Dass Borussia Mönchengladbach nicht mehr zu den ersten Adressen im nationalen und internationalen Fußball gehört, ist nach den mageren sportlichen Jahren kein Geheimnis. Auch die Anzahl der Nationalspieler in den eigenen Reihen hat sukzessive abgenommen. Lange stellte Borussia einen Großteil der Schweizer Nationalmannschaft, hatte mit Hofmann & Co Nationalspieler beim DFB oder mit Marcus Thuram einen Spieler, der es gar bis ins WM-Finale geschafft hat.
Diese Zeiten sind vorbei, wie sich auch vor der anstehenden Europameisterschaft in Deutschland zeigt. Bei der DFB-Elf durfte immerhin Rocco Reitz zwei Wochen als ‘Sparringspartner’ mittrainieren und wertvolle Erfahrungen sammeln - in den endgültigen Kader schaffte er es aber erwartungsgemäß nicht. Das gilt auch für Stefan Lainer, den Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick am Freitag nicht für das Turnier nominierte.
Wöber mit Einsatzchancen bei der EM
Der ÖFB-Trainer gab am Freitag bekannt, dass neben Lainer auch Tobias Lawal (Linzer ASK) und Thierno Ballo (Wolfsberger AC) aus dem vorläufigen Kader, der 29 Spieler umfasst hat, gestrichen wurden. In Einzelgesprächen habe der 65-Jährige die Spieler über die Beweggründe unterrichtet. »Es ist eine Entscheidung, die mir nicht leichtgefallen ist«, sagte Rangnick.
So verbleibt Max Wöber als einziger Gladbacher Borusse im Kader der Österreicher. Der Innenverteidiger hat auch aufgrund des Fehlens von David Alaba Einsatzchancen beim Turnier. Ob er danach nach Mönchengladbach zurückkehrt, ist eher unwahrscheinlich - am 30.06. endet der Leihvertrag zwischen Borussia und Leeds United und angesichts der im Raum stehenden finanziellen Bedingungen dürfte eine Festverpflichtung von Wöber kaum realistisch sein.
Elvedi, Sommer, Xhaka, Zakaria und Embolo dabei
Wöber wird mit Österreich am Montag in einer Woche gegen Frankreich in Düsseldorf das erste EM-Spiel bestreiten. In der Gruppe D treffen die Mannen von Ralf Rangnick noch auf Polen und die Niederlande. Derweil bekommt es die Schweiz in der Gruppe A mit Deutschland, Ungarn und Schottland zu tun. Nico Elvedi wurde erwartungsgemäß für den endgültigen Kader der Eidgenossen berufen, in dem auch vier ehemalige Gladbacher stehen.
Yann Sommer, der mit Inter Mailand eine famose Saison gespielt hat und italienischer Meister geworden ist, geht als Nummer 1 ins Turnier. Granit Xhaka als Leader von Double-Sieger Bayer Leverkusen ist der Chef in der ‘Nati’ und auch die beiden unter Gladbachs Ex-Coach Adi Hütter in Monaco erfolgreichen Denis Zakaria und Breel Embolo gehören dem Aufgebot an.