Dieter Hecking nominierte gegen den SC Freiburg die gleiche Startelf wie beim Auswärtssieg in Mainz vor einer Woche. Auch die Bankbesetzung blieb unverändert. Aufseiten der Gäste stand wie erwartet der Ex-Borusse Vincenzo Grifo von Beginn an auf dem Platz.
Grifo hatte vor der Partie angekündigt, dass er im Falle eines eigenen Treffers aus Respekt gegenüber Borussia nicht jubeln werde. Dass er sich daran hielt, davon konnten sich die Zuschauer bereits nach zehn Minuten überzeugen. Da kam Freiburg sehr einfach durch das verwaiste Gladbacher linke Mittelfeld, Waldschmidt passte auf Stenzel, der den Ball parallel zur 16er-Linie in die Mitte spielte. Der Pass war nicht sonderlich scharf, dennoch konnte ihn Grifo ungestört erlaufen und traf per Flachschuss mit rechts via Innenpfosten zum 0:1.
Plea trifft und darf nach Korrektur des VAR jubeln
Bis dahin war das Spiel ausgeglichen und auch wenn die Borussen etwas am Rückstand zu knabbern hatten, fanden sie die schnelle Antwort. Zakaria spielte auf links einen feinen Steckpass auf Hazard, der im Strafraum bis zur Grundlinie lief und den Ball flach und scharf vors Tor brachte. Plea beförderte die Kugel aus kurzer Distanz ins Netz. Der Torjubel blieb den Fohlen allerdings im Halse stecken, denn der Linienrichter hatte die Fahne gehoben, weil er eine Abseitsposition von Assistgeber Hazard ausgemacht haben wollte. Doch der VAR, der die Szene überprüfte, revidierte die Entscheidung, so dass doch noch über den ersten Treffer von Plea nach sieben torlosen Partien gejubelt werden durfte (16.).
In den nächsten Minuten übernahm Borussia das Kommando und drängte mit einigen guten Kombinationen nach vorne, ohne dabei aber wirklich gefährlich zum Abschluss zu kommen. Die Druckphase hielt nicht lange an und in der Folgezeit neutralisierten sich beide Teams, in dem sie sich quasi spiegelten. Beide zogen sich jeweils bei gegnerischem Ballbesitz zurück und störten den Aufbau nicht. Sobald es über die Mittellinie ging, verfingen sich sowohl die Gladbacher als auch die Freiburger im Dickicht. Beim Pausenpfiff waren nahezu alle statistischen Werte ausgeglichen.
Borussia ist vor dem Tor nicht zwingend genug
Nach dem Seitenwechsel war Borussia spielbestimmend, Freiburg beließ es dabei, defensiv zu rennen und gelegentlich zu kontern. Die Borussen kamen durchaus einige Male an und in den Gäste-Strafraum, schienen den Ball aber ins Tor tragen zu wollen. So gab es keine zwingende Torchance. Am nächsten kamen einem Treffer noch Elvedi mit einem Kopfballwischer nach Hazard-Flanke (61.) und Hofmann mit einem Schuss in die Arme von Freiburgs Keeper Schwolow (63.).
Dieter Hecking nahm zwei Wechsel vor, brachte Hermann und Neuhaus für Zakaria und Stindl, später kam noch Raffael für Hofmann. Das alles brachte dem Gladbacher Spiel keine nennenswerten Impulse. Zwar suchten sie weiter den Weg nach vorne, doch mehr als ein Schuss von Hazard, der knapp über den Querbalken strich, sprang nicht dabei heraus (74.). Freiburg wurde gegen Ende der Partie nochmals mutiger und ein Schlenzer des eingewechselten Gondorf verfehlte den Kasten von Sommer nur knapp (88.).
Am Ende blieb es beim 1:1-Remis, was unter dem Strich leistungsgerecht war. Borussia fehlte es im Offensivspiel am Punch – einige gute Kombinationen verpufften in letzter Instanz. Zwar wurde die Niederlagenserie im Borussia-Park gestoppt, der eine Zähler ist aber mit Blick auf die Champions-League-Plätze zu wenig.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Johnson, Elvedi, Jantschke, Wendt – Strobl - Hofmann (82. Raffael), Zakaria (61. Herrmann) – Hazard, Stindl (71. Neuhaus), Plea
weiter im Kader: Sippel (ETW), Lang, Kramer, Cuisance
SC Freiburg: Schwolow - P. Stenzel, K. Schlotterbeck, Heinz, Günter - Frantz (77. Gondorf), Abrashi - Haberer, Grifo (90. Höler) - Waldschmidt (64. Niederlechner)- Petersen
Tore: 0:1 Grifo (10.), 1:1 Plea (16.)
Gelbe Karten: - Abrashi, Stenzel, Grifo
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka
Zuschauer:46.832
von Marc Basten