Nachdreher aus dem Borussia-Park

»Wir müssen der Realität ins Auge blicken«

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Selbst zwei gehaltene Elfmeter von Yann Sommer reichen gegen Leverkusen nicht zu einem Punkt (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach ist nach dem Überraschungs-Coup in München eine Woche später wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Die Niederlage gegen Leverkusen war verdient - selbst ein doppelter ‘Elfmeterkiller’ zwischen den Pfosten half der Borussia letztlich nicht.

Dass die knappe Niederlage gegen eine bessere Leverkusener Mannschaft verdient war, darüber herrschte nach dem Schlusspfiff im nebligen Borussia-Park Einigkeit. »Der Sieg für Leverkusen geht über die 90 Minuten in Ordnung«, sagte Borussias Trainer Adi Hütter. »Auch in dem Wissen, dass Yann Sommer zwei Elfmeter gehalten hat«. »In der ersten Halbzeit habe ich schon eher noch ein ausgeglichenes Spiel gesehen, in dem wir auch ganz ordentliche Spielanteile hatten«. So sah es auch Yann Sommer: »Bei uns gab es einige ordentliche Ansätze, wir haben viel kommuniziert und hatten eine gute Struktur. Hätten wir ein bisschen mehr Durchschlagskraft und Effizienz vor dem gegnerischen Tor gezeigt, hätte das Spiel auch anders laufen können.«

Doch erneut brachte ein Standardgegentor die Borussia »auf die Verliererstraße«, wie Hütter sagte. Diesmal verteidigte ausgerechnet Routinier Tony Jantschke nach einer Ecke schlecht gegen den Torschützen Andrich. »Es gab eine klare Zuteilung«, so Hütter. »Tony ist einer unserer verlässlichsten Spieler. Schade, dass ihm das heute passiert ist«. Danach mussten die Borussen zwangsläufig etwas mehr ins Risiko gehen, was jedoch eher nach hinten losging. Vorne erzeugte man keine Gefahr, hinten musste man einen Konter nach dem anderen über sich ergehen lassen. »Sie haben uns oft mit ihrer Schnelligkeit überspielt und waren einfach zielstrebiger als wir«, sagte Yann Sommer.

»Wenn man zwei Strafstöße pariert und das Spiel trotzdem am Ende verliert, kann man sich darüber nicht freuen«

Dennoch kassierten die Borussen den zweiten Gegentreffer nicht aus einem der zahlreichen Leverkusener Konter - auch weil Yann Sommer einige Male prächtig reagierte. Das vorentscheidende 0:2 fiel nach einer weiteren Standardsituation. »Wir haben trotzdem alles gegeben, die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben, hat gekämpft und den Anschlusstreffer erzielt«, so Hütter. »Ich hätte mir sehr gewünscht, dass uns am Ende noch der Lucky-Punch gelingt und wir mit ein wenig Glück noch den einen Punkt retten«, sagte Yann Sommer, der mit seinen zwei gehaltenen Elfmeter überhaupt erst dafür gesorgt hatte, dass Borussia bis in die Nachspielzeit noch hoffen durfte. »Wenn man zwei Strafstöße pariert und das Spiel trotzdem am Ende verliert, kann man sich darüber nicht freuen«.

So sind die Borussen nur eine Woche nach dem Sieg in München wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. »Wir müssen der Realität ins Auge blicken und die Situation so annehmen wie sie ist«, fasste Sommer zusammen. »Wir stehen momentan zurecht relativ weit unten in der Tabelle, weil wir unsere Leistung nicht Woche für Woche konstant auf den Platz bekommen.« Adi Hütter setzt weiter auf »Ruhe und Geduld«: »Weil wir überzeugt sind von dieser Mannschaft. Wir haben Qualität, wir haben Klasse«. Blöd nur, dass diese Fähigkeiten nur so selten zum Tragen kommen.

 


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