Schockerlebnis für Sommer, Elvedi und Zakaria

Schweiz 'verliert' mit 3:3 gegen Dänemark

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Yann Sommer faustet am Ball vorbei, Dalsgaard köpft zum 3:3 ein (Foto: Fabrice Coffrini / AFP / Getty Images)

Denis Zakaria, Nico Elvedi und Yann Sommer mussten am Dienstagabend ein schmerzliches Remis gegen Dänemark hinnehmen. In den letzten sechs Minuten verspielten die Schweizer einen 3:0-Vorsprung.

Das EM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Dänemark schien gelaufen, die ersten Zuschauer machten sich bereits auf den Heimweg aus dem ohnehin nicht gut gefüllten St.-Jakob-Park in Basel. Es lief die 79. Minute und Granit Xhaka verließ unter großem Applaus den Platz. Den Ex-Gladbacher zwickten die Adduktoren, aber er hatte sich durchgebissen. Nicht nur das, Xhaka führte sein Team als Kapitän mit einer überragenden Vorstellung zu einem 3:0, den Treffer zum 2:0 steuerte er mit einem fulminanten Rechtsschuss persönlich bei. Für den Arsenal-Profi kam Djibril Sow in die Partie - auch ihn kennt man in Mönchengladbach.

Drei aktuelle Spieler von Borussia standen an diesem Abend auf dem Feld und fühlten sich in dieser 79. Minute als sichere Sieger. Denis Zakaria, der in der ersten Halbzeit neben Xhaka im Mittelfeld sehr auffällig agierte und nach der Pause zumeist rechts im Vierermittelfeld spielte. Nico Elvedi, der zunächst als rechter Mann in der Dreierabwehrkette alles im Griff hatte und im zweiten Durchgang als rechter Innenverteidiger in einer Viererkette u.a. den Leipziger Yussuf Poulsen keinen Stich gewährte. Yann Sommer verlebte an alter Wirkungsstätte derweil einen relaxten Abend und wurde lediglich einmal vom Dänen Eriksen ernsthaft geprüft (70. Minute). Der vierte Gladbacher im Aufgebot der 'Nati', Michael Lang, schaute sich die relativ einseitige Partie von der Bank aus an.

Plötzlich bricht alles auseinander – Elvedi und letztlich auch Sommer patzen

Die Eidgenossen dominierten und führten zur Pause verdient mit 1:0. Als die Dänen etwas aufkamen, stellte Xhaka mit seinem Knaller zum 2:0 die Weichen auf Heimsieg, ehe der Schalker Embolo den Ball nach einer Ecke mit etwas Glück zum 3:0 über die Linie beförderte. Die Sache war durch, Xhaka konnte beruhigt den Platz verlassen und sich die letzten Minuten entspannt von draußen anschauen. So dachten jedenfalls alle. Doch als etwas später abgepfiffen wurde, leuchtete von der Anzeigetafel ein Endergebnis von 3:3. Wie war das möglich? In der 84. Minute gelang Jörgensen nach einer Freistoßflanke der Anschlusstreffer - Sommer blieb auf der Linie, Dortmunds Akanji verschätzte sich. Die Dänen witterten plötzlich Morgenluft, während die Schweizer ohne Xhaka völlig den Faden verloren.

Vier Minuten später traf Gytkjaer zum 2:3, nachdem die Schweizer schlecht gestaffelt waren, Elvedi Abseits reklamierte und einfach stehen blieb, so dass der Torschütze leichtes Spiel hatte. Die Dänen warfen nun alles nach vorne und Yann Sommer rettete den Vorsprung mit zwei sensationellen Paraden bis in die 93. Minute. Doch dann patzte auch der Goalie. Nach einem hoch in den Strafraum geschlagenen Ball  bekamen die Schweizer die Situation nicht geklärt, Elvedi köpfte eine 'Kerze' am Fünfmeterraum und Sommer kam heraus, um die Kugel wegzufausten. Doch er erreichte den Ball nicht, sondern musste mit ansehen, wie Henrik Dalsgaard zum 3:3 einköpfte.

Die Schweizer wirkten wie paralysiert

Ein unglaubliches Finish, bei dem die Schweizer nach einem achtzig Minuten richtig guten Spiel beim Schlusspfiff wie paralysiert dastanden. Dieses Ende mit Schrecken ist auch aus Gladbacher Sicht nicht so prickelnd: Anstatt mit Auftrieb kommen die Schweizer-Borussen nun mit einem Erlebnis zurück nach Mönchengladbach, das man nicht so einfach abschütteln kann. Zumal Yann Sommer mit Sicherheit über diese 93. Minute grübeln wird und auch Nico Elvedi wird wenig Selbstvertrauen aus seinem Verhalten beim zweiten und dritten Gegentor ziehen können.

 


von Marc Basten

 

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