Kommentar

Rose und der BVB? Das Thema muss zügig vom Tisch!

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Sieht Rose seine Zukunft in Dortmund oder doch weiter in Gladbach? (Foto: Lars Baron / Getty Images / TORfabrik.de)

Wird Marco Rose Borussia Mönchengladbach verlassen und beim BVB anheuern? Das Thema wabert seit geraumer Zeit herum und nervt mittlerweile nur noch. Vor allem, weil es auch die kurzfristigen sportlichen Ziele gefährden könnte.

Sei es auf Spieltagspressekonferenzen - wo mittlerweile die anstehende Partie mit zwei Standardsätzen abgehandelt wird - oder bei den Fernsehinterviews an Spieltagen - das Thema Marco Rose und Borussia Dortmund ist seit vielen Wochen allgegenwärtig. Und es nervt zusehends.

Die Ausgangslage ist klar: Dortmund sucht nach der Demission von Lucien Favre für die kommende Saison einen neuen Trainer. Nachdem sie beim BVB mit dem Typus Favre überhaupt nicht klar kamen und ihre pathologische Klopp-Sehnsucht unendlich scheint, suchen sie nun nach einem Typ Trainer, dessen Arbeitsweise und Außendarstellung dem ›großen Meister‹ möglichst nahe kommt. Dass da der Klopp-Gefährte Marco Rose in den Fokus rückt, ist nur folgerichtig.

Spätestens wenn Michael Zorc das Wort »Respekt« benutzt, sollten die Alarmglocken läuten

Mittlerweile ist es ein offenes Geheimnis, dass Dortmund und Rose in Kontakt stehen. Ebenso wurde an die Öffentlichkeit lanciert, dass Rose eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag in Gladbach verankert hat, wonach er gegen eine Ablöse von angeblich 5 Mio gehen kann. Zwar will sich niemand in Dortmund oder Mönchengladbach zum Stand der Dinge oder zu Vertragsinhalten öffentlich äußern, doch dementiert werden weder die Kontaktaufnahme noch die Klausel.

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc sprach jüngst davon, dass es der »Respekt gegenüber Borussia Mönchengladbach« verbiete, zu dem Thema etwas zu sagen. Eine taktvolle Rücksichtnahme hat Zorc in der Vergangenheit allerdings nie sonderlich interessiert. Es ist noch in bester Erinnerung, wie er vor dem Transfer von Thorgan Hazard das innige Verhältnis zu einem Fachmagazin genutzt hat und relevante Informationen durchreichte, um die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Spätestens wenn Michael Zorc das Wort »Respekt« benutzt, sollten die Alarmglocken läuten.

Noch kann man froh sein, dass es bei Borussia derzeit sportlich so gut läuft

Natürlich würde man sich aus Gladbacher Sicht wünschen, dass Marco Rose einfach klarstellt, dass er seinen Vertrag zu erfüllen gedenkt und Dortmund kein Thema ist. Dass sich der 44-Jährige bislang um ein klares Statement herum windet - und das nahezu im Dreitagerhythmus - lässt natürlich keine andere Schlussfolgerung zu als die, dass er sich mit der Option Dortmund mehr als nur ein wenig beschäftigt. Das ist sehr wohl sein gutes Recht und aus seiner Sicht auch völlig normal, doch im Sinne von Borussia Mönchengladbach wird es angesichts der permanenten öffentlichen Unruhe Zeit, für Klarheit zu sorgen.

Max Eberl hat zuletzt eine »zügige Einigung« in Aussicht gestellt, sich aber am Freitag bei der Pressekonferenz wieder etwas zurückhaltender hinsichtlich eines »Zeitkorridors« ausgedrückt. Noch kann man froh sein, dass es bei Borussia derzeit sportlich so gut läuft. Daher kann Eberl auch noch argumentieren, dass die unklare Situation um den Trainer keinen Einfluss auf das Tagesgeschäft hat. Mit der ersten Niederlage wird sich das jedoch zwangsläufig ändern und bei der medialen Erklärungssuche für einen Misserfolg selbstredend auch die Unruhe hinsichtlich der ungewissen Trainerfrage thematisiert werden.

Es geht vor allem darum, keinen unmittelbaren Schaden anzurichten

So eine Sache kann sich dann ganz schnell zu einem echten Problem hochschaukeln und die sportlichen Ziele mehr als nur gefährden. Max Eberl und Marco Rose pflegen ein glaubhaft gutes Verhältnis und es sollte im beiderseitigen Interesse liegen, sich eindeutig zu positionieren. Es geht nicht nur um die Planungssicherheit, wie es im Sommer weitergeht, sondern vor allem darum, keinen unmittelbaren Schaden anzurichten. Unabhängig davon, ob es für Marco Rose zur neuen Saison in die eine oder die andere Richtung geht.

 


von Marc Basten

 

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