Nicht nur wegen seines Doppelpacks beim ersten Testspiel in Essen zeigt sich Marcus Thuram in diesen Tagen in ansprechender Verfassung. Nachdem er in der vergangenen Saison nach dem geplatzten Wechsel nach Italien und der anschließenden langen Verletzungspause nie richtig in Form kam, wirkt es im Moment so, als ob er wieder durchstarten könnte. Im Urlaub machte er Extraschichten und auf dem Platz wirkt er deutlich spritziger als zuletzt.
»Er ist noch nicht bei hundert Prozent, aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung auch noch gar nicht notwendig«, erklärte Borussias Trainer Daniel Farke nach dem ersten Training in Rottach-Egern. »Wird sind dabei, ihn in eine Topverfassung zu bringen. Marcus hat bisher in den Trainingseinheiten und auch außerhalb absolut überzeugt«.
»Wichtig, dass Thuram in einer zentralen Position zur Geltung gebracht wird«
Der neue Trainer verhehlt nicht, dass er vom 24-jährigen Franzosen eine Menge hält. »Er ist ein Spieler, der außergewöhnliche Qualitäten hat und ich liebe es, mit solchen Spielern zusammenzuarbeiten. Ich erlebe Marcus total aufgeräumt, total fokussiert und in einer guten körperlichen Verfassung.« In den Überlegungen von Farke spielt Thuram eine - im wahrsten Sinne des Wortes - zentrale Rolle. »Marcus hat viele Qualitäten für unterschiedliche Positionen. Aber für mich ist wichtig, dass er auch in einer zentralen Position zur Geltung gebracht wird. Er ist nicht der typische Flügelspieler, der bis zur Eckfahne rennt und eine Flanke reinbringt. Marcus muss nah am Tor sein und wenn er Spieler um sich hat, die ihn einsetzen, dann hat er auch ein unfassbares Gefühl für Laufwege und Verhalten in und um die Box.«
»Er kann aber auch die Mitspieler einsetzen und aus einer etwas tieferen Position kommen. Es ist gut, solche Spieler zu haben, die unberechenbar und nicht auf eine bestimmte Rolle festgelegt sind«, so Farke weiter. »Entscheidend wird sein, Marcus in die Position zu bringen, wo er seine ureigensten Stärken einsetzen kann - und das ist ganz bestimmt an und in der Box.«
»Für uns ist er ein außergewöhnlicher Spieler«
Farke hat also mit Thuram etwas vor. Doch was ist mit den angeblichen Wechselabsichten des Franzosen, die sämtliche Planspiele über den Haufen werfen könnten? »Marcus scheint voller Energie und Freude bei der Gruppe zu sein, er lacht viel und es gibt keine Anzeichen, dass er über andere Dinge nachdenkt«, so Farke. »Dass vielleicht doch Barcelona kommt und ein Angebot über 180 Millionen Euro abgibt und man dann als Spieler und abgebender Verein darüber nachdenkt, das kann schon passieren. Aber so ein Angebot gibt es nicht und wir haben auf jeden Fall gar kein Bestreben von unserer Seite, ihn abzugeben. Für uns ist er ein außergewöhnlicher Spieler und ich bin froh, einen solchen Spieler mit dieser Qualität - auch der menschlichen - im Kader zu haben.«
Dass im gerade erst geöffneten Transferfenster noch eine Menge Veränderungen im Kader in beide Richtungen möglich sind, ist klar. Farke wird damit leben müssen, dass einige der Spieler in der Gerüchteküche heiß gehandelt und möglicherweise auch noch gehen werden. Dass es anhaltende Gerüchte um seine Spieler gibt, sieht Farke relativ gelassen. »Ich habe lieber Spieler für Borussia Mönchengladbach, die vielleicht Begehrlichkeiten bei anderen Klubs wecken, anstatt Spieler, für die sich keiner interessiert. Ich bin sogar froh, dass es Spekulationen um meine Spieler gibt, weil das zeigt, dass es Spieler mit Qualität sind.« So wie Marcus Thuram. Farke: »Bisher kann ich an Markus nur Komplimente verteilen«.
von Redaktion TORfabrik.de
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