Marco Rose nahm gegenüber der Partie in Berlin vor einer Woche vier Veränderungen in der Startelf vor: Für die gesperrten Sommer und Kramer begannen Sippel und Hofmann, für den verletzten Stindl (Muskelfaserriss) Lazaro und für Wendt (Bank) kehrte Elvedi nach überstandener Verletzung wieder zurück. Taktisch formierte sich die Fohlenelf bei Ballbesitz in einem 4-2-3-1, gegen den Ball zumeist in einem 4-4-2.
Die Borussen kamen gut in die Partie und nahmen in der Anfangsphase das Heft des Handelns in die Hand. Lazaro hatte nach drei Minuten einen ersten Abschluss, allerdings schoss der Österreicher aus guter Position schwach am Tor vorbei. Borussia war aktiver als die Eintracht und belohnte sich nach zehn Minuten mit dem Führungstor. Hofmann brachte eine Ecke von rechts an den kurzen Pfosten, wo sich Ginter – der die Kapitänsbinde trug – freigelaufen hatte und aus vier Metern zum 1:0 einköpfte.
Trotz Intervention des VAR: Aytekin verweigert Gladbach einen Handelfmeter
Erst nach einer Viertelstunde meldeten sich die Frankfurter erstmals vor dem Gladbacher Tor. Nach einer Kostic-Flanke köpfte Jovic am langen Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite versuchte es Plea nach Hofmann-Zuspiel mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze, der ebenfalls knapp am Kasten vorbei rauschte (18.). Frankfurt war mittlerweile voll im Spiel und kam nach einem Eckball zur Ausgleichschance: Ilsanker köpfte wuchtig aufs Tor, doch Sippel lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an den Querbalken (24.).
Zwei Minuten später wurde es erneut im Frankfurter Strafraum brenzlig, als Plea nach Zuspiel von Bensebaini den Ball flach vors Tor brachte, wo Lazaro im Rutschen so gerade noch geblockt wurde (26.). Das Spielgeschehen war mittlerweile offen – beide Mannschaften lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Aufregung gab es in der 37. Minute, als Bensebaini den Ball scharf vors Frankfurter Tor spielte und Ilsanker die Kugel mit dem Arm regelrecht einklemmte. Schiedsrichter Aytekin ließ weiterlaufen, doch der VAR meldete sich. Aytekin ging in die Review-Area und blieb überraschenderweise bei seiner Entscheidung.
Hofmann trifft mit Unterstützung von Trapp
Wie schon zu Beginn der Partie erwischten die Borussen auch nach Wiederanpfiff den besseren Start. Sie wirkten bissig und suchten den direkten Weg vor das Frankfurter Tor. So in der 51. Minute, als Ginter auf Plea spielte, der zentral nach vorne lief und unter Bedrängnis perfekt auf halbrechts in den Lauf von Thuram passte. Der Franzose lupfte den Ball an Trapp – aber leider auch am Tor vorbei. Kurz darauf gab es erneut Aufregung um ein Handspiel – wieder war es Ilsanker, der sich diesmal in einen Schuss von Neuhaus warf. Erneut blieb nach Überprüfung ein Elfmeterpfiff aus, was bei dieser Situation nachvollziehbarer erschien als bei der im ersten Durchgang (54.).
Borussia blieb das bessere Team und legte nach einer Stunde den zweiten Treffer nach. Nach einer abgewehrten Ecke schlug Neuhaus einen schönen Crossball zu Hofmann auf der rechten Seite, der dort zuvor die Ecke geschlagen hatte. Der Nationalspieler konnte den Ball in Ruhe annehmen und zog von der Seite einfach mal ab. Trapp wurde überrascht und ließ die Kugel durchrutschen, die zum 2:0 im langen Eck einschlug (60.).
Bensebaini stellt die Weichen klar auf Heimsieg
Frankfurt kam im Anschluss etwas auf, doch mehr als ein Schuss von Silva, der knapp am Tor vorbeistrich, sprang nicht dabei heraus (64.). Derweil sorgten die Gladbacher für die Vorentscheidung – erneut nach einer Ecke. Hofmann schlug den Ball an den Fünfer, wo Elvedi per Kopfball die Latte traf. Bensebaini reagierte blitzschnell und köpfte den Rebound aus sechs Metern zum 3:0 ins Eck (67.). Damit waren die Weichen klar auf Heimsieg gestellt.
Die Eintracht hatte danach zwar mehr Ballbesitz, doch die Borussen verteidigten sehr aufmerksam und beschäftigten den Gegner immer wieder mit Gegenangriffen. Erst in der 85. Minute gab es eine Großchance für die Gäste, als der eingewechselte Younes im Strafraum abzog, Sippel aber mit einer hervorragenden Parade rettete. Kurz darauf hatte Borussias Keeper dann das Glück des Tüchtigen, als ein Distanzschuss von Barkok an den Außenpfosten klatschte (90.). Während Hofmann bereits benommen den Platz verlassen hatte – er wurde von einem Schuss an der Schläfe getroffen –, leitete der für ihn eingewechselte Herrmann den vierten Treffer ein. Er bediente bei einem Konter den ebenfalls eingewechselten Wolf, der aus zwölf Metern mit links zum 4:0-Endstand ins Eck traf. Borussia gewinnt verdient gegen die Eintracht, wobei das Ergebnis um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen ist.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini (90. Wendt) – Zakaria (90. Reitz), Neuhaus – Lazaro (90. Wolf), Plea, Hofmann (82. Herrmann) – Thuram (78. Embolo)
weiter im Kader: Grün (ETW), Beyer, Jantschke, Traoré
Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Ilsanker (65. Hasebe), Ndicka - Sow, Rode (65. Younes), Durm (65. Chandler), Kamada (84. Barkok), Kostic - Silva, Jovic
Tore: 1:0 Ginter (10.), 2:0 Hofmann (60.), 3:0 Bensebaini (67.), 4:0 Wolf (90.+5)
Gelbe Karten: Bensebaini, Reitz - Ndicka, Ilsanker, Silva, Chandler
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Zuschauer: -
von Marc Basten