Seit Saisonbeginn spielt Borussia Mönchengladbach im 4-3-3 System und das bis jetzt sehr erfolgreich. Das neue System kommt der gesamten Mannschaft, aber eben auch besonders Jonas Hofmann sehr entgegen. Es scheint so, als gehe Hofmann komplett in der Rolle auf der Achterposition auf. Hofmann arbeitet viel, geht weite Wege, kombiniert sehenswert mit seinen Mitspielern und trifft nun auch noch das Tor. Gegen Mainz erzielte er gleich drei Treffer und war damit natürlich der gefeierte Mann des Abends.
Kein Wunder, dass manche Medien Hofmann als Kandidaten für die Nationalmannschaft sehen. Vor ein paar Monaten hätte man darüber allenfalls geschmunzelt, doch mittlerweile darf sich Hofmann sicher sein, dass Jogi Löw die Leistungsexplosion des Mittelfeldmanns registriert hat oder dies spätestens nach diesem Spieltag tun wird. Es läuft vieles rund – für Jonas Hofmann und die Borussia.
Der Dreifachknipser schnappte sich nach dem Abpfiff den Spielball, der sicher einen Ehrenplatz erhalten wird. »Es ist gerade unbeschreiblich. Das wird wahrscheinlich nicht mehr so oft in meiner Karriere vorkommen. Ich bin überglücklich«. Ansonsten war Hofmann bedacht darauf, den Ball flach zu halten. »Der Blick auf die Tabelle ist natürlich ein sehr schönes Gefühl, aber wir wissen das auch realistisch einzuschätzen. Viele Leute träumen jetzt von mehr, aber es sind erst acht Spiele gespielt. Wir denken von Woche zu Woche und das tut uns gerade gut. So machen wir weiter.«
»Es freut mich für den Jungen, weil er auch schon andere Zeiten erlebt hat«
»Mein großer Traum ist es, auch weiterhin verletzungsfrei zu bleiben«, gab sich Hofmann bescheiden. »Wir sollten genauso bodenständig wie bisher bleiben. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz muss es passen und das tut es. Das Klima in der Mannschaft ist super.«
Die Grundlage für den momentanen Erfolg sieht Hofmann in der stabilen Grundordnung. »Momentan macht uns unsere Defensive so stark«, erklärte er. »Wenn du hinten kein Gegentor bekommst, dann ist unsere Offensive so stark, dass wir immer für ein Tor gut sind. Heute hat man auch des Öfteren gesehen, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Momentan sind es einfach viele Dinge, die wir richtigmachen und dazu treffen wir in vielen Situationen auch die richtige Entscheidung.«
Die richtige Entscheidung hat auch Dieter Hecking getroffen. Obwohl Jonas Hofmann in der Vergangenheit zurecht kritisiert wurde, setzte der Trainer immer wieder auf den Ex-Mainzer. Das zahlt sich jetzt aus. »Es freut mich für den Jungen, weil er auch schon andere Zeiten erlebt hat. Er blüht gerade richtig auf«, sagte Hecking. »Seine Leistung heute war herausragend. Nicht nur wegen der Tore«. Der Trainer lobte die »Klasse-Qualität, die Jonas auf den Platz bringt«. »Dann ist das Selbstvertrauen da und auch die Ruhe vor dem Tor«. Die Diskussionen um Jonas Hofmann sind spätestens seit Sonntagabend beendet.
von Niklas Kirchhofer