29. Spieltag: TSG Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach

3:5 - Wildes Spiel in Sinsheim

Created by von Marc Basten
Hart umkämpft (Foto: Amelie Querfurth / AFP / Getty Images)

Hart umkämpft (Foto: Amelie Querfurth / AFP / Getty Images)

Mit 3:5 (2:2) unterlag Borussia Mönchengladbach am Samstag bei der TSG Hoffenheim. Vestergaard, Stindl und Dahoud trafen für die Borussia in einem wilden Spiel, bei dem Hoffenheim letztlich das cleverere Team war.

Dieter Hecking musste in Sinsheim nicht nur auf Raffael (Innenbanddehnung im Knie), sondern kurzfristig auch auf Thorgan Hazard verzichten. Den Belgier plagen Knieprobleme.

Kapitän Lars Stindl wurde dagegen rechtzeitig fit und stand in der Startelf. Neben ihm begann André Hahn, dazu spielte Ibrahima Traoré erstmals nach seiner langen Verletzungspause von Beginn an. Darüber hinaus blieb die Formation gegenüber dem Derbysieg von vor einer Woche unverändert.

Borussia startete gut in die Partie, hatte in der Anfangsphase die Spielkontrolle und mehr Ballbesitz. Mit der ersten Hoffenheimer Offensivaktion wurden die Fohlen kalt erwischt. Nach einer Freistoßflanke kam Wagner völlig frei zum Kopfball, Sommer wehrte zwar ab, doch genau vor die Füße von Szalai, der aus kurzer Distanz abstaubte (9.).

Unglücklich gelaufen für die Borussen, die sich in der Folgezeit zwar bemühten, doch es fehlte der Zugriff. Defensiv ließ man einige Räume, welche die Kraichgauer nutzten. Zunächst hämmerte Kramaric das Leder aus 25 Meter halbrechts an die Latte (22.), zwei Minuten später erhöhte Szalai mit seinem zweiten Treffer auf 2:0. Rudy hatte auf Gladbachs linker Seite Zeit und Raum ohne Ende, seine Hereingabe verwertete Szalai am kurzen Pfosten gegen Vestergaard und den nicht mehr reagierenden Sommer (24.).

Der Drops schien gelutscht, doch Borussia fand nach einer guten halben Stunde zurück ins Spiel. Eine Freistoßhereingabe von Wendt in den Strafraum köpfte Christensen in die Mitte, wo Strobl verlängerte und schließlich Vestergaard am langen Pfosten die Kugel über die Linie drückte (31.).

Der Anschlusstreffer belebte das Gladbacher Spiel und nur vier Minuten später fiel der Ausgleich. Nach einem Rückpass von Süle lief Hofmann Keeper Baumann an, der beim Versuch der Spielfortsetzung Hofmann aus kurzer Distanz anschoss. Der Gladbacher bekam den Ball an die Hand, doch Schiedsrichter Dingert wertete das nicht als Absicht. So nahm Dahoud den Abpraller auf, legte klug quer auf Stindl, der den Ball ins leere Tor schob (34.).

Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff leistete sich Vestergaard einen Abspielfehler, den er im letzten Moment ausbügelte. Hoffenheim forderte einen Elfmeter, doch Dingert interpretierte Vestergaards Einsteigen gegen Kramaric als regulär.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit brachte Traoré den Ball scharf vors Tor, Hofmann verpasste den Gladbacher Führungstreffer um eine Fußspitze - Baumann war zur Stelle.

Wie schon im ersten Durchgang war die Borussia auch nach Wiederbeginn das dominante Team. Diesmal gab es gleich zwei Großchancen. Zunächst zog Traoré im Robben-Style von rechts nach innen und sein Schuss flog nur wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei (50.). Drei Minuten später passte Traoré auf Wendt, der gefühlvoll in den Strafraum flankte. Hahn nahm den Ball am zweiten Pfosten per Dropkick aus fünf Metern - das Leder klatschte an den Pfosten (53.).

Borussia war besser, das Tor machte allerdings erneut die TSG. Wagner holte einen umstrittenen Freistoß auf Gladbachs linker Seite heraus, Demirbay schlug den Ball vors Tor. Freund und Feind verpassten deutlich, doch das Leder rutschte zum 3:2 ins lange Eck - Sommer schaute nur zu (58.).

Der neuerliche Rückstand brachte einen Knick ins Borussenspiel, wobei sie weiterhin bemüht waren, etwas zu inszenieren. Hoffenheim verwaltete das Geschehen klug und legte eine Viertelstunde vor Schluss nach. Der eingewechselte Uth ließ rund 25 Meter vor dem Tor Strobl ins Leere laufen und fackelte das Leder mit einem Sonntagsschuss zum 4:2 in den Winkel - Sommer hatte diesmal keine Chance (75.).

Doch Borussia gab sich noch nicht geschlagen. Nach einer Wendt-Flanke versuchte es der eingewechselte Drmić zunächst vergeblich mit der Hacke, dann wurde sein Schussversuch abgeblockt. Dahoud an der Strafraumgrenze passte auf und traf mit einem präzisen Schuss flach zum 4:3 (78.).

Die Fohlenelf hatte noch über zehn Minuten Zeit für den neuerlichen Ausgleich, doch die Angriffsversuche verpufften. Gleichzeitig bekam Hoffenheim Raum für Gegenstöße - Sommer wehrte mit starker Parade einen Zuber-Schuss ab (86.).

Eine Minute vor dem Ende war die Sache dann endgültig durch. Nach einem langen Pass in den Gladbacher Strafraum rangelten Christensen und Kramaric im Laufduell um den Ball. Der Hoffenheimer hatte mehrere Sekunden den Arm am Hals und im Gesicht des Dänen, doch der Schiedsrichter ließ weiterlaufen. Kramaric ging selbst zu Boden, stand jedoch schnell auf und lupfte den Ball vors Tor, wo Demirbay das Leder per Kopf über die Linie drückte (89.).

Borussia verlor ein ›wildes‹ Spiel in Hoffenheim, weil man defensiv über weite Strecken die Kompaktheit vermissen ließ, die in den vergangenen Monaten an den Tag gelegt wurde. Am Ende siegte mit Hoffenheim das cleverere Team.

Kurzstatistik zum Spiel:

TSG Hoffenheim: Baumann - Süle, Vogt, Hübner (85. Bicakcic)- Toljan, Rudy, Demirbay, Zuber - Kramaric, Szalai (73. Amiri) - Wagner (63. Uth)

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Vestergaard, Wendt - Strobl (85. Bénes), Dahoud - Traoré (73. Herrmann), Hofmann - Stindl, Hahn (73. Drmić)

weiter im Kader: Sippel (ETW), N. Schulz, Kolo, Korb

Tore: 1:0 Szalai (9.), 2:0 Szalai (24.), 2:1 Vestergaard (31.), 2:2 Stindl (35.), 3:2 Demirbay (58.), 4:2 Uth (75.), 4:3 Dahoud (78.), 5:3 Demirbay (89.)

Gelbe Karten: Hübner, Vogt - Stindl, Elvedi, Christensen, Dahoud

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

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