Am Montag und Dienstag absolvierte Lars Stindl einen Teil seines Reha-Programms auf dem Trainingsplatz in Rottach-Egern. Während die Kollegen dem Ball hinter jagten, arbeitete Stindl intensiv, lugte aber und an mal mit leicht neidischem Blick rüber. »Ich bin froh, die Woche hier dabei sein zu dürfen«, sagte er. »Auch wenn ich noch nicht ganz dabei bin«.
»Es waren harte Wochen, aber alles läuft nach Plan«, lautet der aktuelle Status des 29-Jährigen. »Der Heilungsprozess ist gut verlaufen und jetzt geht es darum, Kraft und Beweglichkeit aufzubauen. Das sind die ganz normalen Dinge nach so einer schweren Verletzung - es ist kein einfacher Weg, zurückzukommen.«
Einen genauen Termin, wann Stindl wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, gibt es nicht. »Es braucht alles noch seine Zeit. Wir können uns ja nur ein Eigentor schießen, wenn ich sage, dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder fit bin. Wir gehen ganz ohne Druck an die Sache heran.«
Während die körperlichen Folgen der Verletzung noch nicht gänzlich behoben sind, hat Lars Stindl die mentalen Dinge offensichtlich gut verarbeitet. »Die ersten Tage waren sehr hart, weil ich schon gehofft hatte, mit zur WM fahren zu dürfen. Mir wurde eine Riesenchance genommen, beim größten Turnier der Welt dabei zu sein. Aber das ist jetzt alles abgehakt. Für mich geht es jetzt nur darum, wieder gesund zu werden und die Spur zu kommen.«