Alassane Plea zieht sich eine Oberschenkelzerrung zu

»Das ist dann insgesamt zu wenig, um etwas mitzunehmen«

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Höhenflug gestoppt - Dieter Hecking nach dem Schlusspfiff in Freiburg (Foto: Matthias Hangst / Bongarts / Getty Images)

Ernüchterung bei Borussia Mönchengladbach nach der letztlich verdienten Niederlage beim SC Freiburg. Der Höhenflug wurde gestoppt, was den Borussen sichtlich wehtat.

Arie van Lent und sein goldenes Tor im März 2002 in Freiburg wurden auch im elften Anlauf nicht getoppt: Borussia Mönchengladbach kann im Breisgau einfach nicht gewinnen und wurde unter dem Strich zurecht ohne Punkte nach Hause geschickt. »Wir haben es nicht geschafft, genug Druck aufzubauen«, sagte Yann Sommer nach der Partie. »Deshalb muss man sagen, dass wir verdient verloren haben.«

Nach nur zehn Sekunden ermöglichten zwei folgenschwere Aktionen den Freiburgern einen Elfmeter. Zunächst missriet Ginters Klärung, dann nahm Freiburgs Waldschmidt Sommers Rettungsversuch dankbar für einen Flug durch den Sechzehner an. »Das Spiel ist natürlich denkbar unglücklich losgegangen«, sagte Jonas Hofmann. »Das ist besonders ärgerlich, weil wir im Vorfeld angesprochen hatten, dass Freiburg den Ball gerne mal direkt nach dem Anpfiff nach vorne schlägt.«

Doch die Borussen ließen sich von dem missratenen Start nicht verunsichern - im Gegenteil. »Den frühen Rückstand haben wir gut weggesteckt«, sagte Dieter Hecking. »Unmittelbar danach hatten wir die beste Phase im Spiel und waren sehr dominant.« Der Ausgleich nach zwanzig Minuten durch den von Thorgan Hazard verwandelten Foulelfmeter war mehr als verdient.

»Es ist ganz normal, dass wir nach dem 1:1 mal ein bisschen runtergefahren haben«

Danach nahmen die Gladbacher den Fuß vom Gas, was ihnen anschließend als ein unnötiges Nachlassen vorgeworfen wurde. »Den Druck, den wir zeitweise ausgeübt haben, kann man nicht 90 Minuten aufrecht erhalten«, warb Tobias Strobl um Verständnis. »Das schafft kein Team. Ich denke, es ist ganz normal, dass wir nach dem 1:1 mal ein bisschen runtergefahren haben.«

Das Problem war dabei, dass es den Borussen anschließend nicht mehr gelang, den Schwung der Anfangsphase aufzunehmen. Man war latent tonangebend, hatte mehr Ballbesitz und wirkte reifer, doch so richtig bedrohlich wurde es nicht. Dennoch war es unter dem Strich im ersten Durchgang ein ordentliches Auswärtsspiel. Das änderte sich jedoch nach dem Seitenwechsel.

Borussia kassierte zeitig das 1:2, bei dem »wir im Rückraum nicht gut verteidigt haben«, wie Dieter Hecking bemerkte. Dem Tor war einer der vielen leichten Ballverluste vorausgegangen, Wendt konnte die Hereingabe nicht verhindern, Strobl ließ Waldschmidt laufen und die Innenverteidiger waren nur auf Petersen fixiert. »Unsere Fehler wurden eiskalt bestraft«, sagte Yann Sommer.

»So waren wir recht leicht zu verteidigen«

Freiburg verschanzte sich nun komplett in der eigenen Hälfte und beackerte die Angriffsversuche der Gladbacher mit großer Leidenschaft. »Wir waren zwar immer noch leicht überlegen, aber einfach nicht mehr zwingend genug«, sagte Jonas Hofmann. »Es hat uns die Zielstrebigkeit gefehlt, so dass wir uns keine gute Torchance mehr erarbeiten konnten. Das ist insgesamt zu wenig, um etwas mitzunehmen.«

»Wir waren überlegen, aber nicht gefährlich«, bestätigte Dieter Hecking. »Im letzten Spieldrittel fehlte die Konsequenz, die wir gebraucht hätten, um Freiburg vor Probleme zu stellen. So waren wir recht leicht zu verteidigen.«

Freiburg erarbeitete sich den Sieg und setzte dem Ganzen noch die Krone auf, als Höler in der vierten Minute der Nachspielzeit den Fauxpas von Sommer zum 3:1 Endstand nutzte - mit einem Schuss aus 45 Metern. Die Borussen schlichen anschließend bedröppelt von dannen und mussten sich erstmal sammeln.

Alassane Plea droht mit einer Zerrung auszufallen

»Die Niederlage ist schmerzhaft, aber kein Weltuntergang«, sagte Yann Sommer mit Blick auf die anstehende englische Woche. Es bleibt keine Zeit, Trübsal zu blasen und sich die Wunden zu lecken. Wobei die Borussen einen unter Umständen schmerzhaften Ausfall verkraften müssen: Alassane Plea erlitt bei einem nicht geahndeten Foul von Haberer eine Oberschenkelzerrung und musste zur Pause ausgewechselt werden. Ober er am Mittwoch zur Verfügung stehen wird, ist fraglich.

Da gilt es in der zweiten Pokalrunde die höchst komplizierte Aufgabe gegen Leverkusen zu meistern. Am Sonntag kommt dann Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zum Mini-Derby. »Es ist gut, dass es direkt weitergeht«, sagte Tobias Strobl. Es geht jetzt auch darum, in den nächsten Spielen etwas gutzumachen, was in Freiburg - mal wieder - verbaselt wurde.

 


von Marc Basten

 

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