Heckings erstes Heimspiel

»Die Messlatte ist verdammt hochgelegt«

Created by von Nadine Basten und Marc Basten
Heimspielpremiere für Hecking (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Heimspielpremiere für Hecking (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Der Sieg in Leverkusen hat bei Borussia Mönchengladbach vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Dieter Hecking geht das ein bisschen zu schnell.

Was so ein Sieg wie der am Samstag in Leverkusen alles ausmachen kann. Vor Wochenfrist herrschte in Gladbach nach dem torlosen Remis in Darmstadt eine gedrückte Stimmung vor. »Da war hier im Raum eine gewisse Skepsis zu spüren«, erinnerte sich Dieter Hecking an diesem Donnerstag bei der Pressekonferenz an gleicher Stelle. »Dann kommen 45 Minuten in Leverkusen und plötzlich ist wieder alles eitel Sonnenschein. Das geht mir persönlich ein bisschen zu schnell.«

Hecking ist zu lange im Geschäft, um sich Sand in die Augen streuen zu lassen und die falschen Rückschlüsse zu ziehen. »Wir müssen noch viel arbeiten, um wieder Balance und Konstanz reinzubringen«, sagte der 52-Jährige. Natürlich ist ihm der psychologische Wert des Erfolgs in der BayArena, zumal unter diesen besonderen Umständen, bewusst. »Wir dürfen zurecht Vertrauen in unsere Leistung haben nach Leverkusen«, erklärte er.

Das Selbstvertrauen ist (über-)lebenswichtig, gleichzeitig muss der Trainer darauf achten, dass es nicht zu einer fatalen Selbstzufriedenheit führt. Gerade dieses Phänomen begegnete Hecking bei seinem letzten Arbeitgeber immer wieder, wo die Genügsamkeit der Legionäre zum Erfolgskiller wurde. »Leverkusen war nur ein Spiel«, warnte Hecking. »Das werde ich meiner Mannschaft auch noch deutlich vor Augen führen. Die Messlatte ist verdammt hochgelegt. Ob wir sie wieder so erreichen können wie in Leverkusen, das wird man sehen. Wir brauchen auf jeden Fall eine ähnliche Leistung, um am Samstag zu gewinnen.«

»Ein Riesenkompliment an Christian Streich«

Dies gilt vor allem deshalb, weil mit dem SC Freiburg ein ziemlich unangenehmer Gegner zum ersten Heimspiel unter Dieter Hecking in den Borussia-Park kommt. »Alle reden von Leipzig und Hoffenheim«, sagte Hecking. »Aber für mich ist Freiburg eine der größten Überraschungen. Ein Riesenkompliment an Christian Streich, wie er das immer wieder hinbekommt, mit dieser Mannschaft und diesen Möglichkeiten so erfolgreich Fußball zu spielen. Es ist die laufstärkste Mannschaft der Liga, die sicherlich damit viel wettmacht. Sie haben eine hohe Mentalität und kommen über viel Teamspirit, was der Christian auch an der Linie vorlebt wie kein anderer. Deshalb Hut ab vor dieser Leistung. Trotzdem wollen wir am Samstag gewinnen.«

Dazu müssen die Borussen nicht nur läuferisch und kämpferisch dagegenhalten, sondern auch die Standards besser verteidigen als in Leverkusen. »Ich weiß, dass wir eine gewisse Qualität haben, solche Tore zu verhindern«, erklärte Hecking. »In Leverkusen war das erste Tor ein Stellungsfehler vom Jannik, das zweite hat der Gegner extrem gut gemacht. Das muss man auch mal anerkennen. Ich hoffe, dass Freiburg uns am Samstag mit Standards nicht überrascht«.

Comeback für Herrmann schon am Samstag?

Sollte das doch der Fall sein, hat Hecking eine pragmatische Lösung. »Wenn Freiburg ein Tor nach einem Standard macht und wir schießen zwei, dann ist das halt so«. Ob möglicherweise Patrick Herrmann dazu beitragen wird, eines dieser Tore zu erzielen, steht noch nicht fest. »Es könnte sein, dass ich morgen mit ihm rede mit der Blickrichtung, dass er in den Kader geht«, verriet Hecking. »Das wäre sicherlich sehr erfreulich nach der schwierigen Verletzung, dass er so schnell wieder dabei wäre. Aber das entscheiden wir am Freitag im Anschluss an das Abschlusstraining.«

Für die restlichen Rekonvaleszenten kommt eine Rückkehr noch nicht infrage. »Alle anderen, die jetzt länger ausgefallen sind, stehen noch nicht zur Verfügung«, sagte Hecking. »Wie schnell sie dazukommen, will ich gar nicht in Wochen oder Tage fassen.«

Der Fokus richtet sich zum Beginn der englischen Wochen auf Freiburg. Max Eberl fasste zusammen: »Wir drehen jetzt nicht durch und sagen Freiburg und danach greifen wir nochmal ganz oben an. Freiburg ist ein Spiel, wo man die vier Auswärtspunkte vergolden, sich befreien und ins Mittelfeld vorstoßen kann«. Wer dabei sein will, ist herzlich eingeladen. Bislang sind erst 45.800 Tickets verkauft, es gibt noch Karten in allen Bereichen.

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