Einwurf nach dem Spiel gegen Hoffenheim

Borussia verliert gegen Hoffenheim mehr als nur ein Spiel

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Marcus Thuram erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst (Foto: imago images)

Die erste Heimniederlage der Saison für Borussia Mönchengladbach war nicht nur aus sportlicher Sicht ein Tiefschlag, sondern trifft den Klub auch aufgrund des unerklärlichen Aussetzers von Marcus Thuram bis ins Mark.

Die Bundesliga geht ins ›Weihnachts-Break‹ und die Bestandsaufnahme bei Borussia Mönchengladbach fällt ernüchternd aus. 13 Spiele sind in der Liga absolviert, elfmal ging Borussia mit 1:0 in Führung, neunmal kassierte man das 1:1. Sieben dieser elf Spiele hat der VfL nach Führung nicht gewinnen können, mehrfach wurden die Punkte in der Schlussphase einer Partie hergegeben. Seit sechs Pflichtspielen ist Borussia sieglos und in 19 wettbewerbsübergreifenden Saisonspielen kassierte man 31 Gegentreffer.

Natürlich gibt es Gründe, warum Borussia tabellarisch wie fußballerisch auf der Stelle tritt. In der Champions League ist die Mannschaft bemerkenswert stark aufgetreten und völlig verdient ins Achtelfinale eingezogen. Dass parallel zu solch einem physischen wie psychischen Kraftakt der Ligaalltag ein wenig auf der Strecke bleibt, ist nicht ungewöhnlich. Doch mittlerweile haben die Borussen deutlich zu viel liegen gelassen und womöglich entscheidend an Boden verloren.

Für Platz 4 bedarf es jetzt einer außergewöhnlich stabilen Serie

Die Niederlage gegen Hoffenheim ist insoweit besonders ärgerlich, denn mit drei Punkten gegen die Kraichgauer hätte man die Ausgangsposition für das neue Jahr noch relativ passabel gestalten können. So aber wird es schon einer außergewöhnlichen stabilen Serie bedürfen, um am Ende Platz 4 zu verteidigen. Die Gründe für die erste Heimpleite der Saison sind derweil schnell zusammengetragen: Fehlende Frische in allen Mannschaftsteilen, eine unglaublich schwache Chancenverwertung, naives Abwehrverhalten und ein unerklärlicher Aussetzer eines Schlüsselspielers.

Besonders das Verhalten von Marcus Thuram ist in keiner Weise zu billigen. Da gibt es nichts zu beschönigen oder zu relativieren. Marcus Thuram hat sich - warum auch immer - zu etwas hinreißen lassen, was absolut unentschuldbar ist. Die Sportgerichtsbarkeit und der Verein müssen und werden den Spieler entsprechend hart bestrafen. Borussia hat durch diese Aktion eines Spielers nicht nur das Match gegen Hoffenheim, sondern sehr viel Ansehen und Respekt in Fußballdeutschland verloren.

Thuram wird zur Rechenschaft gezogen werden, hat aber eine zweite Chance verdient

Auf der anderen Seite sollten sich auch diejenigen, die jetzt im Zuge der Empörungswelle über Marcus Thuram herfallen und ihn am liebsten lynchen wollen, etwas zurücknehmen. Am Ende stehen da immer noch Menschen auf dem Platz, die alles andere als unfehlbar sind. Thuram hat eine Riesendummheit begangen und er wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Aber er hat es ganz sicher verdient, dass man ihm eine zweite Chance gewährt.

Insoweit ist es ganz gut, dass nach dem Pokalspiel am Dienstag gegen Elversberg ein paar Tage Ruhe herrschen, damit alle mal wieder runterkommen. Auf Borussia Mönchengladbach werden in den nächsten Monaten große Herausforderungen zukommen und die werden sich nur bewältigen lassen, wenn alle kühlen Kopf bewahren.

 


von Marc Basten

 

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