Resthoffnung auf Raffael-Einsatz in Stuttgart

»Auch mal ein Drecksspiel gewinnen«

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Hoffnung auf Raffael (Foto: Dean Mouhtaropoulos / Bongarts /Getty Images)

Hoffnung auf Raffael (Foto: Dean Mouhtaropoulos / Bongarts /Getty Images)

Krisenvermeidung ist angesagt für Borussia Mönchengladbach beim Auswärtsspiel in Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr). Bei diesem Unterfangen wird Yann Sommer fehlen, dafür besteht bei Raffael noch die Resthoffnung auf einen Kaderplatz.

Alles schon mal dagewesen – dieser Spruch gilt auch und vor allem im Fußball. Das kann auch Tayfun Korkut bestätigen, der seit kurzem beim VfB Stuttgart auf der Trainerbank sitzt. Als der mittlerweile 43-Jährige im Januar 2014 bei Hannover 96 übernahm, hießen seine ersten Aufgaben Wolfsburg auswärts und Gladbach daheim. Vier Jahre später als VfB Coach ist es genauso.

Damals gewann Korkut mit Hannover – und einem Lars Stindl auf der Doppel-Sechs – in Wolfsburg mit 3:1 und gestaltete auch seine Heimpremiere gegen die Elf von Lucien Favre mit 3:1 siegreich. Mit dem VfB reichte es in Wolfsburg immerhin zu einem 1:1. »Sie haben es in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht«, befand Borussias Coach Dieter Hecking nach der Gegneranalyse.

Für die Gladbacher ist die Vorbereitung auf Stuttgart nicht einfach, weil man nur dieses eine Korkut-Spiel heranziehen kann. Hecking rechnet damit, dass Stuttgart wie in Wolfsburg in einem 4-2-3-1 oder 4-4-2 spielen wird. Korkut setzt dabei auf Erfahrung (Badstuber, Aogo, Gentner, Beck oder Gomez) und einige vielversprechende Jungspunde. Hecking nannte dabei explizit Benjamin Pavard (21), inzwischen zum französischen A-Nationalspieler aufgestiegen. »Sie sind sehr gut organisiert gegen den Ball«, sagte Hecking. Das zeichnet den VfB bereits über die gesamte Saison in den Heimspielen aus. 16 von möglichen Punkten holte der Aufsteiger in den ersten sechs Heimspielen und auch wenn er drei der letzten vier Partien ohne eigenen Treffer verlor, sind die sieben kassierten Treffer die wenigsten Heim-Gegentore der Liga.

Für die Borussen wird es also ein dickes Brett, dass es zu bohren gilt. Zumal sich die Fohlenelf zuletzt immer schwerer tat, die eigenen Torchancen zu verwerten. »Es gibt Phasen, in der es als Mannschaft im Abschluss nicht so läuft«, sagte Dieter Hecking. Der 53-Jährige weiß, dass es vor allem eine Kopfsache ist. »Sie haben es ja nicht verlernt«.

Von daher ist Besonnenheit die oberste Borussenpflicht. »Vor allem muss man die Ruhe behalten«, erklärte Hecking. Dabei ist es jedoch nicht so, dass die komplizierte Situation nach dem mit drei Niederlagen in vier Spielen verpatzten Rückenrundenauftakt verharmlost wird. »Wir gehen intern damit sehr kritisch um«, stellte Hecking klar. »Aber wir tackern auch nicht alles an die Wand.«

Die Borussen brauchen schlichtweg ein Erfolgserlebnis, egal wie. »Wir müssen auch mal ein Drecksspiel gewinnen«. Bei diesem Unterfangen wird am Sonntag Yann Sommer erwartungsgemäß noch nicht dabei sein. Mit Tobias Sippel steht der bewährte Vertreter parat. »Auf der Torwartposition haben wir die geringsten Probleme«, sagte Hecking. Sommer wird in der nächsten Woche wieder im Training zurückerwartet – ein Torwart, der mit Samthandschuhen angepackt wird. »Wir werden kein Risiko eingehen«, so Hecking.

Dagegen besteht noch etwas Resthoffnung, dass Raffael am Sonntag im Kader stehen könnte. Der Brasilianer – Doppeltorschütze im Hinspiel - trainiert seit Donnerstag wieder mit der Mannschaft und ist richtiggehend heiß. »Eigentlich wollten wir gar nicht, dass er am Nachmittag trainiert – aber er wollte unbedingt«, erzählte Hecking. Der Coach will die abschließenden Einheiten abwarten: »Ich lasse es noch offen, ob er für Stuttgart infrage kommt.«

Über die sonstigen Planspiele bezüglich der Aufstellung gab es wie üblich keine Hinweise. Größere Veränderungen dürfte es nicht geben, allenfalls auf den offensiven Außenbahnen könnte variiert werden. Doch mit welchem Personal auch immer – Borussia muss aus Stuttgart etwas mitnehmen, um die Situation nicht weiter zu verschärfen.

Interessant wird es am Sonntag auf jeden Fall. Auf der einen Seite hofft Tayfun Korkut auf die Wiederholung eines erfolgreichen Heimdebüts gegen Gladbach, auf der anderen Seite blicken die Borussen auf eine imposante Erfolgsserie zurück, die es auszubauen gilt: Die letzten drei Spiele in Stuttgart wurden gewonnen und seit sieben Partien ist man gegen den VfB ungeschlagen.

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