Marco Rose nahm gegenüber dem Pokalspiel vier Veränderungen vor: Sommer kehrte für Pokaltorwart Sippel zurück, dazu begannen Zakaria, Lazaro und Wolf für Kramer (Kapselbandverletzung im Sprunggelenk), Hofmann (muskuläre Probleme) und Stindl (Gelbsperre).
Borussia spielte in einem 4-2-3-1, was sich in der Arbeit gegen den Ball in ein 4-4-2 wandelte. Und gegen den Ball mussten die Borussen zunächst deutlich mehr arbeiten, denn Leverkusen war in der Anfangsphase klar besser. Die Gäste tauchten mehrfach gefährlich im Strafraum der Gladbacher auf, die es in letzter Instanz jedoch aufmerksam verteidigten.
Eine überschaubare Partie mit wenigen Highlights
Nach knapp einer Viertelstunde wurde die Partie offener, wobei Bayer in dieser Phase die erste klare Torchance hatte. Diaby kam von halbrechts aus relativ spitzem Winkel zum Abschluss – Sommer stand richtig im kurzen Eck und wehrte ab (17.). Auf der anderen Seite gab es die erste Möglichkeit erst nach 21 Minuten. Wolf spielte einen guten Ball auf Lazaro, der auf Lainer weiterleitete. Die Hereingabe des Österreichers an den Strafraum erreichte Plea, dessen Rechtsschuss allerdings für Leverkusens Keeper Grill kein Problem darstellte.
Drei Minuten später kam Wolf im Strafraum mit links in guter Position zum Abschluss – der abgefälschte Ball flog knapp am Tor der Gäste vorbei (24.). In einer überschaubaren Partie hatte ansonsten vor dem Seitenwechsel nur noch die Werkself eine nennenswerte Gelegenheit. Nach einem Konter über Schick kam Diaby aus halbrechter Position zum Schuss – Sommer wehrte mit einer guten Reaktion ab und war auch beim Rebound von Schick zur Stelle (32.).
Plea nicht zwingend genug – VAR kassiert Foulelfmeter ein
Nach der Pause kamen die Borussen mit mehr Schwung aus der Kabine und entfachten etwas mehr Feuer als zuvor. Vorreiter war Bensebaini, der mit einer tollen Aktion Plea in Szene setzte, der aber den Ball in günstiger Position vertändelte. Wenige Momente später bereitete Bensebaini mit einem Rückpass von der Grundlinie nochmals für Plea vor, der beim Versuch, den Ball in Richtung langes Eck zu zirkeln, nicht nur weit vorbei zielte, sondern auch noch den in der Mitte besser postierten Lazaro übersah (52.).
Zwei Minuten später setzte sich Wolf in der gegnerischen Hälfte durch und lief in den Strafraum – der Schuss des Österreichers wurde von Tah ans Außennetz gelenkt (54.). Kurz darauf schnappte sich Bensebaini den Ball, um einen Foulelfmeter zu schießen, doch der Algerier wurde vom Schiedsrichter zurückgepfiffen. Nach einem misslungenen Fallrückzieherversuch von Lazaro war Thuram am Fünfmeterraum gefoult worden und der Referee hatte zu Recht auf Elfmeter entschieden. Doch weil Lazaro bei seiner Aktion im Abseits war, kassierte der VAR die Elfmeterentscheidung wieder ein.
Wolf verliert den Ball gegen Tah und Schick verwandelt den Rebound
Ärgerlich für die Borussen, deren beste Phase des Spiels damit endete. Im weiteren Verlauf neutralisierten sich beide Teams auf einem eher mittelmäßigen Niveau – mit kleinen Vorteilen für die Werkself. So setzte sich Diabi mit einem Sprint an der Grundlinie gegen Elvedi durch und passte zurück auf Amiri, der den Ball knapp über den Kasten zirkelte (67.). Dennoch fühlte es sich irgendwie nach einem 0:0-Spiel an – bis zur 76. Minute.
Da verlor Wolf in der gegnerischen Hälfte den Ball gegen Tah und plötzlich war die Türe offen. Elvedi konnte das Tempo von Diaby nicht halten, der auf Sommer zustürmte. Borussias Keeper wehrte den Schuss des Franzosen ganz stark mit einer Hand ab, doch leider landete der Ball vor den Füßen von Schick, der den Rebound zum 0:1 verwertete (76.).
Am Ende sollen die Offensiv-Riesen Herrmann und Traoré für den Lucky-Punch sorgen
Dieses Gegentor war ein Tiefschlag für die Borussen, die sich zwar nicht hängen ließen, aber in ihren Bemühungen um den Ausgleich ziemlich bieder und harmlos wirkten. Ein Freistoßaufsetzer von Neuhaus in der 90. Minute, der letztlich kein Problem für den Torwart darstellte, war etwas dünn für eine Aufholjagd. Es war schon irgendwie bezeichnend, dass am Ende die Offensiv-Riesen Herrmann und Traoré für den Lucky-Punch sorgen sollten.
Immerhin war Herrmann noch an der besten Ausgleichschance in der zweiten Minute der Nachspielzeit beteiligt, als Ginter mit ihm Doppelpass spielte. Ginters Schlenzer lenkte Leverkusens Keeper mit den Fingerspitzen über die Latte und besiegelte damit die fünfte Pflichtspielniederlage der Borussia in Folge.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Zakaria, Neuhaus - Lazaro (81. Herrmann), Wolf, Thuram (81. Traoré) - Plea (70. Embolo)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Jantschke, Lang, Wendt, Reitz
Bayer 04 Leverkusen: Grill - Frimpong, Tah, Tapsoba, Wendell - Aranguiz, Amiri, Demirbay - Diaby, Schick, Gray
Tore: 0:1 Schick (76.)
Gelbe Karten: - Amiri, Schick
Schiedsrichter: Daniel Siebert
Zuschauer: -
von Marc Basten