Das Spiel am Samstag im Borussia-Park endete Unentschieden, was aus sportlicher Sicht für Borussia eine gefühlte Niederlage war. Die faktische Niederlage für den Klub, der angeblich über allem steht, setzte es bereits unmittelbar nach der Pause, als die Partie aufgrund der ›Protestaktion‹ einiger Stadionbesucher kurz vor dem Abbruch stand.
Eines muss man den Initiatoren lassen: Sie haben es geschafft, Aufmerksamkeit zu erregen. Über das Fußballspiel wurde am Ende kaum gesprochen - es gab eigentlich nur dieses eine Thema. Es ist anzunehmen, dass die ausführenden Personen genau das erreichen wollten. Insoweit werden sie diese Aktion aus ihrer ganz eigenen Sichtweise als Erfolg verbuchen.
Dem Verein Borussia Mönchengladbach haben diese Stadionbesucher massiv geschadet. Ebenso den Fans von Borussia Mönchengladbach, die jetzt ziemlich blöd dastehen, weil solche Aktionen aus ihrer vermeintlichen Mitte in der öffentlichen Betrachtung auf die gesamte Fanbasis bezogen werden. Besonders geschadet haben diese Personen aber ihrer eigenen Akzeptanz.
Mit derartigen Machenschaften werden sie keine Befürworter ›für ihre Sache‹ gewinnen, sondern genau das Gegenteil bewirken. Deutlich vernehmbar waren die ›Ultras-Raus‹-Sprechchöre im Borussia-Park und im Zuge der allgemeinen Empörungswelle werden die Vereinsverantwortlichen nahezu genötigt, mehr zu tun, als die Geschehnisse nur verbal zu verurteilen und dann zum Tagesgeschäft überzugehen.
Hintergrund dieser Plakat-Aktion sollte übrigens der Protest gegen Kollektivstrafen sein, wie sie der DFB für die Dortmunder Fans für künftige Spiele in Sinsheim ausgesprochen hat. Dass nunmehr u.a. derartige Kollektivstrafen als Konsequenz für den kläglich gescheiterten Protest in Gladbach gefordert und von vielen befürwortet werden, macht deutlich, welch absurdes Eigentor die Initiatoren da fabriziert haben.
von Marc Basten