Borussias Trainer Eugen Polanski nahm gegenüber dem torlosen Remis gegen Leipzig am Freitag vier Veränderungen in der Startelf vor: Für Netz und Reitz (beide Bank) sowie Castrop (krank) und Neuhaus (muskuläre Probleme) starteten Ullrich, Stöger, Reyna und Machino. Auch Hack stand wegen Kniebeschwerden nicht zur Verfügung, sodass mit Hermann, Mohya und Ranos drei neue Spieler im Kader standen.
Die Partie begann von beiden Seiten verhalten, was zu den schweigenden Fans passte. Die erste Torchance gab es in der 11. Minute für Stöger, dessen guter Distanzschuss von Vasilj zur Ecke gelenkt wurde. Die Gäste hatten kurz darauf ebenfalls einen ersten Abschluss, der für Nicolas kein Problem darstellte. Dann köpfte Tabaković nach Honorat-Flanke am Tor vorbei, als er den Ball besser für den hinter ihm postierten Machino durchgelassen hätte.
Gladbacher Missverständnisse vor dem 0:1
Machino kam in der 16. Minute zum Kopfball, aber sein Aufsetzer nach der Flanke von Honorat strich knapp am langen Pfosten vorbei. Sieben Minuten später konnte Stöger im Strafraum einmal mit links und dann mit rechts schießen, doch beide Male blockte ein St. Paulianer den Schuss. Damit endete die kurze Drangphase der Borussen und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie ohne spielerische Höhepunkte.
Auf Gladbacher Seite gab es einige Ungenauigkeiten zu viel und auch der Defensivverbund wirkte nicht so sattelfest wie in den letzten Wochen. Das zeigte sich dann auch beim 0:1 in der 43. Minute. Im Mittelfeld waren sich Diks und Engelhardt nicht einig, sodass Fujita profitierte. Der schickte Kaars auf die Reise und obwohl Elvedi noch hinterherkam und auch Ullrich helfen wollte, verzögerte Kaars geschickt und traf dann ins untere Eck zur Führung für St. Pauli.
Tabaković köpft den Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Borussen etwas den Druck, ohne wirklich gefährlich zu werden. Dann spielte Reyna einen tollen Pass von der Mittellinie in den Lauf des nach links startenden Honorat, der direkt in die Mitte auf Tabaković flankte, der gegen die Laufrichtung des Torwarts das 1:1 köpfte (56.). Also alles wieder offen im Borussia-Park, doch so richtig zündete der Ausgleich die Mannschaft nicht an.
St. Pauli blieb stabil und wirkte im weiteren Verlauf gefährlicher als die Borussen. Oppie traf nach einem Konter das Außennetz (63.) und Irvine hatte eine Riesenchance, als er frei zum Schuss kam, den Ball aber nicht voll traf, sodass Nicolas parieren konnte (74.). Die Angriffsbemühungen der Borussen verpufften derweil meist schon im Ansatz. Dass den Gästen in der 83. Minute der neuerliche Führungstreffer gelang, war daher nicht ganz unverdient.
Der Pokaltraum ist einmal mehr ausgeträumt
Sehr einfach kam St. Pauli über die halblinke Gladbacher Seite nach vorne, ehe der Ball über Kaars bei Oppie rechts im Strafraum landete. Der ließ den eingewechselten Herrmann mit einer simplen Täuschung ins Leere laufen und schoss dann aufs kurze Eck. Dort sah auch Nicolas nicht gut aus - er berührte zwar noch den Ball, der jedoch im Netz landete (83.). Polanski wechselte danach nochmal offensiv, brachte Kleindienst, Ranos und Debütant Mohya. Das Bemühen war den Borussen nicht abzusprechen, doch letztlich klappte es auch mit der Brechstange nicht.
Ein Schuss von Reitz in der Nachspielzeit von der Strafraumgrenze, den Vasilj sicher hielt, war die einzig nennenswerte Chance auf den Ausgleich und die Verlängerung. So blieb es beim 1:2, St. Pauli zieht ins Pokalviertelfinale ein und für die Borussia ist der Traum vom DFB-Pokal einmal mehr frühzeitig ausgeträumt.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Scally, Elvedi, Diks (86. Kleindienst) – Honorat (67. Herrmann), Stöger (86. Ranos), Engelhardt, Reyna (67. Reitz), Ullrich - Machino, Tabaković (86. Mohya)
weiter im Kader: Pereira Cardoso (ETW), Friedrich, Netz, Fraulo
St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Pyrka, Sands, Oppie, Fujita, Irvine – Kaars, Pereira Lage
Tore: 0:1 Kaars (43.), 1:1 Tabaković (56.), 1:2 Oppie (83.)
Gelbe Karten: Engelhardt - Sands, Irvine
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Zuschauer: 48.104
von Marc Basten

