Dieter Hecking nahm gleich vier Veränderungen gegenüber der Heimniederlage gegen Hertha BSC vor einer Woche vor: Hofmann fehlte verletzt, Lang, Strobl und Plea saßen zunächst auf der Bank und Johnson, Kramer, Zakaria und Herrmann begannen.
Die Borussen starteten ausgesprochen konzentriert in die Partie und waren von Beginn an das reifere und kontrolliertere Team. Sie hielten in den Zweikämpfen dagegen, besetzten die Räume sehr gut und kombinierten immer wieder ansehnlich nach vorne.
Zakaria vergibt die Riesenchance zur Führung
In der 7. Minute hatte Hazard die erste Möglichkeit – nach Pass von Herrmann drehte er den Ball von halblinks an der Strafraumgrenze knapp flach am Tor vorbei. Auch in der Folgezeit waren die Borussen besser und kamen zu einigen Halbchancen, die sie allerdings nicht konsequent genug ausspielten.
Die Riesenmöglichkeit zur Führung hatte Zakaria in der 25. Minute, als Herrmann einen Stindl-Pass stark weiterleitete und der Schweizer alleine auf Trapp zulief. Zakarias Abschluss war zu schwach – Trapp konnte mit dem Fuß parieren.
Wie ein schlechter Witz – Frankfurt geht mit dem Pausenpfiff in Führung
Der Torabschluss war das Manko der Fohlenelf, die darüber hinaus alles im Griff hatte. Für Frankfurt gab es kein Durchkommen, sieht man von einem Distanzschuss von Kostic ab, bei dem sich Sommer strecken musste (39.). Dass die Gastgeber dennoch mit einer Führung in die Pause gehen konnten, mutete wie ein schlechter Witz an.
Nach einer kurz ausgeführten Ecke lief de Guzman mit dem Ball quer vor den Sechzehner und sein eigentlich harmloser Schuss traf den in der Mitte postierten da Costa. Der reagierte trotz Kramer in seinem Rücken blitzschnell, legte sich den Ball mit Glück perfekt selbst vor und haute ihn aus kurzer Distanz ins Netz (45. +1).
Nach der Pause Chancen auf beiden Seiten
Eine schmeichelhafte Führung für die Frankfurter, die sich mit Beginn der zweiten Halbzeit ein Stück weiter zurückzogen und das Mittelfeld verdichteten. Den Borussen gelang es nicht mehr so einfach, sich vor das gegnerische Tor zu kombinieren, wie im ersten Durchgang. Dennoch gab es Chancen für die Gäste - Hinteregger spitzelte dem einschussbereiten Herrmann im letzten Moment den Ball weg (55.).
Allerdings wirkte Frankfurt aus der Konterhaltung gefährlicher als zuvor. Im Gegenzug zu der Fast-Chance von Herrmann leistete sich Ginter gegen Haller einen Fehler und Johnson rettete in höchster Not vor Kostic. Auf der anderen Seite spielte Stindl auf Wendt, dessen Außenristschuss aufs kurze Eck von Trapp abgewehrt wurde. Die folgende Ecke ballerte Kramer aus spitzem Winkel ans Außennetz (57.).
Hecking bringt Plea und erstmals in der Saison Drmić
Nach einer Stunde verebbte das Tempo etwas und kurz darauf reagierte Hecking mit einem Doppelwechsel. Neuhaus und Herrmann verließen den Platz, für sie kamen Plea und Drmić. Für Letzteren war es der erste Saisoneinsatz überhaupt.
Stindl agierte nun als Achter neben Zakaria, später ersetzte Strobl noch den Gelb-Rot gefährdeten Kramer. Die Borussen spielten mit Geduld und hatten eine Möglichkeit durch Drmić, der am langen Pfosten nach einer Hazard-Hereingabe nicht genug Druck hinter den Ball bekam (80.).
Diesmal behält Zakaria die Nerven und trifft
Gleichzeitig mussten die Gladbacher auf der Hut sein, sich nicht den entscheidenden zweiten Treffer zu fangen. Frankfurt war im zweiten Durchgang deutlich gefährlicher, allerdings ließen in der Schlussphase die Kräfte bei den Gastgebern sichtlich nach. Und so reichte ein Moment der Unkonzentriertheit von Hasebe zum Gladbacher Ausgleich.
Stindl passte auf Strobl, der mit einem Pass durch die Mitte Zakaria bediente. Der drehte gut auf, schüttelte Hasebe ab und traf vom Sechzehner per Aufsetzer zum hochverdienten 1:1 (82.). Danach ging keines der Teams mehr ins letzte Risiko - beide schienen mit dem Remis zufrieden. Doch in der vierten Minute der Nachspielzeit hatte Drmić die große Möglichkeit, als er nach Flanke von Wendt bei seiner Direktabnahme den Ball nicht voll traf und das Leder als Aufsetzer über den Kasten flog.
Kurzstatistik zum Spiel:
Eintracht Frankfurt: Trapp - Hinteregger, Hasebe, Ndicka - Fernandes (78. Willems), de Guzman - da Costa, Kostic - Gacinovic - Haller (89. Paciencia), Rebic (84. Jovic)
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Johnson, Ginter, Elvedi, Wendt – Kramer (77. Strobl) – Neuhaus (67. Drmic), Zakaria – Herrmann (67. Plea), Stindl, Hazard
weiter im Kader: Sippel (ETW), Lang, Jantschke, Cuisance
Tore: 1:0 de Guzman (45.+1), 1:1 Zakaria (82.)
Gelbe Karten: Gacinovic, Hasebe, de Guzman – Kramer
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Zuschauer: 51.500 (ausverkauft)
von Marc Basten