Ohne Stindl nach München

»Bonusspiel« ohne Kapitän

Created by Lars Stindl fehlt gesperrt

Lars Stindl sah gegen Berlin die 5. Gelbe Karte (Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

Die Vorbereitung auf das Spiel beim Endlos-Meister aus München ist gestartet. Borussia hat die Chance, als einziges Team die Bayern zweimal zu schlagen. Allerdings wird der Kapitän fehlen.

Jupp Heynckes ist am Samstag zum vierten Mal mit den Bayern Meister geworden, für die Münchener ist es der sechste Titel in Folge. Am Dienstag kündigte Heynckes gleichwohl an, dass man in den verbleibenden Meisterschaftsspielen »keinen Deut« nachlassen werde. Auch nicht gegen seine Gladbacher, gegen die es im Topspiel am kommenden Samstag geht.

Da gibt es schließlich noch die offene Rechnung aus dem Hinspiel, als die Borussen Heynckes die erste Niederlage nach dessen Comeback auf der Trainerbank beibrachten. So ist Borussia - in der Theorie - die einzige Bundesliga-Mannschaft, welche die Über-Bayern in dieser Saison zweimal schlagen könnte. Das klingt verwegen, aber letztlich haben die Gladbacher in der Allianz-Arena nichts zu verlieren.

»Für alle Mannschaften in der Liga ist es das Bonusspiel«, sagte Dieter Hecking. »Wenn du was mitnimmst, ist es gut und wenn du verlierst, ist es das Normalste der Welt. Und wir wollen was mitnehmen, auch wenn wir natürlich um die Schwere der Aufgabe wissen.«

»Das ist die Pause, die er braucht«

Klar ist auch, dass Hecking am Samstag auf seinen Kapitän verzichten muss. Lars Stindl sah gegen Hertha in der Nachspielzeit für ein rüdes Einsteigen die 5. Gelbe Karte und fehlt gesperrt. »Am Ende war viel Aggressivität im Spiel - auch bei mir. Aber wir wollten das Ding ziehen«, erklärte Stindl sein Foul an Herthas Lazaro. Der Nationalspieler war dabei mit der Farbe der Karte noch recht gut bedient.

»Einerseits finde ich es total scheiße, dass Lars jetzt bei den Bayern fehlt«, sagte Hecking. »Andererseits, wenn er fehlt, dann lieber in München, als in den anderen vier Spielen.« Zumal Stindl schon seit geraumer Zeit physisch, aber vor allem psychisch ausgelaugt wirkt. »Das ist die Pause, die er braucht, um die Frische nochmal zu kriegen«, hofft Hecking.

Traoré vor dem Comeback: eine halbe Stunde in München?

Frische ist ein gutes Stichwort - sie betrifft auch die Spieler, die aus ihren Verletzungen zurückkehren oder bereits wieder zurückgekehrt sind. So wie Oscar Wendt, der nach wenigen Trainingseinheiten direkt wieder in der Startelf gefordert war. »Oscar war lange verletzt und musste jetzt drei Spiele fast durchspielen«, so Hecking. »Der fällt gerade so ein bisschen in ein Loch.«

Mangels Alternativen wird Wendt in München gebraucht. Dort könnte möglicherweise auch Ibrahima Traoré sein Comeback geben. Der 29-Jährige gehörte gegen Hertha erstmals in diesem Jahr zum Kader. »Der Arzt sagte, das ginge maximal für zehn Minuten und ich könnte ihn für die Stimmung in der Kabine reinnehmen. Mehr wäre nicht möglich gewesen. Aber jetzt hat er wieder eine Trainingswoche. Vielleicht ist er dann in München eine halbe Stunde oder eine Halbzeit bereit.«

 

von Marc Basten und Jan van Leeuwen

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