Ohne Raffael gegen den HSV - Hoffnung auf Hazard

»Es wird sehr intensiv werden«

Created by von Marc Basten
Stindl ja, Hazard vielleicht, Raffael nicht - Borussias Sturm gegen den HSV (Foto: Thomas Kienzle / AFP / Getty Images)

Stindl ja, Hazard vielleicht, Raffael nicht - Borussias Sturm gegen den HSV (Foto: Thomas Kienzle / AFP / Getty Images)

Die Länderspielpause endet am Wochenende und Borussia Mönchengladbach trifft zum zweiten Mal in Folge auf das aktuelle Tabellenschlusslicht. Gegen den Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr) wollen es die Fohlen deutlich besser machen, als zuletzt auf Schalke.

Aufbaugegner für den Tabellenletzten – das waren die Gladbacher Borussen am letzten Bundesligaspieltag bei Schalke 04. Nun geht es nach der Länderspielpause erneut gegen den Halter der ‚Roten Laterne‘, passenderweise die ‚Rothosen‘ von Hamburger SV. Doch diesmal soll alles anders werden, zumal die Gladbacher im eigenen Wohnzimmer spielen dürfen, wo sie zuletzt extrem stabil dreifach punkten konnten.

Das Missverhältnis zwischen Heim- und Auswärtsspielen wurde in den letzten Tagen und Wochen zu Genüge thematisiert. Borussias Coach André Schubert reagierte entsprechend genervt, als er auf der Pressekonferenz vor dem HSV-Spiel am Donnerstag erneut auf das Thema angesprochen wurde.

Die »fehlende Konsequenz im letzten Drittel« hat Schubert als Hauptgrund für die schwache Punktausbeute in gegnerischen Stadien ausgemacht. Künftig werde er zudem vermehrt auf die Balance zwischen offensiven und defensiven Spielern achten.

Balance und Konsequenz im Abschluss werden unabhängig vom Stadion auch am Samstag gefordert sein. Der HSV ist trotz seines Tabellenplatzes nicht zu unterschätzen, zudem hat der ‚Dino‘ aus der letzten Saison sehr gute Erinnerungen an die Fohlenelf. Sechs Punkte holten die Hamburger damals gegen Gladbach, wodurch sie sich letztlich retten konnten. Ohne die beiden Siege über die Borussia hätte es für die Hanseaten in der Endabrechnung nur zum fast schon obligatorischen Relegationsplatz gereicht.

Nach dem Rauswurf von Bruno Labbadia konnten die Hamburger jetzt über einen gewissen Zeitraum unter dem neuen Coach Markus Gisdol arbeiten. André Schubert hat bei den Beobachtungen des Gegners bereits die Handschrift des neuen Trainers ausgemacht. »Die ist deutlich zu erkennen. Sie spielen teilweise hohes Pressing, agieren zweikampfbetont und aggressiv. Es gibt sehr viel Tempo im Umschaltverhalten und beim Anlaufen des Gegners. Sie spielen sehr schnell in die Spitze, wo der Stürmer oftmals klatschen lässt und die Spieler aus der zweiten Reihe nachgehen«. »Darauf stellen wir uns ein«, so Schubert. »Es wird sehr intensiv werden«.

Personell kann Schubert zu Beginn des nächsten Blocks von sieben Spielen in drei Wochen längst nicht aus dem Vollen schöpfen. Tobias Strobl steigt nach seinem Muskelfaserriss am Donnerstag erstmals wieder ins Mannschaftraining ein. »Er hatte eine gute Aufbauphase, aber wir müssen schauen, wie er auf die Belastung reagiert«, erklärte Schubert. »Theoretisch dürfte er einsetzbar sein, aber es ist nicht so wahrscheinlich, dass er nach einer Trainingseinheit direkt spielt«.

Immerhin ist Strobl schon weiter als Raffael, der noch nicht ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist. »Das war auch nicht geplant«, beschwichtigte Schubert. Der Trainer will seinen besten Angreifer keinesfalls verheizen. »Wir müssen vorsichtig sein, wollen kein Risiko eingehen«.

Die Nationalspieler sind nach ihren Länderspieltrips wieder in Mönchengladbach. »Bis auf Thorgan sind alle gesund nach Hause gekommen«, vermeldete Schubert. Der angeschlagene Hazard beschert den Borussen ein gewisses Magengrummeln. »Nicht optimal« hätten sich die Belgier zum Hazard gekümmert. »Er ist dort nicht so intensiv behandelt worden«, monierte Schubert. Die Blessur wurde nicht näher untersucht und auf ein MRT verzichtet. Das wurde nun in Gladbach nachgeholt und brachte die beruhigende Erkenntnis, dass nichts Schlimmeres passiert ist. »Es ist eine Prellung beziehungsweise Reizung«, erläuterte Schubert. »Wir hoffen jetzt, dass die Reizung abklingt und er vielleicht Freitag ins Training einsteigen kann«. Zumindest im Hinterkopf des Trainers könnte Hazard bei den Überlegungen für Samstag eine Rolle spielen.

Doch auch ohne Raffael und möglicherweise Hazard muss Borussia in der Lage sein, den Hamburger SV in die Schranken zu weisen. Es wird darauf ankommen, den Gegner zu beschäftigen und viele Abschlusssituationen zu kreieren. Gleichzeitig gilt es im Umschaltspiel höchst wachsam zu sein, damit Müller, Kostic und der von Gisdol ‚wiederbelebte‘ Lasogga nicht ins Rollen kommen. Der Borussia-Park ist jedenfalls bereit: Bis auf ein kleines Kontingent im Gästebereich ist das Stadion ausverkauft.

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