Im Stadion hatten noch gar nicht alle Zuschauer ihren Platz eingenommen, da geriet die Fohlenelf schon in Rückstand. Das frühe Gegentor hemmte die Mannschaft von André Schubert sichtlich: »Wir haben nicht gut in das Spiel reingefunden und müssen diesem Gegentor die ganze erste Halbzeit hinterherlaufen«, analysierte Lars Stindl den ersten Durchgang.
Für das ohnehin angeknackste Selbstvertrauen war der Start reines Gift. Borussia gelang es nicht Druck aufzubauen, im Gegenteil, die Wölfe hielten die Fohlen auf Distanz. Zur Halbzeitpause hatte niemand im Borussia-Park das Gefühl, dass das Spiel zeitnah in eine andere Richtung kippen könnte.
Doch die Spieler kamen motiviert aus der Kabine und erzielten frühzeitig den Ausgleich. Danach schien alles möglich, die Borussen drängten auf das nächste Tor. Doch es kam anders. Wolfsburg nutzte eine Reihe von Unzulänglichkeiten auf Gladbacher Seite und Mario Gomez brachte den VW-Klub wieder in Front.
»Auch nach dem erneuten Rückstand hat die Mannschaft nicht aufgegeben. Momentan ist es so, dass wir die kleinen Möglichkeiten, die wir uns hart erarbeiten müssen, einfach nicht nutzen«, ärgerte sich der Kapitän. Auch Stindl selbst ließ wieder einige Gelegenheiten liegen und wirkte genauso angezählt wie die Kollegen.
»Wir sind in einer Situation, in der wir nicht sein wollten. Das haben wir uns alle anders vorgestellt. Wir müssen der Realität ins Auge blicken, auch in der Tabelle. Dennoch glaube ich, dass wir jetzt erstmal zur Ruhe kommen sollten und die Dinge analysieren müssen«.
Angesprochen auf Trainer André Schubert und ob es neue Impulse durch einen anderen Trainer geben muss, verwies Stindl auf die Verantwortung der Spieler. »Vor allem wir als Mannschaft müssen schauen, was wir nicht richtiggemacht haben und die Fehler ansprechen um das in der Rückrunde besser zu machen. Wir als Mannschaft haben uns nie mit den Schlagzeilen beschäftigt. Wir sind verantwortlich dafür, was auf dem Platz passiert. Der Trainer hat uns heute auch wieder ganz normal auf das Spiel eingestellt«.
Unabhängig von der Entscheidung der Vereinsführung appelliert Stindl an den Zusammenhalt im neuen Jahr: »Ab dem ersten Training gilt es, den Fokus auf die Bundesliga zu legen, das ist unser Tagesgeschäft und das was zählt. Wir hinken gerade hinterher und sind in einer Region, wo wir alle nicht hinwollten. Diese Situation müssen wir annehmen. Es klingt banal, aber wir müssen jetzt weitermachen. Klar ist es gerade schwierig, aber ich davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam aus dieser Situation rauskommen werden«.