Dieter Hecking musste gegen Leipzig neben Lars Stindl (OP nach Schienbeinbruch) auch auf Nico Elvedi (Unterschenkelprellung) verzichten. Für den Schweizer begann Tony Jantschke, ansonsten blieb die Elf unverändert gegenüber dem Team, das in Hannover nach dem Ausscheiden von Stindl auf dem Platz stand.
Beide Teams waren mit dem Anpfiff voll im Spiel und es entwickelte sich eine hochinteressante Partie. Alassane Plea erzielte nach wenigen Sekunden ein Abseitstor und in die Folgezeit ging es hin und her. Borussia kombinierte schnell und gefällig, eroberte verlorene Bälle unmittelbar zurück und legte wieder den Vorwärtstang ein. Nach einem Konter über Zakaria kam Plea erneut zum Abschluss – der Schuss des Franzosen wurde zur Ecke abgefälscht (4.).
Auch RB versteckte sich nicht - Forsberg versuchte es mit einem Flachschuss aus 17 Metern, Sommer lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten (8.). Weiterhin war es eine sehr intensive Auseinandersetzung, bei der die Borussen ein optisches Übergewicht hatten. Doch nach einer Viertelstunde folgte die kalte Dusche. Nach einer zunächst gelungenen Klärungsaktion im eigenen Strafraum kreuzte Herrmann den Weg von Halstenberg, der nach einer Berührung am Fuß abhob - Schiedsrichter Osmers zeigte auf den Punkt.
Borussia versucht viel, kommt aber kaum zum Abschluss
Die Borussen protestierten energisch, doch der Kölner Keller hatte keine Einwände gegen den Pfiff des Referees. Halstenberg ließ sich von den ohrenbetäubenden Pfiffen im Borussia-Park nicht beeindrucken und verwandelte eiskalt zur Führung der Gäste (17.). Drei Minuten später hätte Werner bei einem Konter erhöhen können, doch Sommer und Strobl retteten in Gemeinschaftsarbeit im letzten Moment.
Als sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, versuchten es die Borussen geduldig, einen Weg durch die hervorragend gestaffelte Leipziger Defensive zu finden. Sie probierten es mit langen Bällen, Kombinationen oder Einzelaktionen. Viele Ansätze waren gefällig, doch richtig gefährlich wurden die Gladbacher nicht. Im Strafraum fehlte – nicht zum ersten Mal – die letzte Konsequenz, so dass Leipzigs Keeper Gulasci vor dem Pausenpfiff nicht ernsthaft eingreifen musste. Auch bei einem Plea-Schuss nahmen ihm seine Vorderleute die Arbeit ab und blockten rechtzeitig (41.).
Halstenberg sorgt mit seinem zweiten Tor für einen Wirkungstreffer
Nach dem Seitenwechsel legten die Borussen wieder den Vorwärtsgang ein, mussten jedoch nach acht Minuten den nächsten Rückschlag hinnehmen. Nach einem Leipziger Einwurf spielte Forsberg einen Steckpass auf Halstenberg, der über Borussias rechte Seite in den Strafraum lief, schneller als Strobl war und an Sommer vorbei ins lange Eck zum 0:2 traf (53.)
Das war ein echter Wirkungstreffer für die Gladbacher, die sich mächtig schütteln mussten. Doch sie kamen acht Minuten später etwas überraschend zurück ins Spiel. Nach einem Ballgewinn von Kramer spielte Neuhaus einen feinen Pass in den Lauf von Plea, der das Leder mit rechts ins rechte Eck zum Anschlusstreffer platzierte (61.). Dieses Tor setzte neue Kräfte frei und auch auf den Rängen glaubte man wieder, dass zumindest ein Teilerfolg drin sein könnte.
Gladbachs Aufwand und Engagement bleiben unbelohnt
Hecking brachte Hofmann für Neuhaus und die Mannschaft legte sich mächtig ins Zeug. Nach einer Flanke von Herrmann zwang Plea Leipzigs Keeper mit einem Kopfball zu einer Glanzparade (67.). Auf der anderen Seite lief Werner nach einem an der Mittellinie abgefangenen Abschlag von Sommer zentral aufs Gladbacher Tor zu – Sommer rettete im Eins-gegen-Eins (71.).
Die Borussen versuchten alles, Hecking brachte noch Wendt und erstmals auch wieder Traoré. Gulacsi wehrte mit einer starken Parade einen Hazard-Schuss von der Strafraumgrenze ab, im Anschluss chippte Kramer den Ball an den zweiten Pfosten, wo Herrmann die Kugel am Kasten vorbeibugsierte (84.). Fast im Gegenzug konterte RB, Halstenberg zielte von der Strafraumgrenze haarscharf am Tor vorbei (85.). Drei Minuten später hatte der eingewechselte Poulsen eine Riesenchance, traf aber nur das Außennetz. Obwohl die Borussen bis in die Nachspielzeit alles probierten, reichte es nicht. Leipzig nimmt die drei Punkte mit, während die Borussen für ihre engagierte Leistung unbelohnt blieben.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Ginter, Strobl, Jantschke – Herrmann (86. Traoré), Kramer, Zakaria, Hazard – Neuhaus (62. Hofmann) – Raffael (79. Wendt), Plea
weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Johnson, Cuisance
RB Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Konaté, Klostermann - Laimer, Kampl, Halstenberg - Sabitzer, Forsberg (74. Haidara) - Matheus Cunha (46. Poulsen), Werner (81. Orban)
Tore: 0:1 Halstenberg (17./FE), 0:2 Halstenberg (53.), 1:2 Plea (61.)
Gelbe Karten: – Haidara, Poulsen
Schiedsrichter: Harm Osmers
Zuschauer: 51.757
von Marc Basten