»Für mich ist es das erste Mal, dass ich im Derby ein Tor mache«, freute sich Traoré nach dem Sieg. Gerade einmal eine Minute nachdem der 28-Jährige für den verletzten Raffael in die Partie kam, landete sein Ball im Tor der Kölner. Seine Hereingabe rutschte dabei durch die Kollegen und Kontrahenten hindurch ins Netz. Traoré selbst musste erst darauf hingewiesen werden, dass der Treffer auf seine Kappe ging. »Ich wollte den Ball zwischen die Abwehrkette reinspielen. Thorgan hat mir dann gesagt, dass es mein Ball war, weil er ihn nicht mehr berührt hat«.
Nach seiner monatelangen Verletzung war es für ihn die zweite Einwechslung. Schon gegen die Hertha konnte er sein Comeback feiern. Dass der Einsatz heute auch mit einem Treffer verbunden sein würde, hätte er selbst nicht erwartet. »Für mich ist es nicht leicht, in so ein Spiel reinzukommen, weil ich lange nicht gespielt habe. Aber ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte, die drei Punkte zu holen.«
Dass die Borussia am Ende als Sieger aus dem Derby geht, ist mehr als verdient. Auch Traoré ist sich sicher, dass die Borussia das bessere Team war: »Der Sieg heute war gerecht. Wir haben das Spiel von der ersten Minute an kontrolliert und waren über die gesamte Distanz hinweg die bessere Mannschaft«. Und diese Überlegenheit konnte die Fohlenelf nun auch belohnen. Auch die mentale Einstellung war dabei ein entscheidender Faktor. »Das Derby ist kein Spaß. Es ist kein normales Spiel, da musst du einfach gewinnen. Und das hat man heute auch im ganzen Team gespürt. Der Teamspirit war noch mehr da als sonst.«
Noch reicht es nicht für 90 Minuten
Für Traoré selbst war der Einsatz gegen Köln ein weiterer Schritt zur alten Form. Für 90 Minuten reicht es im Moment noch nicht. »Ich gebe mein Bestes, um wieder bei 100% zu sein und fühle mich heute schon besser, als beim letzten Spiel. Aber ich brauche noch Training und muss schauen, wann ich wieder ganz fit bin.«
Ein komplett genesener Traoré könnte der Borussia in der entscheidenden Phase der Saison weiterhelfen. Mit dem Derbysieg ist der Abstand auf den fünften Tabellenplatz auf zwei Punkte geschrumpft. Eine konkrete Richtung, in die es jetzt gehen kann, möchte Traoré aber nicht vorgeben: »Wir müssen jetzt so weitermachen und gucken, wo wir am Ende stehen.«