Dass Patrick Herrmann der Spieler sein würde, der in Southampton besonders auf sich aufmerksam macht, hätte man zu Spielbeginn nicht gedacht. Da saß der 27-Jährige auf der Bank und spielte im ›Matchplan‹ keine Rolle. Doch schon nach zehn Minuten ging es für Herrmann vom Abstellgleis aufs Feld, weil sich Ibrahima Traoré einmal mehr eine Muskelverletzung zuzog.
Nachdem Herrmann ein paar Minuten etwas ›wild‹ herumlief, fand er sich immer besser zurecht. Sein Treffer zum 1:0, als er gut durchgelaufen war und die Johnson-Hereingabe energisch verwertete, brachte ihm Sicherheit und Selbstvertrauen. Kurz vor der Pause hatte er noch eine Riesengelegenheit, als er alles richtig machte, den Ball jedoch ganz knapp am Tor vorbei setzte.
Genauer zielte er im zweiten Durchgang nach dem Traumpass von Cuisance, als er durchstartete und ins lange Eck traf. Das erinnerte vom Tempo, dem Bewegungsablauf und dem Abschluss her tatsächlich an den Patrick Herrmann vergangener Tage. In jedem Fall setzte er damit ein Ausrufezeichen - ob nun in Richtung eines potentiellen neuen Arbeitgebers oder aber den Verantwortlichen bei Borussia.
Die Idee, Herrmann abzugeben, erscheint nach dieser Vorstellung nicht unbedingt schlüssig. Zumal sich die Befürchtungen zu bestätigen scheinen, dass Ibrahima Traoré aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit allenfalls als ›Add-on‹ im Kader gesehen werden kann. Eine genaue Diagnose der aktuellen Verletzung ist für den Montag angekündigt, wobei vieles darauf hindeutet, dass sich Traoré zumindest einen ›kleinen‹ Muskelfaserriss zugezogen haben dürfte.