Dieter Hecking änderte die Startformation gegenüber der Europa-League-Partie gegen Florenz am Donnerstag auf einer Position: Für Patrick Herrmann begann André Hahn. Weiterhin nicht im Kader stand Raffael.
19 Minuten wollten die Gladbacher Fans aus Protest gegen RB schweigen, so ganz einig waren sich die Zuschauer aber nicht. Denn die Geschehnisse auf dem Rasen konnte man nicht wirklich schweigend verfolgen, denn es ging von Beginn an ordentlich zur Sache.
Beide Teams schenkten sich nichts und lieferten sich intensive Duelle. Die erste Möglichkeit verzeichnete Hazard in der 11. Minute, als er sich mit beherztem Dribbling über links durchsetzte und ans Außennetz traf.
Forsberg erwischt die Borussen eiskalt
Auf der anderen Seite konterte Leipzig sehenswert, Sabitzer zog von halbrechts ab und Sommer lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten (11.).
Beide Teams blieben auf Augenhöhe, bis RB den ersten Wirkungstreffer setzte. Werner war auf die linke Angriffsseite gewechselt und leitete etwas zu einfach eine Kombination ein, die ins Gladbacher Zentrum führte und letztlich von Forsberg mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze vollendet wurde. Sommer streckte sich vergebens (31.).
Die Borussen brauchten etwas, um den Rückschlag zu verdauen. Trotz einiger guter Angriffe kam man letztlich nicht zum Abschluss. Eine Gelegenheit hatte Hazard in der 41. Minute, als er nach einem schönen Spielzug über Johnson und Stindl aus 16 Metern deutlich über das Tor schoss.
Hazard vergibt vom Elfmeterpunkt
Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte der Belgier die ultimative Chance auf den Ausgleich. Lars Stindl war zuvor am Rande des Strafraums von Compper getroffen worden und es gab Elfmeter für Borussia. Hazard schoss durchaus wuchtig in das von ihm aus gesehene linke Eck, doch Gulasci parierte den halbhohen Ball. Nach dem folgenden Eckball köpfte Vestergaard am langen Pfosten vorbei.
Borussia musste also auch im zweiten Durchgang einem Rückstand hinterlaufen, was sich nach zehn Minuten noch weiter erschwerte. Nach einem Gladbacher Einwurf auf der linken Seite kamen die Leipziger durch Timo Werner schnell und leicht in den Gladbacher Strafraum. Werner beförderte den Ball trocken ins lange Eck - Sommer sah dabei nicht gut aus (55.).
Das 0:2 war ein echter Tiefschlag
Das 0:2 war ein echter Tiefschlag, doch die Borussen hielten den Kopf oben. Stindl erzielte nach etwas mehr als einer Stunde den vermeintlichen Anschlusstreffer, doch er hatte den Ball mit der Hand über die Linie befördert - das Tor wurde zurecht aberkannt und Stindl mit Gelb bestraft.
Kurz darauf hätte es Borussias Kapitän besser machen können, doch er zögerte zu lange, so dass Leipzigs Keeper den Schuss aufs kurze Eck blocken konnte (64.). Die Borussen blieben dran, Leipzig wehrte sich mit dem typischen Stilmittel von vielen kleinen Fouls im Mittelfeld.
Vestergaards Anschluss letztlich zu wenig
Borussia kombinierte sich mehrfach an und in den Strafraum der Gäste, aber es fehlte der letzte Punch. So wie bei Vestergaard, der nach Herrmann-Flanke vorbei köpfte (74.). Doch sieben Minuten später war der Däne mit dem Anschlusstreffer zu Stelle - er wuchtete einen Eckball von Hazard in die Maschen (81.).
Obwohl die Borussen alles nach vorne warfen und sich richtig reinhängten, kamen sie zu keiner wirklichen klaren Torchance mehr. In der Nachspielzeit von vier Minuten war Vestergaard schon längst als Brechstange vorne drin, doch es nutzte nichts. Leipzig brachte den knappen Sieg mit Geschick und einigen haarsträubenden Schauspieleinlagen über die Zeit.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Christensen, Vestergaard, Wendt (61. Herrrmann) - Dahoud, Kramer - Hahn (61. Hofmann), Johnson (80. Drmić) - Hazard, Stindl
weiter im Kader: Sippel (ETW), Drmić, Bénes, Kolo, Korb
RB Leipzig: Gulacsi - Schmitz, Ilsanker, Compper, Halstenberg - Demme, Keita (75. Khedira) - Sabitzer, Forsberg (82. Upamecano) - Burke (65. Kaiser), Werner
Tore: 0:1 Forsberg (31.), 0:2 Werner (55.), 1:2 Vestergaard (81.)
Gelbe Karten: Wendt, Hazard, Kramer - Halstenberg, Keita, Demme
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Bes. Vorkommnisse: Gulasci hält Foulelfmeter von Hazard (45.)
Zuschauer: 51.535