Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber der Niederlage in Stuttgart vor der Länderspielpause zwei Veränderungen in der Startelf vor: Giovanni Reyna und Fabio Chiarodia begannen, dafür rückten Kevin Stöger und Joe Scally auf die Bank. Die Ausrichtung war das gewohnte 4-2-3-1 mit Reyna als „Freigeist“.
Die Partie begann schwungvoll. Ein Schuss von Diks im Strafraum wurde geblockt, Puertas probierte es auf der anderen Seite mit einem Distanzschuss, den Nicolas sicher hielt. Machino knallte den Ball nach Zuspiel von Ullrich aus spitzem Winkel ans Außennetz (13.). Borussia war optisch überlegen, musste dann jedoch den frühen Rückstand hinnehmen.
Borussia macht es Bremen einfach
Mbangula durfte auf der halblinken Gladbacher Seite ungestört an- und in den Strafraum laufen. Hack sah in der Entstehung schlecht aus, und schließlich konnte niemand den Schuss blocken – via Unterkante der Latte landete der Ball unhaltbar für Nicolas im Gladbacher Tor (15.). Das war ein Wirkungstreffer für die Borussen, die nur elf Minuten später den zweiten Gegentreffer herschenkten.
Nach einer geklärten Bremer Flanke blieben die Borussen passiv gegen Mbangula, der von Gladbachs rechter Seite in die Mitte laufen und nach einem Doppelpass mit Schmid ungestört auf Stage ablegen konnte. Ullrich griff Stage nicht konsequent an, sodass dieser sich den Ball zurechtlegen und ins lange Eck schießen konnte (26.).
Gladbach bemüht, aber harm- und glücklos
Das war wirklich sehr schlecht verteidigt von den Borussen, die nun einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen mussten. Bremen bot dabei einiges an, doch die Gladbacher konnten kein Kapital aus den zahlreichen Ballgewinnen schlagen. Dem Anschlusstreffer am nächsten war Hack, der nach einem schönen Steckpass von Reyna das Außennetz traf (37.) und zwei Minuten später nach einer Honorat-Flanke um Haaresbreite am langen Pfosten vorbeiköpfte.
Nach dem Seitenwechsel waren die Borussen zwar um den Anschlusstreffer bemüht, blieben aber vor dem Bremer Tor zu umständlich und letztlich harmlos. Die gefährlicheren Aktionen hatten die Bremer – so wurde ein Schuss von Sugawara von Sander abgefälscht und senkte sich gefährlich aufs Tornetz (56.). Nach einem Konter der Gäste schoss Grüll knapp am Tor vorbei, kurz darauf parierte Nicolas stark gegen Sugawara (68.).
Bremen führt Borussia vor
Im Gegenzug hatte Reitz nach einer Kopfballablage von Machino und einer Weiterleitung des eingewechselten Tabaković eine Kopfballchance, doch Agu klärte auf der Linie (69.). Vier Minuten später war die Partie dann endgültig entschieden. Zunächst hatten die Borussen noch Glück, als Grüll den Ball an die Latte knallte. Doch Mbangula holte sich den zweiten Ball und gegen Diks im Strafraum nahe der Grundlinie geschickt einen Elfmeter heraus. Den verwandelte Schmid sicher zum 3:0 für Werder (74.).
Den Gladbachern wollte weiterhin nichts gelingen – bezeichnend die Ecke des eingewechselten Stöger, die Tabaković aus sechs Metern freistehend am Tor vorbeiköpfte (79.). Zwei Minuten später legte Werder noch einen drauf: Wieder ging es sehr einfach an den Gladbacher Strafraum, wo Boniface einen schönen Pass in den Lauf von Njinmah spielte, der locker ins lange Eck traf (81.). 4:0 für Werder Bremen – das war dann auch das Endergebnis im Borussia-Park nach einer unter dem Strich desolaten Leistung der Gladbacher.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Diks, Elvedi, Chiarodia (74. Ranos) , Ullrich (60. Netz) – Reitz, Sander (60. Engelhardt), Honorat, Reyna (74. Stöger), Hack (60. Tabaković) – Machino
weiter im Kader: Omlin (ETW), Friedrich, Scally, Castrop
Werder Bremen: Backhaus – Sugawara, Friedl (83. Alvero), Coulibaly, Agu – Lynen, Stage (63. Bittencourt), Schmid (75. Boniface), Puertas (83. Covic), Mbangula (75. Njinmah) – Grüll
Tore: 0:1 Mbangula (15.), 0:2 Stage (26.), 0:3 Schmid (74./FE), 0:4 Njinmah (81.)
Gelbe Karten: Machino -
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck
Zuschauer: 52.653
von Marc Basten