Denis Zakaria - Resümee und Ausblick

Denis Zakaria - Stark, als die anderen schwächelten

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Denis Zakaria könnte für Marco Rose ein Schlüsselspieler werden (Foto: TORfabrik.de)

Der persönliche Saisonverlauf von Denis Zakaria war genau umgekehrt zu dem der Fohlenelf. In der Hinrunde, als die Mannschaft glänzte, spielte Zakaria nur eine Nebenrolle. Als in der Rückrunde viele schwächelten, hatte der Schweizer seine stärkste Phase. Künftig dürfte er ein Schlüsselspieler werden.

Nach einem ersten starken Jahr in Mönchengladbach folgte für Denis Zakaria die Belohnung in Form der WM-Teilnahme mit Schweiz. Dass er dadurch erst später in die Vorbereitung einsteigen konnte, galt zunächst als zu vernachlässigende Randerscheinung. Doch weil das neue 4-3-3 eingeführt wurde und sich Florian Neuhaus und Jonas Hofmann frühzeitig für die Positionen der neu geschaffenen Achter in Stellung brachten, geriet der verspätete Trainingseinstieg für Zakaria zum Nachteil. Den Vorsprung, den sich die Kollegen erarbeitet hatten, vermochte der Schweizer nicht so schnell aufzuholen.

So blieb ihm zum Auftakt gegen Leverkusen nur ein Kurzeinsatz, am zweiten Spieltag in Augsburg kam er nach dem Seitenwechsel, als das System umgestellt wurde. Seine Galligkeit tat der Mannschaft gut und im folgenden Heimspiel gegen Schalke gab Zakaria sein Startelfdebüt als Achter im linken Mittelfeld. Die körperliche Robustheit sorgte für Stabilität und seine Antritte nach Ballgewinnen, wenn er mit langen Schritten nach vorne preschte, stellten die Gegenspieler vor Probleme. Doch es unterliefen ihm auch einige Fehler und so richtig abschließen konnte er seine Aktionen nicht. Es war offensichtlich, dass er mit der neuen Rolle fremdelte.

Zakaria verhielt sich trotz der unbefriedigenden Hinrunde professionell

So kam es, dass der Trainer den eigentlich als absoluten Stammspieler eingeplanten Zakaria eher als Teilzeitkraft beschäftigte. Der Schweizer Nationalspieler kam in der Hinrunde lediglich auf acht Startelfeinsätze, wobei vier davon in der Endphase lagen, als Hofmann verletzt fehlte. Zakaria machte es - auch nach Einwechslungen - nicht schlecht, konnte sich aber auch nicht so aufdrängen, wie erhofft. Er interpretierte die Position anders als Hofmann und fand nicht so richtig die Bindung. Seine Balleroberungen und die schwungvollen Antritte im Umschaltspiel waren positiv, aber phasenweise lief das Spiel an ihm vorbei. So ging er, während sich fast alle anderen ob der Hinrunde begeistert auf die Schulter klopften, etwas geknickt in die Winterpause.

Doch genauso wie Christoph Kramer, der ebenfalls viel weniger gespielt hatte als erwartet, verhielt sich Zakaria äußerst professionell. Er kündigte an, weiter an sich zu arbeiten und sich im Training anzubieten. Und tatsächlich sammelte er im Wintertrainingslager ordentlich Pluspunkte und erhielt zum Rückrundenauftakt in Leverkusen wenig überraschend den Vorzug vor Florian Neuhaus. Auch in den nächsten drei Auswärtsspielen lief Zakaria von Beginn an auf, während er im Borussia-Park zunächst nur eingewechselt wurde. Nachdem er in Frankfurt für den wichtigen Ausgleichstreffer sorgte und insgesamt stark spielte (Note 2,5) durfte er gegen Wolfsburg erstmals im Jahr 2019 daheim von Beginn an ran. Doch bereits nach 45 Minuten und nur 16 Ballkontakten war das Spiel für ihn beendet.

Die Systemumstellung macht Zakaria zum Gewinner der letzten Spiele

Bei der Pleite gegen die Bayern kam er wieder nur zum Kurzeinsatz, in Mainz spielte er über die volle Distanz, ehe beim Heimspiel gegen Freiburg nach rund einer Stunde wieder vorzeitig Feierabend war. Bei der peinlichen Niederlage in Düsseldorf wurde er zur Pause eingewechselt und war nicht nur wegen seines Treffers einer der wenigen kleinen Lichtblicke. Doch unter dem Strich verlief auch die Rückrunde bis zu diesem Zeitpunkt wie eine Achterbahnfahrt für Zakaria. Das änderte sich erst mit dem 28. Spieltag und der Systemumstellung auf 3-5-2 bzw. 3-4-1-2. Als zweiter Sechser neben Kramer war er deutlich besser aufgehoben als sonst auf der Achterposition. In den restlichen Saisonspielen stand Zakaria immer in der Startelf und lieferte teilweise erstklassige Leistungen ab (Notenschnitt in den letzten sieben Spielen von 2,7).

Selbst als Hecking am Ende wieder auf das 4-3-3 umstellte, konnte sich Zakaria behaupten. So verlief die Rückrunde für ihn letztlich mit 13 Startelfeinsätzen deutlich besser als die erste Saisonhälfte. Ganz im Gegensatz zur Erfolgskurve der Mannschaft zeigte die Leistungskurve von Zakaria klar nach oben. Verbunden mit den anstehenden Erneuerungen in diesem Sommer ist Denis Zakaria einer der Hoffnungsträger für die kommende Saison. Von seinen Anlagen her ist der 22-Jährige prädestiniert für den Fußball, den Marco Rose bevorzugt. In der Saisonvorbereitung wird Zakaria bislang als Achter, Sechser oder in einer Mischform – wie in der zweiten Halbzeit gegen Rajo Vallecano – eingesetzt. Wenn Marco Rose es schafft, Zakaria seinen Fähigkeiten entsprechend einzubinden, könnte der Schweizer ein Schlüsselspieler der Borussia 2019/2020 werden.

 


von Marc Basten

 

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