»Von Europa brauchen wir jetzt gar nicht mehr zu reden«, sagte Tobias Strobl nach der unglücklichen Derbyniederlage. In der ersten Halbzeit deuteten noch alle Anzeichen auf einen Sieg der Borussia hin, doch in der zweiten Hälfte wurde Köln stärker. »Wir waren heute klar die bessere Mannschaft. Ich würde jetzt nicht sagen, dass wir das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben haben, wir hatten trotzdem noch unsere Chancen«, verteidigte Strobl sein Team.
Doch diese Chancen konnte die Mannschaft von Trainer André Schubert nicht nutzen. »Wir hätten das 2:0 machen können und auch nach dem Ausgleich hatten wir nochmal die Möglichkeit zur Führung. Doch am Ende verlierst du dann durch so einen Sonntagsschuss«. Der Freistoßtreffer durch den Kölner Marcel Risse in der Nachspielzeit besiegelte das sechste sieglose Spiel der Borussen in Folge. »Natürlich nagt so eine Negativserie am Selbstbewusstsein«, sagte Strobl. »Das müssen wir uns jetzt zurückholen, dann wird es auch wieder besser laufen«.
Doch nach der Niederlage gegen den Rivalen vom Rhein, der nun neun Punkte Vorsprung hat, wird die Diskussion um die Gladbacher Krise immer lauter. »Wenn die Punkte ausbleiben, wird es automatisch irgendwann eine Krise«, sagte Strobl zur angespannten Situation. Die Mannschaft hat einen Sieg bitter nötig. Die Chance dazu besteht am kommenden Mittwoch beim Champions-League-Spiel gegen Manchester. Doch für Strobl steht der internationale Wettbewerb nicht im Mittelpunkt. »Manchester ist jetzt ein ‚Zuckerl’, aber danach sollten wir uns auf die restlichen Bundesligaspiele konzentrieren, damit wir da nicht komplett hinfallen«.
Es gilt also, den Fokus auf die kommenden Partien in der Bundesliga zu legen. »Wir müssen uns jetzt besinnen und Punkte sammeln. Ansonsten rutschen wir in der Tabelle immer weiter nach unten und stehen irgendwann mittendrin im Abstiegskampf«. Der harte Alltag ist spätestens seit heute in den Borussia-Park eingekehrt. Statt Europa-Euphorie geht der Blick nach unten und der Traum von einer erneuten Teilnahme am internationalen Wettbewerb rückt in weite Ferne.