Borussias Trainer Eugen Polanski nahm gegenüber der Niederlage gegen Frankfurt vor einer Woche vier Veränderungen in der Startelf vor. Für Chiarodia (Faserriss, nicht im Kader), Ullrich, Stöger und Machino (alle Bank) begannen Sander, Netz, Tabaković und Neuhaus. Die Ausrichtung war ein 4-2-3-1 mit dem Ball und ein 4-4-2 gegen den Ball.
Von Beginn an entwickelte sich ein von Vorsicht geprägtes Spiel. Beide Mannschaften legten großen Wert auf Kontrolle, das Tempo war überschaubar und Torszenen gab es zunächst überhaupt keine. Die Borussen machten das Zentrum aufmerksam dicht, Freiburg kam im ersten Durchgang zu keinem Torabschluss. Zwar wirkten die Gäste am Ball zunächst etwas reifer, doch nach und nach kamen die Fohlen zu einigen Offensivaktionen.
Nur Halbchancen für Borussia
Sowohl Reitz nach Vorarbeit von Neuhaus (28.) als auch Engelhardt mit einem Kopfball (29.) fehlte es an Zielgenauigkeit. Auch ein Distanzschuss von Sander war letztlich keine Mühe für Atubolu im Tor der Gäste. Der Schlussmann der Freiburger war auch zur Stelle, als Neuhaus nach der Pause einen ordentlichen Schuss aus der Distanz abgab (49.).
Die Borussen waren auch nach dem Seitenwechsel bemüht, doch auf dem Weg nach vorne blieb vieles Stückwerk. Kam man im ersten Durchgang zumindest noch einige Male im Ansatz gefährlich in den Strafraum der Breisgauer, war es in der zweiten Halbzeit sehr dünn, was die Gladbacher im Offensivspiel zeigten.
Nicolas und die Latte retten
Die Freiburger überzeugten ebenfalls wenig, sodass es insgesamt eine zähe Angelegenheit im herbstlich kühlen Borussia-Park war. Geweckt wurde das Publikum kurz, als Beste einen Kopfballwischer quasi aus dem Nichts rund anderthalb Meter am Tor vorbeisetzte (57.). Das läutete Freiburgs stärkste Phase ein, in der Manzambi im Anschluss an einen abgewehrten Ball im Strafraum frei zum Schuss kam, den Ball jedoch deutlich verzog (66.).
Polanski versuchte es mit mehreren Wechseln und brachte U23-Stürmer Urbich, Fraulo sowie später noch Machino und Ranos. Die Borussen blieben engagiert, doch es fehlte weiterhin ein klarer Abschluss. Einem Tor am nächsten kam Neuhaus, der im Strafraum im Fallen aus der Drehung schoss, Atubolu den Ball aber zur Ecke lenkte (73.). Zehn Minuten später wäre es auf der anderen Seite fast passiert, als Schernat einen Freistoß von Gladbachs rechter Seite aufs Tor zog, Nicolas den Einschlag jedoch mit Hilfe der Latte verhindern konnte (83.).
Borussia bleibt auf einem Abstiegsplatz
In den Schlussminuten kam zwar noch etwas Hektik in beiden Strafräumen auf, doch so richtig ging kein Team ins Risiko, sodass am Ende folgerichtig ein torloses Remis steht. Nach sechs Gegentoren vor einer Woche verdienten sich die Borussen den Zähler durch Einsatz und Stabilität. Der notwendige Befreiungsschlag war dies allerdings nicht – man bleibt auf einem Abstiegsplatz, ist aber nicht mehr Tabellenletzter.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Elvedi, Diks, Netz (85. Ullrich) – Engelhardt, Sander (81. Machino) – Reitz (69. Fraulo), Neuhaus (81. Ranos), Castrop – Tabaković (69. Urbich)
weiter im Kader: Omlin (ETW), Friedrich, Herrmann, Stöger
SC Freiburg: Atubolu – Treu, Ginter, Lienhart, Günter – M. Eggestein, Osterhage, Beste (79. Dinkci), Höler (46. Manzambi), Grifo (63. Scherhant) – Adamu (79. Matanovic)
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Elvedi, Sander, Scally – Osterhage
Schiedsrichter: Daniel Schlager
Zuschauer: 44.709
von Marc Basten