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Gegneranalyse | Forechecking: Borussia Dortmund

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Marco Reus (Foto: Ina Fassbender / Getty Images)

Am Sonntag steht das Borussen-Duell im Westfalenstadion an. Der BVB ist für die Fohlenelf ein schwerer Brocken, steht aber nicht erst nach dem schwachen Auftritt in der Europa League stark in der Kritik. Auch Trainer Marco Rose wird angezählt.

Blickt man ein Jahr zurück, so war es sicherlich eine besonders herausfordernde Zeit für Marco Rose. Er hatte gerade seinen vorzeitigen Abschied aus Gladbach verkündet und bekam heftigsten Gegenwind zu spüren. Auch ein Jahr später steht der Ex-Fohlen-Coach stark unter Beschuss, diesmal jedoch als Chefcoach der Dortmunder. Die Kritik hat sich am Donnerstagabend nochmal deutlich verschärft.

Nach einem positiven Auftritt in der Liga (3:0 Sieg bei Union Berlin) am letzten Spieltag hat der BVB im Hinspiel der Zwischenrunde der Europa League allen Kritikern neues Futter geliefert. Das 2:4 gegen die Glasgow Rangers kann als ein erneuter Tiefpunkt angesehen werden. Individuelle Fehler zusammen mit einem sehr schwerfälligen Auftritt haben die Stimmung in Dortmund erneut ins Wanken gebracht.

BVB mit zwei Gesichtern

Auf den ersten Blick erstaunt die angespannte Stimmung bei den Schwarz-Gelben - steht der BVB nach 22 Spielen doch auf dem zweiten Tabellenplatz. Also viel Wind um Nichts? Wäre die Niederlage gegen die Rangers das erste Spiel in dieser Saison, was in dieser Art und Weise abgeschenkt wurde, würde man wahrscheinlich den Fokus nicht so stark darauf legen.

Doch in dieser Saison enttäuschte der BVB schon mehrfach. In der Champions League blamierte man sich in einer relativ einfachen Gruppe, im DFB-Pokal war Zweitligist St. Pauli Endstation. Und auch in der Liga leistet man sich immer wieder Aussetzer: So hagelte es am 21. Spieltag im Heimspiel gegen Leverkusen gleich fünf Gegentreffer. Dortmund spielt unter Marco Rose situativ berauschend, aber von einem Moment zum anderen auch extrem schwach. Diese zwei Gesichter der Mannschaft lassen viele Fans mittlerweile mehr und mehr daran zweifeln, ob Marco Rose tatsächlich der legitime Klopp-Nachfolger ist.

Defensive Schwäche

Bei der Analyse der Dortmunder Probleme fällt vor allem die Defensivleistung der gesamten Mannschaft negativ auf. Bei der Niederlage gegen die Rangers sorgten zudem individuelle Fehler für Gegentore. Krasse Fehlpässe im Aufbauspiel wirkten stellenweise wie eine Einladung für den Gegner. Doch auch die von Rose geforderte aggressive Spielweise fehlte über weite Strecken, viel mehr war phasenweise eine erschreckende Passivität gegen den Ball zu beobachten.

Was beim BVB ebenfalls auffällt, ist die Tatsache, dass das Team Probleme hat Nackenschläge zu verdauen. Die Mannschaft wirkt in sich nicht gefestigt und gerät komplett aus der Spur, wenn es irgendwo hakt. Natürlich verfügt Dortmund immer noch über sehr hohe individuelle Qualität, wodurch man in der Liga viele Spiele letztlich doch noch für sich entscheiden konnte.

Haaland Ausfall dramatisch

Da ist an erster Stelle Erling Haaland zu nennen. Der Norweger ist Dortmunds Fixpunkt im Angriff und sehr oft wurden die Spiele nur deshalb gewonnen, weil der bullige Stürmer allein mit Wucht und Willen etwas erzwingen konnte. Mit Haaland ist Dortmund eine Klasse besser - aber eben auch extrem von ihm abhängig. Zuletzt fehlte er verletzungsbedingt und auch für den Sonntag wird er nicht zur Verfügung stehen. Ganz gewiss ist das ein Vorteil für die Fohlenelf, aber natürlich kein Freifahrtschein zum Auswärtssieg.

Denn der BVB ist auch ohne Haaland im Vergleich zu anderen Bundesligisten top besetzt. Da ist der formstarke Marco Reus, der gegen Gladbach ohnehin immer noch eine Schippe drauflegt. Aber auch Jude Bellingham entwickelt sich immer weiter zu einem herausragenden Mittelfeldakteur. Und Mo Dahoud hat unter Rose wieder zur alten Stärke gefunden. Der Ex-Gladbacher scheint gerade zum ersten Mal so richtig in Dortmund angekommen zu sein.

Akanji fällt wochenlang aus

Die große Frage für Marco Rose und den BVB vor dem Spiel gegen Gladbach ist einmal mehr die, wie man den Ausfall von Erling Haaland kompensieren kann. Donyell Malen dürfte wieder den zentralen Stürmer geben, doch der Niederländer ist ein ganz anderer Spielertyp als der Norweger. In der Defensive wird aller Voraussicht nach Thomas Meunier in die Startelf zurückkehren. Dazu wurde am Samstag bekannt, dass sich der Schweizer Innenverteidiger Manuel Akanji im Spiel gegen die Rangers eine Muskelverletzung zugezogen hat und mehrere Wochen ausfallen wird. Für den Nati-Kollegen von Yann Sommer und Nico Elvedi dürfte Dan-Axel Zagadou auflaufen.

Voraussichtliche Aufstellung Borussia Dortmund:

Kobel - Meunier, Zagadou, Hummels, Guerreiro - Dahoud, Can - Brandt, Reus, Bellingham - Malen


von Niklas Kirchhofer

 

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