Glücklicher Ginter

»Wir haben einen großen Kampf geliefert«

Created by von Niklas Kirchhofer
Matthias Ginter nach seinem Treffer zum 2:0 gegen die Bayern (Foto: Maja Hitij / Bongarts / Getty Images)

Matthias Ginter nach seinem Treffer zum 2:0 gegen die Bayern (Foto: Maja Hitij / Bongarts / Getty Images)

Möchte man in der Bundesliga den FC Bayern besiegen, müssen schon viele Dinge zusammen kommen. So wie am Samstag in Mönchengladbach. Die Bayern hatten sicherlich nicht ihren besten Tag erwischt und bei der Borussia hatte man das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite.

Von Glück konnte man zu Beginn der Partie jedoch nicht sprechen. Nach bereits elf Minuten musste Christoph Kramer verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Vorausgegangen war ein Zusammenprall mit Mannschaftskollege Jannik Vestergaard. Tony Jantschke kam in die Partie, nahm die Position des rechten Verteidigers ein, Nico Elvedi rückte in die Innenverteidigung und Matthias Ginter auf die Kramer-Position ins Mittelfeld.

»Matthias hat erst ein bisschen ungläubig geguckt, als er auf die Sechser-Position sollte. Wir mussten ihn erst ein bisschen zwingen« so Trainer Dieter Hecking nach dem Spiel. Für Ginter ist die Rolle als Mittelfeld-Stratege jedoch keine unbekannte. Sowohl beim BVB, als auch in Gladbach kam er auf dieser Position schon zum Einsatz. Beim Auswärtssieg in Hoffenheim zeigte der gebürtige Freiburger, dass er die als Sechser im Mittelfeld spielen und zudem auch noch Torgefahr ausstrahlen kann.

Diese Torgefahr zeigte Ginter auch beim Spiel gegen die Bayern. Nach einem abgefälschten Schuss von Lars Stindl, war es Ginter, der am langen Pfosten lauerte und zum zwischenzeitlichen 2:0 traf.

Da war es wieder, das Thema mit dem Glück. Ginter musste zu seinem Glück ein bisschen gezwungen werden und machte mit seinem dritten Saisontor die Fans im Borussia Park glücklich.

Ginter als Goalgetter

»Das Tor zu erzielen war nicht wirklich schwer. Aber mein Job ist es nicht, Tore zu machen. In erster Linie geht es bei mir darum, Tore zu verteidigen« so der 23-jährige zu seiner eigentlichen Aufgabe als Defensivspieler.

Die Rollenverteilung an diesem Abend wechselte oft. Nach der Halbzeit musste auch der eingewechselte Jantschke das Feld verlassen. Er hatte sich, wie Christoph Kramer, eine Schädelprellung zugezogen. Gerade in so einem Spiel wie gegen die Bayern ist es eine Herausforderung, immer wieder personelle Änderungen vornehmen zu müssen.

»Großes Kompliment an die drei Spieler, die heute ins Spiel gekommen sind», so Ginter. »Das ist nie ganz einfach, so einen Kaltstart hinzulegen. Wir haben uns von vornherein gut eingestellt. In der Vorbereitung wurden uns viele Szenen gezeigt, in denen gegnerische Mannschaften Torchancen gegen die Bayern hatten. Das hat uns gezeigt, dass auch wir Tore gegen den FC Bayern schießen können. Wir haben heute einen großen Kampf geliefert.«

Eine Veränderung des Spielstandes gab es in der ersten Halbzeit nach der 2:0 Führung nicht mehr. Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes fand aufgrund der Kompaktheit des VFL vor der Pause kaum Lücken. Borussia ließ den Ball gut laufen, wenn man ihn mal in den eigenen Reihen hatte. Dazu kam auch das Pech der Bayern, als Lewandowski per Hacke das Leder an den Pfosten schoss.

»Natürlich hatten wir auch in einigen Situationen das Quäntchen Glück, aber das braucht man eben, um gegen die Bayern gewinnen zu können« so Ginter.

Keine Entlastung mehr in Halbzeit Zwei

Nach der Halbzeit kamen die Fohlen gut aus der Kabine, doch es dauerte nicht lange und der FC Bayern dominierte das Spiel. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking kam kaum noch aus der eigenen Hälfte und konnte nicht mehr für Entlastung sorgen.

»In der zweiten Halbzeit war es schon erdrückend. Wenn Befreiungsschläge postwendend zurückkommen, ist es schwer. Da ist es uns nicht mehr gelungen, für Entlastung zu sorgen.«

Aus dieser enormen Druckphase des FCB resultierte auch der 2:1 Anschlusstreffer durch Arturo Vidal. Doch nach dem Gegentor konnte man der Fohlenelf anmerken, dass sie die drei Punkte keinesfalls mehr hergeben wollten. Dieser Kampf zahlte sich aus. Borussia Mönchengladbach verließ am Ende als Sieger das Feld.

»An solchen Spielen wie heute sieht man, dass nichts unmöglich ist. Jeder kann quasi jeden Gegner schlagen. Es läuft zur Zeit gut, aber nächste Woche geht es wieder bei Null los.«

Euphorisiert durch den momentanen Höhenflug betonte Ginter noch einmal, wohin es am Ende der Saison für die Borussia gehen soll. »Unser Ziel ist es, das internationale Geschäft zu erreichen.« Sollte dieses Ziel am Ende erreicht werden, wären sicherlich alle Borussen sehr glücklich.

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