Vor dem Spiel bei RB Leipzig

»Klartext« bei Borussia – aber hinter verschlossenen Türen

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Adi Hütter und seine Mannen steht eine schwere Bewährungsprobe bevor (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach tritt am Samstag (15:30 Uhr) zum Geisterspiel bei RB Leipzig an. Im Gepäck hat die Fohlenelf das 0:6 gegen Freiburg. Eine Wiedergutmachung wird erwartet, doch das dürfte äußerst kompliziert werden.

Noch immer haben sich die Wogen in Mönchengladbach nach der historischen Pleite gegen den SC Freiburg nicht geglättet. »Das ist keine normale Niederlage, das wissen wir auch«, sagte Sportdirektor Max Eberl am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Leipzig. Die Nachwirkungen sind spürbar. »Ein stückweit ist es ein Einschnitt«, so Eberl. »Und darauf heißt es jetzt, eine Reaktion zu zeigen.« Für die heftigen Resonanzen nach dem Freiburg-Desaster zeigte Eberl Verständnis: »Natürlich erwartet man Antworten und dass die Mannschaft und wir alle das aufarbeiten und versuchen, es besser zu machen im nächsten Spiel.«

Gegen den Begriff ‚Wohlfühloase‘, den u.a. das Fanprojekt in seiner Protestnote genutzt hatte, wehrte sich der 48-Jährige allerdings. »Was heißt Wohlfühloase? Nur weil wir nicht in der Öffentlichkeit poltern und alles an die Wand nageln? Sondern sachlich, fachlich mit den Menschen umgehen, die diese Thematik beheben können? Wir sind verantwortlich – ich, Adi mit der Mannschaft. Da muss es knallen, da muss es besprochen werden. Aber nicht, populistisch Schlagzeilen liefern - und dann machen wir ganz normal weiter. Das braucht kein Mensch. Wir machen es lieber hinter verschlossenen Türen und offen und ehrlich.«

»Wir haben sachlich und inhaltlich sehr konstruktiv mit der Mannschaft diskutiert«

»Es ist ja nicht so, dass wir da zusammen sitzen und alles ist ‚Friede-Freude-Eierkuchen‘ – da gibt es Klartext«, bekräftigte Adi Hütter. »Wir reden jetzt von einer fürchterlichen Woche, was die Ergebnisse anbetrifft und speziell auch die erste Halbzeit gegen Freiburg. Es war sicher unterirdisch, was wir geleistet haben. Wir haben sachlich und inhaltlich sehr konstruktiv mit der Mannschaft diskutiert und das ist für mich der Lösungsansatz. Aber nicht nach außen irgendwelche Worthülsen parat zu haben.«

Mit der Wagenburgmentalität wollen die Borussen Stärke zeigen. »Wir haben jetzt Rückschläge erlitten, aber nun heißt es, gemeinsam aufzustehen«, sagte Hütter. »Mit einer Leistung, wo jeder um jeden Zentimeter kämpft und dass man als Mannschaft dementsprechend auftritt.« Dass ausgerechnet das Auswärtsspiel in Leipzig zum ultimativen Charaktertest wird, macht die Sache nicht unbedingt einfacher. In der immer noch kurzen gemeinsamen Geschichte konnte Borussia bei RB nicht gewinnen und jetzt haben die Sachsen auch noch zwei Tage vor dem Spiel mit Domenico Tedesco einen neuen Trainer verpflichtet.

»Gegen Freiburg haben wir es alle gemeinsam verbockt«

»Da dümpeln wir gerade ein bisschen im dunklen Raum«, musste Adi Hütter zugeben. Zwar habe man analysiert, wie Tedesco vorher in Moskau oder auf Schalke hat spielen lassen, doch natürlich gibt das keine wirklichen Aufschlüsse, wie er es in Leipzig vorhat. Insbesondere nach nur zwei Trainingseinheiten im Anschluss an ein Europacupspiel. Von daher sei es umso wichtiger, dass »wir uns auf unser Spiel und unsere Qualitäten konzentrieren«, so Hütter. Personell kann der Österreicher aus dem Vollen schöpfen – lediglich Jordan Beyer trainierte noch individuell.

Dass es die eine oder andere Änderung in der Startelf geben wird, dürfte niemanden überraschen. Hütter ließ sich zwar wie gehabt nicht in die Karten schauen, doch er baute vorsorglich schon mal vor. »Einzelne Spieler herauszupicken, weil sie vielleicht am Wochenende nicht spielen, und daraus schließen, dass sie noch einen größeren Anteil an der Niederlage hatten, wäre falsch. Gegen Freiburg haben wir es alle gemeinsam verbockt.« Und gegen Leipzig wollen sie es gemeinsam besser machen – schlechter geht es ja auch nicht.

 


von Redaktion TORfabrik.de

 

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