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Gegneranalyse | Forechecking: Bayern München

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Hansi Flick startete bei den Bayern direkt durch. Seine Bilanz gegen Gladbach ist ausgeglichen. (Foto: Christof Stache / Getty Images)

Die Bayern kommen in den Borussia-Park. Der Rekordmeister grüßt auch in dieser Saison von der Tabellenspitze, doch ganz so rund läuft es in München bislang noch nicht. Die hohe Anzahl an Gegentoren nervt die erfolgsverwöhnten Münchner.

Mit dem FC Bayern München kommt der aktuelle Tabellenführer an den Niederrhein. Normalerweise ist das nichts besonders, doch in der aktuellen Saison ist das nicht selbstverständlich. Die Münchner hatten die Tabellenführung vorübergehend an Bayer Leverkusen abgeben müssen. Mit dem Sieg bei Bayer und am letzten Spieltag gegen Mainz konnte man jedoch die Spitze wieder zurückerobern. Das zwischenzeitliche Auf und Ab in der Tabelle, sowie insbesondere der Verlauf der Partie gegen Mainz, spiegeln den bisherigen Saisonverlauf der Bayern ganz gut wider.

Der Start der Bayern ins Kalenderjahr 2021 verlief dabei erst auf den zweiten Blick erwartungsgemäß. Zur Halbzeit lag man am vergangenen Spieltag gegen Mainz mit 0:2 hinten. Doch mit Anpfiff der zweiten Halbzeit stellten die Mainzer schnell fest, dass der Gedanke an einen Sieg in München nur ein kurzer war. Am Ende gewannen die Bayern klar mit 5:2, und das, obwohl Mainz kurz vor dem 1:2 noch die Chance auf das 0:3 hatte. Das Team von Trainer Hansi Flick musste dabei nicht zum ersten Mal in dieser Saison einem Rückstand hinterherlaufen. In acht Partiuen in Folge musste Flick dabei zusehen, wie seine Mannschaft ins Hintertreffen geriet. Doch in dieser langen Reihe an Spielen gingen die Münchener noch fünfmal als Sieger vom Platz. In drei Partien reichte es jedoch nur noch zu einem Unentschieden. Insgesamt kann der Rekordmeister zehn Siege, drei Unentschieden sowie eine Niederlage (2. Spieltag - 4:1 Hoffenheim) vorweisen.

Hohes Verteidigen - enormes Pressing

Eine weitere Statistik kombiniert mit der Problematik, oftmals in Rückstand zu geraten, verdeutlichen die bayerische Schwachstelle: Bereits 21 Gegentore stehen nach 14 Partien zu Buche. Die Verfolger in der Tabelle, Leipzig (9) sowie Leverkusen (14), weisen eine deutlich bessere Bilanz in dieser Kategorie aus. Dieser Umstand gefällt natürlich auch Hansi Flick nicht. Auch in München hat man die Schwachstellen im Team erkannt und versucht, die Probleme zu beheben. Allerdings hängt die defensive Anfälligkeit vor allem mit der grundsätzlichen Herangehensweise der Bayern unter Flick zusammen.

Der Faktor, der den Gegner immer wieder zu Chancen kommen lässt, ist das hohe Verteidigen der Bayern. Nicht nur die Außenverteidiger stehen extrem hoch, auch die Innenverteidiger erzeugen Druck auf den Gegner. Das wiederum führt zu einer hohen Dominanz im Spiel der Bayern. Durch diese Spielweise können die Bayern nach Ballverlust in der gegnerischen Hälfte die Bälle schnell wieder gewinnen. Diese Art des Verteidigers führt aber auch dazu, dass große Räume in der Rückwärtsbewegung entstehen und der Gegner viel Platz hat, wenn er die bayerischen Pressinglinien überspielt hat.

Eingespielte Formation

Trainer Flick ist kein Freund von großartigen Veränderungen der Grundformation. In dieser Saison lief der FC Bayern immer in einem 4-2-3-1 auf. Während des Spiels und durch das hohe Verteidigen verschiebt sich mit Ball die Formation situativ. Hinzu kommt die Tatsache, dass die beiden offensiven Außenspieler durch das Nachschieben der Außenverteidiger auch oft in der vordersten Front agieren. Mit Ball wird die Viererkette oft zur Dreierkette. Zumeist sichert der Außenverteidiger hinten ab, über dessen Seite der Angriff nicht gestartet wird.

Im Spielaufbau ist immer wieder ein bestimmtes Muster zu erkennen. Die hängende Spitze, bzw. alle drei Spieler hinter Robert Lewandowski, kommen entgegen und schicken die über die Außenbahn startenden Spieler. Gerade mit Bällen in die Tiefe gelingt es Bayern immer wieder, die gegnerische Abwehr schnell zu überspielen. Sie kommen so immer wieder in Abschlusssituationen und sind gleichzeitig mit so vielen Akteuren in der gegnerischen Hälfte, dass sie bei abgewehrten Bällen direkt ins Gegenpressing gehen können und den Gegner damit permanent stressen.

Veränderungen in der Startelf - Fragezeichen hinter Gnabry

Gegen die Fohlen wird Flick aller Voraussicht nach nur wenig personelle Veränderung im Vergleich zum letzten Ligaspiel vornehmen. Für Tolisso wird Nationalspieler Leon Goretzka in die Startelf zurückkehren. Dazu präsentierte sich Niklas Süle zuletzt stabil und könnte hinten rechts den schwächelnden Pavard ersetzen. Ob Serge Gnabry auflaufen kann, entscheidet sich kurzfristig. Der Offensivmann laborierte zuletzt an einem Bluterguss im Oberschenkel.

Voraussichtliche Aufstellung FC Bayern München

Neuer - Süle, Boateng, Alaba, Davies - Goretzka, Kimmich - Sané, Müller, Coman - Lewandowski

 


von Niklas Kirchhofer

 

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