Dieter Hecking musste bei seiner Heimpremiere kurzfristig auf Jonas Hofmann verzichten, der sich im Training einen Faszienriss im Bereich der linken Hüfte zugezogen hat und bis auf Weiteres ausfällt. Für den Ex-Dortmunder stand André Hahn in der Startelf, die ansonsten gegenüber dem Auswärtssieg in Leverkusen unverändert blieb.
Erstmals nach seiner schweren Verletzung gehörte Patrick Herrmann zum 18er-Kader der Fohlenelf. Ebenso kehrte Nico Schulz ins Aufgebot zurück.
Die Geschichte des ersten Durchgangs im kühlen Borussia-Park ist schnell erzählt: Die Fohlenelf kam ganz ordentlich in die Partie, der Ball lief mehrmals gefällig durch die eigenen Reihen. Torchancen sprangen dabei allerdings nicht heraus.
Nur eine Torchane bei Dauerregen
Freiburg präsentierte sich als der erwartet unangenehme Gegner. Die Breisgauer gestalteten das Spiel mit zunehmender Dauer immer ausgeglichener und waren in der Schlusssequenz der ersten Halbzeit das bessere Team. Doch auch die Truppe von Christian Streich vermochte bei Dauerregen keine wirklich zwingende Torchance zu erspielen, auch wenn es einige Male im Gladbacher Strafraum ›kribbelte‹.
Die beste Gelegenheit im ersten Abschnitt hatten die Borussen in der 40. Minute. Nach einer schnellen Kombination über die linke Seite gelangte der Ball über Kramer und Wendt zu Raffael, der das Spielgerät eher unfreiwillig in Richtung Fünfmeterraum weiterleitete. Dort reagierte Andreas Christensen zwar schnell, konnte das Leder jedoch nicht mehr richtig kontrollieren und bugsierte es am rechten Pfosten vorbei.
Nach der Pause schwimmt Borussia bedenklich
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wirkten die Borussen eigenartig lethargisch, während Freiburg druckvoll und wach agierte. Nach einem Ballverlust von Vestergaard kamen die Breisgauer zu einer großen Kontermöglichkeit, die Yann Sommer im 1:1-Duell mit Grifo zunichtemachte (51.).
Drei Minuten später ließ sich Vestergaard von Petersen abkochen, der Schuss des Ex-Bayern strich am langen Pfosten vorbei. In dieser Phase schwammen die Borussen zusehends. Die Partie wurde umkämpfter und nickeliger, was letztlich dazu führte, dass die Gladbacher wieder Zugriff bekamen.
Stindl löst den Knoten
Lars Stindl, der seine 5. Gelbe Karte sah und damit in Bremen gesperrt ist, kam im Strafraum gegen Söyüncü zu Fall, Schiedsrichter Dr. Brych ließ weiterspielen (58.). Nach einer abgefälschten Hazard-Flanke produzierte Kübler einen Querschläger auf den Kopf von Raffael, der den Ball jedoch über das Tor beförderte (67.).
Das Spiel war weiterhin ausgeglichen, doch es kippte zugunsten der Fohlenelf. In der 73. Minute brachte der eingewechselte Johnson den Ball nach einem Abschlag des Freiburger Keepers nach vorne. Raffael, aus dem Abseits kommend, blieb weg, so dass Stindl durchstarten konnte. Der Kapitän setzte sich durch und traf aus 16 Metern via Innenpfosten zur Führung (73.).
Raffael sorgt für die Vorentscheidung
Freiburg suchte sofort nach einer Antwort, was den Borussen Räume eröffnete. Die nutzten sie für eine schöne Komobination über Johnson und Stindl, der in den Strafraum auf Dahoud passte. Dahoud legte nochmals quer, wo Raffael den Ball im Fallen in den Winkel beförderte (78.).
Innerhalb von fünf Minuten war eine eigentlich offene Partie entschieden. Freiburg gab sich zwar nicht auf und sorgte im Gladbacher Strafraum noch einige Male für Unordnung, doch Yann Sommer konnte die Null halten.
Herrmann trifft beim Comeback
Und wie es an solchen Tagen üblich ist, gab es auch noch eine schöne Abrundung. Patrick Herrmann wurde in der Schlussminute eingewechselt und erzielte in der Nachspielzeit den 3:0-Endstand. Hazard passte bei einem Konter auf den Kollegen, dessen Schuss von Ignjovski abgefälscht wurde und im kurzen Eck einschlug.
Borussia feiert einen letztlich verdienten Heimsieg, der allerdings um zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Das Resultat wird der Mannschaft weiteres Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Christensen, Vestergaard, Wendt - Kramer, Dahoud - Hahn (65. Johnson), Hazard - Stindl (88. Drmić), Raffael (90. Herrmann)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Herrmann, N. Schulz, Bénes, Korb
SC Freiburg: Schwolow - Kübler (83. Ignjovski), Gulde, Söyüncü, C. Günter - Abrashi (86. Schuster), Frantz - Haberer, Grifo - Petersen, Niederlechner (83. Nielsen)
Tore: 1:0 Stindl (73.), 2:0 Raffael (78.), 3:0 Herrmann (90.+1)
Gelbe Karten: Stindl (5.) - Günter
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Zuschauer: 47.194