Nachdreher aus dem Borussia-Park

»Der Sieg tut uns gut« - Erleichterung in Gladbach

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Ein leidenschaftlicher Jubel der beiden Torschützen Jonas Hofmann und Lars Stindl (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach hat mit dem 2:0-Sieg über den VfL Bochum die letzten theoretischen Zweifel am Klassenerhalt ausgeräumt. Gleichzeitig sorgte der Sieg für eine etwas entspanntere Stimmung bei den Borussen und ihren Fans. Auch das perfekte Drehbuch für Lars Stindl spielte dabei eine Rolle.

Die Saison neigt sich dem Ende zu und auch die Karriere des Lars Stindl bei Borussia Mönchengladbach. Die letzten Partien des Kapitäns begleiten viele Fans mit einer gewissen Schwermut und der eine oder andere hat auch schon ein Tränchen verdrückt bei dem Gedanken an eine Borussia ohne Lars Stindl. Dem 34-Jährigen geht es nicht anders. »Wenn man so viele besondere Jahre im Verein erlebt hat, spielt so kurz vor dem Abschied natürlich auch ein bisschen Wehmut mit«, sagte er nach dem Spiel gegen Bochum. 

Kurz zuvor war er ausgelassen wie ein Jungspund vor der Nordkurve herumgesprungen und feierte überschwänglich seinen Treffer zum 2:0, mit dem er die Partie gegen Bochum in der Nachspielzeit endgültig entschied. »Es ist wunderschön, nochmal so ein Tor vor der Nordkurve zu erzielen und es gemeinsam mit den Fans feiern zu können«, sagte Stindl. »Ich versuche daher jeden Moment, den ich noch hier habe, maximal zu genießen – auch wenn die Situation hier und da nicht ganz einfach ist.«

»Heute hat die Mannschaft leidenschaftlich gearbeitet und sich den Sieg verdient«

Gegen Bochum schaffte es die Mannschaft, die sehr angespannte Situation etwas zu entschärfen. »Es war ein richtiger Schritt in die richtige Richtung«, befand Stindl, der die ersten 80 Minuten auf der Bank verbracht hatte. Seine Kollegen hatten derweil ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt. »Wir wollten eine Reaktion zeigen und ich denke, das ist uns gut gelungen«, sagte Julian Weigl. »Wir haben füreinander gekämpft«. Dies sollte zwar eigentlich selbstverständlich sein, doch eben genau diese Grundtugenden ließen die Borussen in zu vielen Spielen dieser Saison vermissen. »Heute hat die Mannschaft leidenschaftlich gearbeitet und sich den Sieg verdient«, sagte Sportdirektor Roland Virkus. 

Trainer Daniel Farke, der bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung ausgesprochen heftig ausgepfiffen wurde, lobte ebenfalls die Bereitschaft seiner Spieler. »Nach den Spielen gegen Union und Stuttgart waren wir gefordert, insbesondere offensiv eine Reaktion zu zeigen. Wir haben wesentlich mehr investiert in Sprints und tiefe Läufe.« Die notwendige Galligkeit war da und nach einer ausgeglichenen Anfangsphase waren die Borussen Herr im eigenen Stadion. »Bis in die Box haben wir es ordentlich gemacht, doch dann hat uns mehrfach der letzte Pass gefehlt«, sagte Jonas Hofmann.

»Es gab eine Phase, die wir aushalten und überstehen mussten«

Der Nationalspieler hatte die Borussia mit seinem zehnten Saisontreffer in Führung gebracht. Es war ein schön heraus gespielter Treffer, bei dem sich die Borussen zügig und technisch sauber nach vorn kombiniert und Hofmann eine feine Hereingabe von Bensebaini aus dem Fußgelenk überlegt per Direktabnahme verwertet hatte. »Das war ein Super-Tor«, freute sich Daniel Farke. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste aus Bochum deutlich auf. »Es gab eine Phase, die wir aushalten und überstehen mussten«, bekannte Roland Virkus. »Die ersten 15 Minuten nach der Halbzeit waren schwierig«, gab Julian Weigl zu und Jonas Hofmann ergänzte: »Es war nicht alles perfekt, deswegen kommt auch die eine oder andere Chance für Bochum zustande.«

Doch die Borussen blieben auch dann in der Spur, als sich zwischenzeitlich ein wilder Schlagabtausch entwickelte. Der war zwar nicht hochklassig, weil beide Mannschaften viel liegen ließen, aber unterhaltsam und teilweise sogar mitreißend - ganz im Gegensatz zu vielen Spielphasen in den vergangenen Wochen und Monaten. Und als nach hinten raus das Drehbuch noch das ‘Schmankerl’ für und mit Lars Stindl parat hatte, war die Erleichterung in Mönchengladbach greifbar. »Der Sieg tut uns gut«, sagte Daniel Farke. »Nicht nur tabellarisch, sondern er ist auch wertvoll für unser Selbstvertrauen und die Stimmung.« Roland Virkus sagte mit Blick auf die letzten drei Partien: »Wir wollen jetzt jedes Spiel so angehen wie das heutige, um mit einem guten Gefühl aus der Saison zu gehen.«

 


von Marc Basten

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