gibt Stand heute nichts, das mich dahin bringen würde, dass ich einen Spieler abgeben würde.«
»Dadurch haben wir jetzt keine Millionen für neue Investitionen, sondern einen kleineren Rahmen«, so Eberl weiter. »Und trotzdem haben wir die Chance, den Kader mit zwei Spielern zu ergänzen. Einen haben wir mit Hannes Wolf jetzt schon. Dann sind wir am Ende quantitativ und qualitativ gut aufgestellt.« Kommen soll noch ein Akteur fürs Mittelfeld. »Mit Tobi Strobl und Fabian Johnson haben wir noch zwei gestandene Spieler abgegeben. Auf dieser Achter-Position, da kann was passen. Aber ich will mich nicht zu sehr festnageln lassen. Wir haben nämlich einen – wie Lucien Favre sagen würde – polyvalenten Kader.« Aus dem kein Leistungsträger abgegeben werden soll.
von Marc Basten