Borussias Trainer André Schubert nahm gegenüber der Partie am Mittwoch gegen Barcelona vier Änderungen vor: Raffael (Muskelfaserriss) fehlte, dazu rückten Stindl, Wendt und Korb auf die Bank. Neu in der Startelf standen Johnson, Vestergaard, Jantschke und Hahn.
Der Tabellenletzte aus Gelsenkirchen kam etwas besser in die Partie, ohne allerdings zu mehr als ein paar Halbchancen zu kommen. Schalke stand relativ dicht formiert zehn Meter in der Gladbacher Hälfte und unterband damit jegliches Kombinationsspiel der Fohlenelf.
Die Dreierkette Elvedi, Vestergaard und Jantschke wurde in Ruhe gelassen, doch von dort aus fand - auch mangels Anspielstationen - kein kreativer Spielaufbau statt. Stattdessen wurde der Ball eher uninspiriert hin und her geschoben. Das gefürchtete Gladbacher Umschaltspiel fand nicht mal in Ansätzen statt.
Yannik Vestergaard kam in den ersten 45 Minuten auf unfassbare 102 Ballkontakte, was sehr viel über das Spiel aussagt. Die Borussen arbeiteten zwar laufstark gegen den Ball, nach vorne fehlten jedoch Tempo und Zielstrebigkeit. Nur einmal ging es zügig an und in den Strafraum der Schalker, als Hazard und Johnson Gas gaben und Hahn beim Abschluss noch gestört wurde (41.). Die daraus resultierende Ecke köpfte Vestergaard in Richtung Tor, doch Schöpf beförderte das Leder per Kopf von der Linie.
Nach dem Seitenwechsel wollten die Borussen die Zurückhaltung ablegen. Vestergaard blieb draußen, für ihn kam Stindl in die Partie. Christensen ging zurück in die Dreierkette. Und Borussia legte gut los - Hahn prüfte Fährmann nach wenigen Sekunden mit einem Schuss aufs kurze Eck.
Borussia machte plötzlich Dampf und Schalke wackelte bedenklich. Bis die Königsblauen einen zaghaften Entlastungsangriff führten, in dessen Folge Traoré Choupo-Moting im Strafraum leicht berührte. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß, der Gefoulte verwandelte zur überraschenden Schalker Führung (52.).
Die Gastgeber wirkten wie befreit, während die Gladbacher sich ziemlich naiv anstellten. Kolasinac konnte über Borussias rechte Seite ungestört nach vorne preschen, die flache Hereingabe verwertete Embolo durch die Beine des grätschenden Elvedi zum 2:0 (56.).
Zwei Minuten später wurde es richtig peinlich: Dahoud verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball, die aufgerückten Gladbacher bekamen die konternden Schalker nicht zu fassen. Sommer wehrte den Schuss von Choupo-Moting noch ab, Goretzka staubte zum 3:0 ab (58.).
Innerhalb von sechs Minuten war die Sache durch - unfassbar aus Gladbacher Sicht. Die Borussen spielten zwar weiter nach vorne, doch ihre Chancenverwertung passte zu diesem verkorksten Nachmittag. Hahn, der eingewechselte Korb, Hazard und zweimal Johnson nutzten ihre Freiheiten im Schalker Strafraum nicht.
Wie es geht, zeigten die Schalker in Person von Embolo. Der Schweizer nutzte einen Stolperer von Christensen, setzte sich gegen Sommer durch und auch Christensens Rettungsversuch kam zu spät - Embolo besorgte den 4:0-Endstand (83.).
Am Ende steht eine echte Klatsche für die Borussen, die genau in der Phase bestraft wurden, als sie ihre Lethargie abgelegt hatten.
Kurzstatistik zum Spiel:
Schalke 04: Fährmann - Höwedes, Nastasic, Naldo, Kolasinac - Geis, Bentaleb - Schöpf, Goretzka (82.Di Santo), Choupo-Moting (86. Baba) - Embolo (90. Meyer)
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Vestergaard (46. Stindl), Elvedi - Christensen, Kramer - Traoré, Johnson (82. Herrmann) - Dahoud (67. Korb), Hazard, Hahn
weiter im Kader: Sippel (ETW), N. Schulz, Wendt, Hofmann
Tore: 1:0 Choupo-Moting (52./FE), 2:0 Embolo (56.), Goretzka (58.), 4:0 Embolo (83.)
Gelbe Karten: -
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 62.271 (ausverkauft)